Speditionskaufleute sind in Deutschland weder besonders gut, noch besonders schlecht bezahlt. Auch im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten bleibt die Lage die gleiche. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Speditionskaufleute in Deutschland im Mittel 3.662 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Speditionskaufleute in Deutschland mehr als 3.662 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Wer als Speditionskaufleute weniger als 2.992 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 4.614 Euro nötig.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Speditions-,Logistikkaufleute-Fachkraft" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Fachkraft-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Speditionskaufleute netto im Monat?
Speditionskaufleute ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.406 Euro netto im Monat. Rund 34,3 Prozent seines Einkommens von 3.662 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 769 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 487 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Wie können Speditionskaufleute ihr Gehalt steigern?
Nicht immer, aber oft werden Berufe mit höheren Qualifikationsanforderungen auch besser bezahlt. Wer statt als Fachkraft von der Bundesagentur für Arbeit als Experte eingruppiert wird, verdient 6 Euro mehr.Das sind in diesem Fall oft Hochschul-Absolventen.
Wie viele Speditionskaufleute gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 84.647 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Speditionskaufleute, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Neben den Speditionskaufleute mit Fachkraft-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 0 Beschäftigte, die in der Statistik als Experten geführt werden, also im Regelfall eine Hochschule besucht haben.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Verdienen Speditionskaufleute viel Geld?
Mit einem Median-Gehalt von 3.796 Euro verdient der Durchschnitts-Deutsche in etwa so viel wie Speditionskaufleute mit durchschnittlich 3.662 Euro. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveaus, hier dem einer Fachkraft. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 3.519 Euro und damit ähnlich hoch wie in Vollzeit beschäftigten Speditionskaufleute.
Wie werden die Daten für das Einkommen von Speditionskaufleute erhoben?
Die Erhebungen zum Entgeltumfang und zur Mitarbeiteranzahl stammen aus Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber und werden von der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet.
Somit sind die Einkommen von Selbständigen oder Beamten nicht in den Daten enthalten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Die von uns verwendeten Daten der Bundesagentur für Arbeit identifizieren jeden Beruf anhand einer fünfstelligen Nummer. Die ersten vier Stellen gegen die Tätigkeit an. 2923 steht dabei für Berufe in der Fleischverarbeitung. Die fünfte Stelle gibt Auskunft über die Ausbildung. Die 1 kennzeichnet Helferberufe, die 2 Fachkräfte, die 3 Spezialisten und 4 für Experten. Die 29232 ergibt deshalb eine Fachkraft in der Fleischverarbeitung, also einen Metzger oder Fleischer. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Speditionskaufleute Gehalt: Fazit zum Einkommen
Speditionskaufleute verdienen im Mittel rund 3.662 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 2.992 Euro, ein weiteres mehr als 4.614 Euro. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 06.11.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
Folgen Sie news.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.