Paketboten gelten oft als Niedriglohnberuf. Mit einem mittleren Einkommen von 2.550 Euro gehören Sie allerdings objektiv gesehen nicht zu den besonders schlecht bezahlten Einkommensgruppen. Lesen Sie die Hintergründe!
Das mittlere Einkommen von Paketboten in Deutschland liegt aktuell bei 2.550 Euro. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit auf Basis der Sozialversicherungsmeldungen.
Wer als Paketbote weniger als 2.083 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel zu anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 3.223 Euro nötig.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Post- und Zustelldienste - Helfer" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise keine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Helfer-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Paketboten netto im Monat?
Ein Paketbote ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 1.778 Euro netto im Monat. Rund 30,3 Prozent seines Einkommens von 2.550 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 535 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 236,957 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Wie können Paketboten ihr Gehalt steigern?
Nicht immer, aber oft werden Berufe mit höheren Qualifikationsanforderungen auch besser bezahlt. Wer statt als Helfer von der Bundesagentur für Arbeit als Fachkraft eingruppiert wird, verdient 223,99 Euro mehr.
Wie viele Paketboten gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 17.919 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Paketboten, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Neben den Paketboten mit Helfer-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 124.172 Beschäftigte, die in der Statistik als Fachkraft geführt werden, also im Regelfall eine berufliche Ausbildung absolviert haben.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Warum verdienen Paketboten so wenig?
Mit einem Median-Gehalt von 2.550 Euro verdienen Paketboten deutlich weniger als der Durchschnittsdeutsche. Denn ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftiger in Vollzeit erhält aktuell im Durchschnitt 3796 Euro. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn nur Menschen mit ähnlichem Qualifikationsniveau herangezogen werden, in diesem Fall Helfer-Berufe. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 2.720 Euro und damit deutlich höher als für die 17.919 in Vollzeit beschäftigten Paketboten. Auch wenn viele Menschen das vermuten, gehören Paketboten nicht zu den Berufen mit besonders niedrigen Gehältern. Das mittlere Einkommen von 2.550 Euro liegt über dem vieler anderer Berufe.
Wie werden die Daten für das Einkommen von Paketboten erhoben?
Die Informationen zu den Entgeltsätzen und zur Anzahl der Beschäftigten basieren auf Angaben der Bundesagentur für Arbeit, welche die Daten aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber erhält.
Aus diesem Grund sind die Einkommen von Selbstständigen oder Beamten nicht Daten erfasst, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Die Bundesagentur für Arbeit weist Berufe anhand einer fünfstelligen Berufskennziffer aus. Die letzte Stelle gibt das Qualifikationsniveau an, sie unterscheidet zwischen Helfern, Fachkräften, Spezialisten und Experten. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Bei Beamten sind damit oft Anforderungen an den Bildungsabschluss verbunden. So ist für den Zugang zum Mittleren Dienst eine Ausbildung nötig, für den gehobenen Dienst ein Bachelor-Abschluss oder eine Zusatzqualifikation wie ein Meister- oder Techniker und für den höheren Dienst oft ein Master-Abschluss oder ein Staatsexamen. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig. So gelten Journalisten als Experten, Online-Redakteure aber als Spezialisten.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Paketbote Gehalt: Fazit zum Einkommen
Paketboten gehören nur scheinbar zu den Berufen mit niedrigem Einkommen. Ihr mittleres Gehalt liegt aktuell bei 2.550 Euro. Wie in allen Berufen lässt sich das Gehalt steigern, wenn Führungsaufgaben übernommen werden.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 11.09.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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