Edekas rudert mit "Gegen Nazis"-Kampagne zurück. Der Supermarkt setzt sich aktiv gegen rechts ein, ließ das nun auch über ein Prospekt verlauten. Doch Kunden fühlten sich so getriggert, dass das Unternehmen plötzlich zurückrudert.
Edeka setzt deutliche Zeichen gegen Rechtsextremismus. Über einen Werbeclip hatte die Supermarkt-Kette deutlich gemacht, wie viel Vielfalt und welche Vorteile internationale Vernetzung bringt. "Rassismus und Nationalismus können wir uns auch deshalb nicht leisten", hieß es darin zudem. Auch über ein Werbeprospekt setzte sich das Unternehmen für demokratische Werte und gegen rechts ein - rudert jetzt jedoch zurück. Doch warum?
Edeka löscht "Gegen Nazis"-Werbung - Kunden fühlten sich getriggert
Unternehmer Peter Simmel gehören 24 Edeka-Märkte, die sich auf Sachsen, Thüringen und Bayern verteilen und nutzte seinen Einfluss jetzt für ein politisches Statement. Auf ein Prospekt zur Woche vom 29. Januar bis 3. Februar ließ er die Worte "Für Demokratie - gegen Nazis" drucken - ruderte dann jedoch plötzlich zurück. Der Grund: Kunden sollen sich von dem Spruch getriggert gefühlt haben. Wie "Tag24" berichtet, seien noch vor dem Start der Angebotswoche Hass-Mails eingegangen."Den widerlichen Slogan 'Kauft nicht beim Juden' kehren Sie ganz offensichtlich um und grenzen damit Andersdenkende aus. Gratulation zu so einem Demokratie-Verständnis!", habe AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht aus Crimmitschau Simmel geschrieben. Zudem seien Edeka-Mitarbeiter beschimpft und bedroht worden. Simmel habe sich dafür in einem internen Schreiben an das Personal entschuldigt, wie die "Freie Presse" berichtet. Der Unternehmer traf zudem die Entscheidung, die Flyer wieder einzusammeln und sich auch für die Aktion an sich zu entschuldigen, was nun wiederum auf der Plattform X kritisiert wird.
"Viele Kunden als Nazis identifiziert": Edekas "Gegen Nazis"-Werbung sorgt für Wirbel
"Edeka #Simmel hat ihr #Prospekt mit dem Slogan 'Für Demokratie, gegen Nazis' gelöscht und ein Statement veröffentlicht. Grund: Es haben sich viele Kunden/Kundinnen als Nazis identifiziert und angesprochen gefühlt. #Sachsen #Thüringen", heißt es in einem Tweet, auf den ein User mit deutlichen Worten reagiert: "Was für eine dumme Aktion und der diametral zu dieser Aktion stehenden Begründung für den Rückzug. Entweder man steht dazu und zieht es durch oder man lässt es. Es wäre ein tolles Zeichen gegen Rechts gewesen. Jetzt muss man sich fragen, was das überhaupt sollte..." "Ich verstehe einfach nicht, dass #Nazis sich immer dagegen wehren, als Nazis bezeichnet zu werden. #Edeka #Simmel hat entweder zu viele anonyme Nazis als Kunden oder kein Rückgrat. Oder beides nicht", heißt es in einem weiteren Kommentar.
Edeka #Simmel hat ihr #Prospekt mit dem Slogan „Für Demokratie, gegen Nazis“ gelöscht und ein Statement veröffentlicht
— Schwurbelhunter ???????? Nafo (@schwurbelhunter) February 1, 2024
Grund: Es haben sich viele Kunden/Kundinnen als Nazis identifiziert und angesprochen gefühlt ???????????????? #Sachsen #Thüringen pic.twitter.com/CtveCQnaAz
Einkaufswagen-Flashmod: Rechtsextreme "Freie Sachsen" starten "Kleinkind-Aktion" gegen Edeka-Filiale
Als Reaktion auf Simmers politisches Statement versammelten sich laut "Tag 24" Rechtsextreme der Gruppe "Freie Sachsen" am Mittwochabend in der Dresdner Filiale am Wiener Platz und ließen üppig befüllte Einkaufswagen zusammen mit Propaganda-Flugblättern in den Gängen stehen. "Wegen einem Prospekt haben die #FreienSachsen (Rechtsextreme) eine KLEINKIND-AKTION im #Simmel Supermarkt (#Dresden) gestartet. Es wurde Einkaufswagen komplett gefüllt und dann einfach vor der Kasse stehen gelassen", wird der Protest im Netz kritisiert.
Wegen einem Prospekt haben die #FreienSachsen (Rechtsextreme) eine KLEINKIND-AKTION im #Simmel Supermarkt (#Dresden) gestartet
— Schwurbelhunter ???????? Nafo (@schwurbelhunter) February 1, 2024
Es wurde Einkaufswagen komplett gefüllt und dann einfach vor der Kasse stehen gelassen. pic.twitter.com/R4ZDN1vy1w
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