Welche Trends können in den kommenden Jahren in der Baubranche dominieren? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die spannendsten Entwicklungen.
Mit den gestiegenen Zinsen hat sich der Wind in der Baubranche gedreht. Schien es bis 2022 bei den Aufträgen nur eine Richtung zu geben, scheint die Branche inzwischen in einem Jammertal angekommen zu sein. Die Probleme lassen sich vordergründig auf die Situation am Kapitalmarkt zurückführen. Im Zuge der Inflationskrise hat die radikal an der Zinsschraube gedreht. Damit ist Bauen richtig teuer geworden. Der Unterschied von zwei bis drei Prozent in Baufinanzierungen sind schnell einige hundert Euro Kreditrate.
In der Branche sind einige Probleme aber auch hausgemacht. Zu lange haben sich manche Unternehmen auf dem Boom ausgeruht und nicht an ein zweites Standbein gedacht. Besonders der private Wohnungsbau leidet. Infrastrukturprojekte werden aber noch umgesetzt. Und auch bei Zukunftstrends wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung auf dem Bau haben einige Betriebe einfach schneller den Fuß in der Tür. Welche Trends können in den kommenden Jahren dominieren? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die spannendsten Entwicklungen.
1. Fertighäuser werden immer beliebter
Massivhäuser gelten als wertstabil und individueller. Viele Familien legen inzwischen aber auch Wert darauf, dass Häuser schnell gebaut werden und günstig sind. Dafür wird auch in Kauf genommen, dass deren Wertstabilität etwas hintenansteht. Fertighäuser profitieren von diesem Anspruch.
Durch die standardisierten Methoden und Bauteile sowie eine sehr effiziente Herstellung der einzelnen Module sind die Kosten außerdem oft niedriger als für vergleichbar große Massivhäuser. Bei vielen Anbietern lassen sich direkt Fertighäuser mit Preis begutachten, so dass die Kalkulation einfacher wird. In Zukunft werden solche Wohnlösungen auf der Beliebtheitsskala nach oben rutschen.
2. Tiny-House als Single-Alternative
Fertighäuser sind für Familie eine gute Lösung. Singles oder Paare ohne Kinderwunsch träumen aber genauso vom Eigenheim. Hier ist der Platzbedarf deutlich geringer. Die Idee vom Tiny-House kommt aus den USA Das klassische Konzept zielt auf mobile Compact Homes ab. Inzwischen werden aber auch fest Tiny-Houses nachgefragt.[br]Gerade die niedrigen Kosten – im Vergleich zu einem klassischen 1-Familienhaus – sprechen für diesen Haustyp. Bisher ist das Ganze eher noch eine Nische. Allerdings nimmt die Nachfrage hinsichtlich solcher Wohnlösungen zu. