In der kommenden Woche verkauft Aldi Nord Outdoorkleidung. Im Prospekt wirbt der Discounter dafür mit einer weißen Frau und einem schwarzen Mann. Im Netz sorgt das jedoch für heftige Empörung. Besorgte Bürger wittern eine Verhöhnung von Vergewaltigungsopfern. Nun spricht der Discounter Klartext.
Ein Werbe-Prospekt von Aldi Nord sorgt im Internet derzeit für mächtig Wirbel. Der Grund: Auf einem Foto, das Outdoor-Kleidung bewerben soll, läuft ein schwarzer Mann einer weißen Frau auf einem Waldweg hinterher. Empörte Bürger werfen dem Discounter vor, verstörende Szenen nachzustellen und Opfer von Vergewaltigungen zu verhöhnen. Einige Kunden rufen sogar zum Boykott auf, andere wehren sich gegen rassistische Narrative.
"Nordafrikanische Männer, die Frauen beim Joggen verfolgen!" Schwarzer Mann in Aldi-Prospekt sorgt für Aufregung
"Aldi wirbt mit Nordafrikanischen Männern die Frauen beim Joggen verfolgen. Rechts im Bild was dann dabei heraus kommt. Ich werde nicht mehr bei Aldi einkaufen. Ich sehe darin eine Verhöhnung der Opfer, Frauen nämlich die seit Grenzöffnung vermehrt Opfer der Vergewaltigungen sind", ist in einem Tweet zu lesen. "Hallo Aldi Nord, dachte erst das wäre eine Werbung für Elektroschocker oder Pfefferspray. Dann sah ich, ach Kleidung. Schon ein wenig verwirrend und bedrohlich diese Werbung", schreibt ein anderer Nutzer der Plattform X, ehemals Twitter. "Diese Werbung hat mich letztendlich auch überzeugt. Also meine Einkäufe, zukünftig woanders zu tätigen. Und Tschüss", heißt es in einem weiteren Tweet.
Aldi stellt in seinem Flyer Szenen aus dem Görlitzer Park nach pic.twitter.com/8v1NwffD4N
— Karl Mende (@Takeshi_Kovasch) October 25, 2023
Einige kramen sogar noch ältere Werbe-Prospekte hervor.
????????Der Aldi Hass auf das eigene Volk!
— Christoph Liebhaber- Wagner ???????? ✠ (@LiebhaberWagner) October 26, 2023
Das bedeutet, Deutsche Mädchen und Frauen
sind leichte Beute, Sexobjekt und Freiwild für
illegale Asylanden.
Ich werde nie mehr bei #Aldi einkaufen.
BOYKOTT KAUFT NICHT BEI #Aldi.‼️#Aldi @ALDINord_Presse #AldiBoykott #AldiBoykott pic.twitter.com/7LNuCCV2uV
Viele können die Aufregung um die Werbung nicht verstehen. "Rassistischer Vollpfosten", ist in einem Tweet zu lesen. "Lass dich mal behandeln", heißt es in einem Tweet. "Danke. Ein rassistische Person weniger im Laden fördert das Einkaufserlebnis", bedankt sich ein anderer X-Nutzer. "Hä? ...Das ist jetzt aber schon sehr viel Interpretation, muss man sagen", meint ein Nutzer zu den Vorwürfen.
Aldi wehrt sich gegen rassistische Tweets - Empörte rufen zum Aldi-Boykott auf
Aldi Nord reagiert auf die Vorwürfe und hat offenbar zahlreiche Nutzer blockiert. Das heizt die Wut der Empörten jedoch nur noch mehr an. Sie werfen dem Discounter vor, die Meinungsfreiheit nicht zu akzeptieren. "Sorry, kein Aldi mehr für mich. Wer politisch umgebene blockt verliert mich als Kunden", schreibt ein X-Nutzer. "Hab gehört, ihr lasst nicht die Preise purzeln sondern seid im Blockierwahn. Was stimmt mit euch nicht? Seid ihr jetzt die Gesinnungspolizei? Frage für einen Freund", heißt es in einem weiteren Tweet. "Ich glaube, euer links grün versiffter Social Media Manager hat nun ein Problem", ist sich ein X-Nutzer sicher.
Aldi Nord positioniert sich gegen Rassismus
Mittlerweile hat sich Aldi Nord zu den Vorwürfen geäußert. "Seit Kurzem erhalten wir diskriminierende und teils rassistische Erwähnungen, die sich auf die Darstellung unserer Models im aktuellen Prospekt beziehen. Daher haben wir den User und seine Follower gesperrt", teilt das Unternehmen auf Twitter mit. "Die Tonalität der Äußerungen ist fast ausschließlich diskriminierend und teilweise rassistisch. Solche Kommentare akzeptieren wir nicht und verurteilen sie auf das Schärfste", heißt es in einer Pressemitteilung.
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