Rund 6.620 Euro verdient ein Arzt in Deutschland aktuell im Mittel und liegen in Punkto Gehalt im oberen Bereich der Berufe. Lesen Sie mehr zu aktuellen Alternativen und Einkommensunterschieden in diesem Beruf.
Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Ärzte in Deutschland im Mittel 6.620 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Ärzte in Deutschland mehr als 6.620 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Wer als Arzt weniger als 5.692 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt, mehr als jeder vierte Arzt verdient dagegen über 6.750 Euro, der zum Zeitpunkt der Erhebung geltenden Beitragsbemessungsgrenze.
Was verdienen Ärzte netto im Monat?
Ein alleinstehender, kinderloser Arzt verdient rund 3.914 netto Euro netto im Monat. Das Gleiche gilt für einen kinderlosen Verheirateten, wenn beide Partner die Steuerklasse IV gewählt haben.
Allerdings lassen sich meist weitere Ausgaben absetzen, etwa Spenden, die Kirchensteuer oder die Pendlerpauschale. Wer Kinder hat, zahlt ebenfalls weniger Steuern und zudem niedrigere Beiträge zur Pflegeversicherung.
In unserem Beispiel wurden vom Medianeinkommen zunächst die Sozialversicherungsbeiträge abgezogen. Für einen kinderlosen Versicherten betragen diese mehr als 40 Prozent, von denen etwa die Hälfte vom Arbeitnehmer getragen wird. Die genauen Kosten sind auch von der gewählten Krankenkasse abhängig, bei der AOK Baden-Württemberg, der größten deutschen Ortskrankenkasse, beträgt der Zusatzbeitrag 1,7 Prozent, sodass insgesamt 21 Prozent Sozialversicherungsbeiträge vom Arbeitnehmer aufgebracht werden müssen. Vom Restbetrag werden die Steuern in Höhe von 1.316 Euro abgezogen, so bleiben am Ende rund 3.914 Euro netto übrig. Die Steuer- und Abgabenlast beträgt damit rund 40,9 Prozent.
Warum verdienen Ärzte so viel?
Auch auf dem Arbeitsmarkt gilt, dass Berufe oft besser bezahlt werden, wenn es sich für die Unternehmen lohnt mehr zu bezahlen. Beispielsweise weil sie sonst nicht genug Personal finden würden oder weil die Qualifikation eine große Rolle spielt und "billigeres", aber schlechter arbeitendes Personal mehr Geld kosten als einsparen würde.
Obwohl der Arbeitsmarkt teilweise ähnlich funktioniert wie beispielsweise ein Aktienmarkt, gibt es einige Unterschiede zu anderen Märkten. Etwa, weil Gehälter oft in Tarifverträgen festgelegt werden. Dabei spielen auch Traditionen oder Gerechtigkeitsüberlegungen eine Rolle.
Was verdient ein Facharzt?
Facharzt statt Arzt? Das scheint sich zu lohnen, denn die Mehrzahl der Fachärzte erzielt ein Einkommen von mehr als 6.750 Euro, also der Obergrenze, bis zu der die Sozialversicherungen das genaue Entgelt erheben. Wie hoch das Medianeinkommen genau ist, lässt sich deshalb nicht sagen, es liegt aber auf jeden Fall oberhalb der 6.750 Euro. Für Ärzte liegt es dagegen bei 6.620 Euro und damit niedriger, auch wenn sich der genaue Unterschied nicht berechnen lässt.
Statistisch gesondert erfasst werden Führungskräfte. Sie verdienen üblicherweise mehr als ihre Untergebenen. Klar, denn mit der Aufgabe gehen Verantwortung und oft auch zusätzliche Arbeit einher. Wer sich im Beruf des Arztes zur Führungskraft weiterentwickelt, verdient im Regelfall ein Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von 6.750 Euro.
Wie viele Ärzte gibt es in Deutschland?
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 107.563 Menschen in Vollzeit als angestellte Ärzte tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Im Beruf des Facharztes arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 6.592 Beschäftigte in Vollzeit.
Weitere 28.775 Beschäftigte arbeiten als Führungskräfte in diesem Bereich.
Wo verdienen Ärzte am meisten?
Das Gehalt von Ärzten unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch ist es in Nordrhein-Westfalen mit 6.871 Euro, besonders niedrig in Brandenburg mit 6.246 Euro.
