Kaufleute gehören nicht gerade zu den Spitzenverdienern in Deutschland. Ihr Gehalt liegt unter dem allgemeinenDurchschnitt. Im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten ändert sich das Bild aber. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
50 Prozent der Kaufleute in Deutschland verdienen über 4.207 Euro. Dies geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die auf Sozialversicherungsmeldungen basieren.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Kaufleute weniger als 3.313 Euro, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 5.543 Euro.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Kaufm.,techn.Betriebswirt.(oS)-Fachkraft" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Ausbildung benötigt wird. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Fachkraft-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Kaufleute netto im Monat?
Ein Kaufmann ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.702 Euro netto im Monat. Rund 35,8 Prozent seines Einkommens von 4.207 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 883 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 621,662 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Wie können Kaufleute ihr Gehalt steigern?
Ein häufig gewählter Weg, um das eigene Gehalt zu steigen, ist der Abschluss eines Hochschulstudiums.. Bei der Bundesagentur für Arbeit wird dieser Beruf als Alternativberuf geführt. Dadurch steigt das Gehalt um 1.206 Euro auf 5.413 Euro. Nur 25 Prozent verdienen weniger als 4.186,925 Euro.
Daneben gibt es spezialisierte oder weiterqualifizierte Angestellte, die statistisch gesondert erfasst werden. Sie können oft ebenfalls mehr verdienen. Im Berufsfeld des Kaufmanns bringt das relevant mehr Geld. Statt 4.207 Euro verdienen Vollzeit-Arbeitskräfte dann im Mittel 4.799,184 und damit 592,522 Euro mehr.
Wie viele Kaufleute gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 589.924 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kaufleute, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Neben den Kaufleuten mit Fachkraft-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 40.294 Beschäftigte, die in der Statistik als Spezialisten geführt werden, also im Regelfall eine Hochschule besucht haben.
Hinzu kommen 1.043 Beschäftigte, die sich spezialisiert haben und deshalb in der Statistik getrennt erfasst werden.
Verdienen Kaufleute viel Geld?
Mit einem Median-Gehalt von 4.207 Euro verdienen Kaufleute weniger als der Durchschnittsdeutsche. Denn ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftiger in Vollzeit erhält aktuell im Durchschnitt 3.796 Euro. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveuas, hier dem einer Fachkraft. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 3.519 Euro und damit deutlich höher als für die 589.924 in Vollzeit beschäftigten Kaufleute.
Wie wurde die Lohn-Statistik für Kaufleuten erstellt?
Die Daten zu den Entgeltbeträgen und zur Mitarbeiterzahl basieren auf den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber und werden uns von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt.
Somit sind die Einkommen von Selbständigen oder Beamten nicht in den Daten enthalten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Das für einen Beruf nötige Qualifikationsniveau lässt sich in den Daten anhand der letzten Ziffer der fünfstelligen Berufskennziffer ablesen. Die 1 steht dabei für die niedrigste, die 4 für die höchste Stufe. Bei Beamten sind damit oft Anforderungen an den Bildungsabschluss verbunden. So ist für den Zugang zum Mittleren Dienst eine Ausbildung nötig, für den gehobenen Dienst ein Bachelor-Abschluss oder eine Zusatzqualifikation wie ein Meister- oder Techniker und für den höheren Dienst oft ein Master-Abschluss oder ein Staatsexamen. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Kaufmann Gehalt: Fazit zum Einkommen
Kaufleute verdienen im Mittel rund 4.207 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 3.313 Euro, ein weiteres mehr als 5.543 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 01.10.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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