Grafikdesigner sind in Deutschland weder besonders gut, noch besonders schlecht bezahlt. Im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten ändert sich das Bild aber. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Grafikdesigner in Deutschland im Mittel 3.686 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Grafikdesigner in Deutschland mehr als 3.686 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Grafikdesigner weniger als 2.969 Euro, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 4.809 Euro.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Grafik-Kommunikat.,Fotodesign-Experte" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise ein Master-Abschluss oder eine besondere Spezialisierung nötig ist. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Experten-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Grafikdesigner netto im Monat?
Ein Grafikdesigner ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.420 Euro netto im Monat. Rund 34,3 Prozent seines Einkommens von 3.686 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 774 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 492 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Was verdienen Designer?
Alternativ können Beschäftigte den Beruf als Designer wählen (offiziell: "Produkt-, Industriedesign - Experte"). Ein Designer verdient mit 5.541 Euro rund 1.855 Euro mehr als einer Grafikdesigner. Ein Viertel der Designer verdient weniger als 3.923 Euro, ein Viertel mehr als 9.999 Euro. Bei Grafikdesignern liegen diese Werte bei 2.969 und 4.809 Euro.
Neben den Tätigkeiten, die als Experten-Aufgaben bewertet werden, gibt es solche, die idealtypisch von Menschen mit Berufsausbildung übernommen werden. In diesen Bereichen liegt das Einkommen im Median bei 3.519 Euro.
Wie viele Grafikdesigner gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 15.667 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Grafikdesigner, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Im Beruf des Designers arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 7.614 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Verdienen Grafikdesigner gut?
Mit einem Median-Gehalt von 3.686 Euro verdienen Grafikdesigner in etwa so viel wie der Durchschnittsdeutsche. Denn ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftiger in Vollzeit erhält aktuell im Durchschnitt 3.796 Euro. Interessanter ist aber oft der Vergleich mit Berufen eines ähnlichen Qualifikationsniveaus, hier dem eines Experten. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 6.057 Euro und damit deutlich niedriger als in Vollzeit beschäftigten Grafikdesigner.
Wie werden die Daten für das Einkommen von Grafikdesignern erhoben?
Die Zahlen zu den Entgelten und zur Beschäftigtenzahl beruhen auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Aus diesem Grund sind die Einkommen von Selbstständigen oder Beamten nicht Daten erfasst, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Das für einen Beruf nötige Qualifikationsniveau lässt sich in den Daten anhand der letzten Ziffer der fünfstelligen Berufskennziffer ablesen. Die 1 steht dabei für die niedrigste, die 4 für die höchste Stufe. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Bei Beamten sind damit oft Anforderungen an den Bildungsabschluss verbunden. So ist für den Zugang zum Mittleren Dienst eine Ausbildung nötig, für den gehobenen Dienst ein Bachelor-Abschluss oder eine Zusatzqualifikation wie ein Meister- oder Techniker und für den höheren Dienst oft ein Master-Abschluss oder ein Staatsexamen. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Grafikdesigner Gehalt: Fazit zum Einkommen
Grafikdesigner verdienen im Mittel rund 3.686 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 2.969 Euro, ein weiteres mehr als 4.809 Euro. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 14.11.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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