Region | ∅ Einkommen (Median) | Beschäftigte (Vollzeit) |
---|---|---|
Schleswig-Holstein | 6.514 € | 3.580 |
Hamburg | 6.416 € | 3.628 |
Niedersachsen | 6.651 € | 8.884 |
Bremen | 6.682 € | 1.091 |
Nordrhein-Westfalen | 6.871 € | 25.606 |
Hessen | 6.712 € | 7.885 |
Rheinland-Pfalz | 6.808 € | 4.509 |
Baden-Württemberg | 6.678 € | 13.382 |
Bayern | 6.489 € | 17.257 |
Saarland | 6.814 € | 1.706 |
Berlin | 6.420 € | 6.375 |
Brandenburg | 6.246 € | 2.194 |
Mecklenburg-Vorpommern | 6.330 € | 1.911 |
Sachsen | 6.397 € | 4.846 |
Sachsen-Anhalt | 6.318 € | 2.413 |
Thüringen | 6.430 € | 2.295 |
Ostdeutschland | 6.376 € | 20.034 |
Westdeutschland | 6.692 € | 87.528 |
Deutschland | 6.620 € | 107.563 |
Was verdienen Ärzte in Berlin und anderen Großstädten?
Auch bei den Städten gibt es Unterschiede im Gehalt. Besonders hoch ist das Mediangehalt in Dortmund mit 6.868 Euro, besonders niedrig in Bremen mit 6.018 Euro. Die Lebenshaltungskosten bleiben dabei aber unberücksichtigt, sodass die Kaufkraft auch in einem Ort mit niedrigerem Medianentgelt höher sein kann.
Stadt | ∅ Einkommen (Median) | Beschäftigte (Vollzeit) |
---|---|---|
Hamburg | 6.416 € | 3.628 |
Bremen | 6.682 € | 1.091 |
Berlin | 6.420 € | 6.375 |
Dresden | 6.252 € | 1.155 |
Düsseldorf | 6.732 € | 1.407 |
Dortmund | 6.868 € | 874 |
Essen | 6.863 € | 1.392 |
Frankfurt am Main | 6.735 € | 1.764 |
Nürnberg | 6.018 € | 898 |
Hannover | 6.641 € | 1.278 |
Köln | 6.543 € | 2.428 |
Leipzig | 6.407 € | 1.488 |
München | 6.723 € | 4.303 |
Stuttgart | 6.847 € | 919 |
Wie wurde die Lohn-Statistik für Ärzten erstellt?
Die Zahlen zu den Entgelten und zur Beschäftigtenzahl beruhen auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Damit sind die Einkommen von Selbstständigen oder Beamten nicht erfasst, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Was ist die Beitragsbemessungsgrenze und wie hoch ist sie?
Die Beitragsbemessungsgrenze legt die Obergrenze für Sozialversicherungsbeiträge fest. Wer mehr verdient, muss dennoch nicht mehr Beiträge zahlen als jemand, dessen Einkommen genauso hoch ist wie die Beitragsbemessungsgrenze.
Aktuell liegt die Beitragsbemessungsgrenze in Ostdeutschland bei rund 6.750 Euro, in Westdeutschland bei rund 7.050 Euro. Wer beispielsweise im brandenburgischen Kuhbier wohnt und 10.000 Euro verdient, zahlt dennoch nur so viele Sozialabgaben, als würde er oder sie genau 6.750 Euro verdienen. Außerdem kann in die private Krankenversicherung gewechselt werden.
Weil die Daten der Bundesagentur für Arbeit auf den Sozialversicherungsmeldungen basieren, enthalten sie keine Informationen zu Einkommen oberhalb dieser Grenzen, also 6.750 Euro in den ostdeutschen und 7.050 Euro in den westdeutschen Ländern.
Bei den gesamtdeutschen Daten wurde die niedrigere Grenze verwendet, also 6.750 Euro. Verdienen mehr als 50 Prozent der Vollzeit-Angestellten mehr als diesen Betrag, können wir keinen genauen Median angeben und begnügen uns mit der Information, dass die Mehrheit der Beschäftigten mehr als 6.750 Euro verdient.
Arzt Gehalt: Fazit zum Einkommen
Viele Ärzte gehören zur oberen Einkommensschicht. Mehr als jeder vierte Arzt verdient mehr als 6.750 Euro, das Median-Einkommen liegt bei 6.620 Euro. Wie in allen Berufen lässt sich das Gehalt steigern, wenn Führungsaufgaben übernommen werden.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 19.12.2023 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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