
50 Prozent der Paketboten in Deutschland verdienen über 2.550 Euro. Dies geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die auf Sozialversicherungsmeldungen basieren.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Paketboten weniger als 2.083 Euro, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 3.223 Euro.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Post- und Zustelldienste - Helfer" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise keine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Helfer-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Paketboten netto im Monat?
Das Nettogehalt ist von vielen Faktoren abhängig. Wer Mitglied einer Kirche ist, muss beispielsweise noch Kirchensteuern zahlen, kann diese aber gleichzeitig von der Steuer absetzen, so wie auch Spenden und Mitgliedsbeiträge anderer Organisationen oder die Kosten für die Fahrt zur Arbeit. Wer Kinder hat, muss weniger Steuern zahlen, bei Verheirateten spielt außerdem die Steuerklasse eine Rolle. Auch die Höhe der Krankenkassenbeiträge ist unterschiedlich hoch.
In unserer Beispielrechnung berechnen wir die Steuerlast für die Steuerklassen I und IV, also für Alleinstehende oder Paare, die beide die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Außerdem berücksichtigen wir keine Ausgaben wie Pendlerpauschale, Spenden oder Kirchensteuern.
Bei einem Einkommen von 2.550 Euro, dem mittleren Einkommen in diesem Beruf, fallen für den Arbeitnehmer monatlich Sozialabgaben in Höhe von rund 536 Euro an, was rund 21 Prozent entspricht. Ähnlich viel muss auch der Arbeitgeber aufbringen.
Hinzu kommen Steuern in Höhe von rund 236 Euro, sodass am Ende 1.778 Euro netto bleiben. Oft wird es sogar mehr sein, weil verschiedene Ausgaben von der Steuer abgesetzt werden können.
Wie können Paketboten ihr Gehalt steigern?
Üblicherweise haben Paketboten ein Hochschulstudium abgeschlossen. Es gibt allerdings auch Berufsausbildungen in diesem Bereich. Wer statt eines Studiums eine duale Berufsausbildung abgeschlossen hat, verdient im Mittel 2.774 Euro und damit 224 Euro mehr als die höher qualifizierten Kolleginnen und Kollegen.
Wie viele Paketboten gibt es in Deutschland?
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 17.919 Menschen in Vollzeit als angestellte Paketboten tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Neben den Paketboten mit Helfer-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 0 Beschäftigte, die in der Statistik als Fachkraft geführt werden, also im Regelfall eine berufliche Ausbildung absolviert haben.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Verdienen Paketboten mehr Geld als andere Beschäftigte?
Mit einem Median-Gehalt von 3.796 Euro verdient der Durchschnitts-Deutsche mehr als Paketbote mit durchschnittlich 2.550 Euro. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn nur Menschen mit ähnlichem Qualifikationsniveau herangezogen werden, in diesem Fall Helfer-Berufe. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 2.720 Euro und damit ähnlich hoch wie in Vollzeit beschäftigten Paketboten. Anders, als viele Menschen meinen, gehören Paketboten nicht zu den Niedriglohnberufen. Das mittlere Einkommen von 2.550 Euro liegt über dem vieler anderer Berufe.
Wie wurde die Lohn-Statistik für Paketboten erstellt?
Alle Angaben basieren auf den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber. Zur Berechnung der Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung müssen Arbeitgeber die Einkommen ihrer Beschäftigten melden.
Für die Berechnung der Einkommen werden ausschließlich die Daten von Vollzeitbeschäftigten verwendet, da bei Teilzeitbeschäftigten keine Informationen darüber vorliegen, wie viele Stunden sie arbeiten.
Keine Daten liegen vor, wenn es weniger als 500 Beschäftigte in der gewählten Region gibt. Dann wären diese nicht aussagekräftig.
Weil die Angaben auf den Sozialversicherungsmeldungen basieren, sind keine Daten zu Selbständigen und Beamten enthalten.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Die von uns verwendeten Daten der Bundesagentur für Arbeit identifizieren jeden Beruf anhand einer fünfstelligen Nummer. Die ersten vier Stellen gegen die Tätigkeit an. 2923 steht dabei für Berufe in der Fleischverarbeitung. Die fünfte Stelle gibt Auskunft über die Ausbildung. Die 1 kennzeichnet Helferberufe, die 2 Fachkräfte, die 3 Spezialisten und 4 für Experten. Die 29232 ergibt deshalb eine Fachkraft in der Fleischverarbeitung, also einen Metzger oder Fleischer. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Paketbote Gehalt: Fazit zum Einkommen
Paketboten gehören nur scheinbar zu den Berufen mit niedrigem Einkommen. Ihr mittleres Gehalt liegt aktuell bei 2.550 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten von Electricity Maps erstellt und wird automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 17.02.2025 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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