Kaufleute verdienen in Deutschland mehr als der Durchschnitt von 3.796 Euro. Auch im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten bleibt die Lage die gleiche. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
Aus Daten der Bundesagentur für Arbeit auf Basis von Sozialversicherungsmeldungen geht hervor, dass Kaufleute in Deutschland im Median 4.207 Euro verdienen. Das bedeutet, dass das Einkommen von 4.207 Euro genau in der Mitte aller Kaufmann-Einkommen liegt, es also genauso viele Kaufleute mit höheren wie mit niedrigeren Einkommen gibt.
Wer als Kaufmann weniger als 3.313 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 5.543 Euro nötig.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Kaufm.,techn.Betriebswirt.(oS)-Fachkraft" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Fachkraft-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Kaufleute netto im Monat?
Ein Kaufmann ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.702 Euro netto im Monat. Rund 35,8 Prozent seines Einkommens von 4.207 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 883 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 622 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Wie können Kaufleute ihr Gehalt steigern?
Ein häufig gewählter Weg, um das eigene Gehalt zu steigen, ist der Abschluss eines Hochschulstudiums.. Bei der Bundesagentur für Arbeit wird dieser Beruf als Alternativberuf geführt. Dadurch steigt das Gehalt um 1.206 Euro auf 5.413 Euro. Nur 25 Prozent verdienen weniger als 4.187 Euro.
Daneben gibt es spezialisierte oder weiterqualifizierte Angestellte, die statistisch gesondert erfasst werden. Sie können oft ebenfalls mehr verdienen. Im Berufsfeld des Kaufmanns bringt das relevant mehr Geld. Statt 4.207 Euro verdienen Vollzeit-Arbeitskräfte dann im Mittel 4.799 und damit 592 Euro mehr.
Wie viele Kaufleute gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 589.924 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kaufleute, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Neben den Kaufleuten mit Fachkraft-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 0 Beschäftigte, die in der Statistik als Spezialisten geführt werden, also im Regelfall eine Hochschule besucht haben.
Hinzu kommen x Beschäftigte, die sich spezialisiert haben und deshalb in der Statistik getrennt erfasst werden.
Verdienen Kaufleute gut?
Kaufleute liegen mit ihrem Median-Gehalt von 4.207 Euro über dem Durchschnitt. Insgesamt verdienen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Mittel 3.796 Euro, also weniger. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveaus, hier dem einer Fachkraft. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 3.519 Euro und damit deutlich höher als in Vollzeit beschäftigten Kaufleute.
Wie werden die Daten für das Einkommen von Kaufleuten erhoben?
Die Zahlen zu den Entgelten und zur Beschäftigtenzahl beruhen auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Deshalb fehlen die Verdienste von Selbstständigen und Beamten in den vorhandenen Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Das für einen Beruf nötige Qualifikationsniveau lässt sich in den Daten anhand der letzten Ziffer der fünfstelligen Berufskennziffer ablesen. Die 1 steht dabei für die niedrigste, die 4 für die höchste Stufe. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Kaufmann Gehalt: Fazit zum Einkommen
Kaufleute verdienen im Mittel rund 4.207 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 3.313 Euro, ein weiteres mehr als 5.543 Euro. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 28.11.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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