Eine Netzwerkstörung hat am Mittwoch die Produktion in mehreren VW-Werken in Deutschland lahm gelegt. Die Ursache ist derzeit noch nicht bekannt. Einen Hacker-Angriff soll es nicht gegeben haben.
Wegen einer schweren IT-Störung können beim Volkswagen-Konzern in einigen Werken vorerst keine Autos produziert werden. Die Probleme traten am Mittwoch (27.09.2023) um die Mittagszeit auf und haben nach Angaben eines IT-Dienstleisters weltweit Folgen auf die Fertigung von Volkswagen. Auch die Tochtergesellschaft Audi war betroffen. Ein Krisenstab wurde einberufen. Die Ursache blieb zunächst ungeklärt.
Update 28.09.2023:IT-Fehler bei VW behoben - Produktion läuft wieder an
Volkswagen hat nach eigenen Angaben die IT-Störung behoben, die die Produktion in mehreren Werken seit Mittwoch lahmgelegt hatte. Die Produktion fahre nun wieder hoch, sagte ein Sprecher des Autobauers am Donnerstagmorgen der dpa.
+++ Update 29.09.2023:VW-Produktion läuft nach IT-Panne wieder normal +++
Nach der umfassenden IT-Panne bei VW hat der Autohersteller Entwarnung gegeben. "Die Produktion läuft marken- und regionsübergreifend wieder normal", sagte ein Sprecher am Freitag. "Die IT-Infrastrukturprobleme im Volkswagen-Netzwerk konnten behoben werden, das Netzwerk arbeitet wieder stabil." Die betroffenen IT-Anwendungen der Produktion seien erfolgreich wieder in Betrieb genommen worden. Bei einzelnen Systemen könne es aber "in einer Übergangsphase" weiter zu Beeinträchtigungen kommen.
Ein Netzwerkfehler hatte den Konzern am Mittwoch fast komplett lahmgelegt. Die Produktion in fast allen Werken stand still, darunter alle deutschen Standorte der Kernmarke Volkswagen in Wolfsburg. Auch Audi und Porsche waren betroffen. Am Donnerstagmorgen hatte VW erklärt, den Fehler behoben zu haben und die Produktion wieder hochzufahren. Vor allem in Wolfsburg gab es nach einem Bericht des "Handelsblatts" (Freitag) aber große Probleme beim Wiederanlauf der Systeme.
Schwere IT-Störung bei Volkswagen-Konzern
Die IT-Störung legte das zentrale Netzwerk des Volkswagen-Konzerns lahm. Die Produktion in mehreren Werken stehe still, bestätigte am Abend ein Konzernsprecher. "Wir können eine IT-Störung von Netzwerkkomponenten am Standort Wolfsburg bestätigen", sagte der Sprecher.
Die vier fahrzeugproduzierenden Werke in Deutschland stünden momentan still - also Wolfsburg, Emden, Zwickau und Osnabrück. Auch die Komponentenwerke in Kassel, Braunschweig und Salzgitter seien betroffen: "Die Störung besteht seit 12.30 Uhr und wird aktuell analysiert. Es gibt Implikationen auf fahrzeugproduzierende Werke."
Auch die VW-Tochter Audi ist von der IT-Störung betroffen, wie eine Audi-Sprecherin am Abend auf Anfrage der dpa sagte. In welchem Umfang das der Fall sei, werde noch untersucht.
Weltweite Störung legt VW-Produktion in vier deutschen Werken lahm
Nach Angaben einer IT-Dienstleisterin, die für die Netzwerke der Unternehmen zuständig ist, handelt es sich um eine weltweite Störung. "Überall stehen die Bänder still seit heute Nachmittag - auf der ganzen Welt. Audi und VW sind betroffen", sagte sie am Mittwochabend der dpa. "Wir haben ein Riesenproblem."
Man könne nicht genau sagen, wie lange die Störung andauern werde. Die IT-Spezialistin des externen Netzwerkdienstleisters von VW und Audi geht davon aus, dass die Störung die IT mindestens bis Donnerstag beschäftigen werde. Wie es dazu gekommen sei, könne man nicht sagen. Von einer Panne bis zu einem Hackerangriff sei alles möglich.
Der VW-Konzernsprecher hatte zuvor zu Auswirkungen im Ausland noch nichts sagen können. Derzeit sehe es nicht nach einem Angriff von außen aus, hieß es am Abend. Wann das Problem behoben sein werde und die Produktion wieder laufe, sei noch nicht abzuschätzen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über die IT-Störung berichtet.
Auch VW-Vertragswerkstätten und Autohändler von IT-Ausfall betroffen
In vielen VW-Büros funktionierten zentrale Anwendungen an den Rechnern nicht, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise in der Nacht zu Donnerstag (28.09.2023). An manchen Standorten sei der Notruf ausgefallen. Darüber hinaus seien auch Vertragswerkstätten und Händler von VW von der Störung betroffen. "Das gesamte Netz zum Handel ist stillgelegt", zitierte die Zeitung aus Händlerkreisen. Betroffen sei zudem das US-Stammwerk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee. "Die Produktion bei Volkswagen in Chattanooga ist aufgrund einer weltweiten IT-Störung beeinträchtigt. Wir arbeiten derzeit an der Lösung des Problems", zitierte das "Handelsblatt" einen Sprecher.
Ende August war der VW-Rivale Toyota von einem Totalausfall betroffen. Bei dem japanischen Autoriesen hatten technische Probleme für etwa einen Tag zu einem kompletten Produktionsausfall in Japan geführt. Schuld gewesen sei ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung. Später hieß es, Ursache sei unzureichender Speicherplatz auf Servern gewesen. Bei dem Vorfall habe es sich nicht um einen Cyberangriff gehandelt, wurde betont.
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bos/news.de/dpa
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