Bauarbeiter liegen mit ihrem Einkommen im mittleren Bereich. Auch im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten bleibt die Lage die gleiche. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
Aus Daten der Bundesagentur für Arbeit auf Basis von Sozialversicherungsmeldungen geht hervor, dass Bauarbeiter in Deutschland im Median 3.489 Euro verdienen. Das bedeutet, dass das Einkommen von 3.489 Euro genau in der Mitte aller Bauarbeiter-Einkommen liegt, es also genauso viele Bauarbeiter mit höheren wie mit niedrigeren Einkommen gibt.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Bauarbeiter weniger als 2.880 Euro, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 4.100 Euro.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Hochbau (o.S.) - Fachkraft" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Fachkraft-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Bauarbeiter netto im Monat?
Ein Bauarbeiter ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.311 Euro netto im Monat. Rund 33,8 Prozent seines Einkommens von 3.489 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 733 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 445 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Was verdienen Poliere?
Alternativ können Beschäftigte den Beruf als Polier wählen (offiziell: "Aufsicht - Hochbau"). Ein Polier verdient mit 4.959 Euro rund 1.470 Euro mehr als einer Bauarbeiter. Ein Viertel der Poliere verdient weniger als 4.000 Euro, ein Viertel mehr als 6.136 Euro. Bei Bauarbeitern liegen diese Werte bei 2.880 und 4.100 Euro.
Bedenken müsssen Sie dabei aber, dass die Anforderungen dort auch höher sind. Bauarbeiter benötigen als Fachkräfte üblicherweise eine Ausbildung, Poliere als Spezialisten ein Hochschulstudium oder eine Weiterbildung.
Daneben gibt es in dem Berufsfeld auch an- und ungelernte Beschäftigte, die in der Statistik als Helfer bezeichnet werden. Bei Bauarbeitern lag das Gehalt von Helfern bei 0 Euro und damit um 3489 Euro niedriger als das von Fachkräften.
Wie viele Bauarbeiter gibt es in Deutschland?
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 47.348 Menschen in Vollzeit als angestellte Bauarbeiter tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Im Beruf des Poliers arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 0 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben gibt es in dem Berufsfeld weitere 0 Helfer.
Verdienen Bauarbeiter gut?
Mit einem Median-Gehalt von 3.489 Euro verdienen Bauarbeiter in etwa so viel wie der Durchschnittsdeutsche. Denn ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftiger in Vollzeit erhält aktuell im Durchschnitt 3.796 Euro. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveaus, hier dem einer Fachkraft. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 3.519 Euro und damit ähnlich hoch wie in Vollzeit beschäftigten Bauarbeiter.
Wie wurde die Lohn-Statistik für Bauarbeitern erstellt?
Die Daten zur Höhe der Entgelte sowie zur Zahl der Beschäftigten basieren auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Somit sind die Einkommen von Selbständigen oder Beamten nicht in den Daten enthalten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Das für einen Beruf nötige Qualifikationsniveau lässt sich in den Daten anhand der letzten Ziffer der fünfstelligen Berufskennziffer ablesen. Die 1 steht dabei für die niedrigste, die 4 für die höchste Stufe. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Bei Beamten sind damit oft Anforderungen an den Bildungsabschluss verbunden. So ist für den Zugang zum Mittleren Dienst eine Ausbildung nötig, für den gehobenen Dienst ein Bachelor-Abschluss oder eine Zusatzqualifikation wie ein Meister- oder Techniker und für den höheren Dienst oft ein Master-Abschluss oder ein Staatsexamen. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Bauarbeiter Gehalt: Fazit zum Einkommen
Mit einem mittleren Einkommen von 3.489 Euro gehören Bauarbeiter weder zu den Spitzenverdienern noch zu den Niedriglohnberufen. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 2.880 Euro, ein weiteres mehr als 4.100 Euro. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 25.11.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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