Bundesarbeitsminister Hubertus Heil plant einen "Job-Vermittlungs-Turbo" für Geflüchtete. Statt vom Bürgergeld zu leben, sollen sich geflüchtete Menschen künftig selbst um ihren Lebensunterhalt kümmern.
Obwohl der deutschen Wirtschaft unzählige Fachkräfte fehlen, geht ein Großteil der Geflüchteten in Deutschland nicht arbeiten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will das nun ändern und plant einen "Job-Vermittlungs-Turbo".
Nur 17 Prozent der Ukraine-Geflüchteten arbeiten in Deutschland
Während die Erwerbsquote unter Geflüchteten aus der Ukraine laut einer Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung in den Niederlanden bei 70 Prozent, in Polen bei 66 Prozent, in Dänemark bei 53 Prozent und in Tschechien bei 50 Prozent liegt, gehen in Deutschland nur 17 Prozent arbeiten. Anders als Geflüchtete aus anderen Staaten haben Menschen aus der Ukraine hierzulande direkt nach ihrer Ankunft Anspruch auf Bürgergeld und dürfen auch sofort arbeiten gehen, schreibt die "Bild"-Zeitung. Bei den Job-Center sind derzeit rund 480.000 erwerbsfähige Ukrainer gemeldet. Mehr als 100.000 Ukrainer haben in Integrationskursen bereits Deutsch gelernt, weitere 100.000 folgen.
Hubertus Heil plant"Job-Vermittlungs-Turbo" für Geflüchtete
"Deutschland war und ist solidarisch und hat hunderttausende Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Gleichzeitig sucht unsere Wirtschaft Arbeits- und Fachkräfte. Deshalb starten wir jetzt einen Integrations-Turbo, um Menschen, die den Integrationskurs absolviert haben und dauerhaft hier bleiben können, schneller in Arbeit zu bringen", sagte Hubertus Heil gegenüber der "Bild". "Wir setzen auf enge Betreuung durch die Jobcenter, sinnvolle Weiterbildung und passgenaue Arbeitsangebote. Und auf Arbeitgeber, die auch Geflüchteten eine Chance geben, die noch nicht perfekt Deutsch sprechen."
Arbeit statt Bürgergeld! Das plant der Bundesarbeitsminister
Das Programm, das Geflüchtete in Jobs bringen soll, gilt für alle anerkannten Geflüchteten und beinhaltet drei Schwerpunkte. Demnach sollen die Jobcenter mit den Betroffenen zunächst Kooperationspläne erstellen. Geflüchteten soll dabei klar kommuniziert werden, dass sie schnell eine Arbeit finden sollen. Ansonsten drohen Sanktionen wie Kürzungen des Bürgergelds. Zudem appelliert Hubertus Heil an Unternehmen, auch Geflüchtete ohne sehr gute Deutschkenntnisse einzustellen. Doch nicht nur die Arbeitgeber sind gefragt, auch der Staat muss mitziehen. Demnach müsse die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen unbedingt schneller erfolgen. Außerdem müssen mehr Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden.
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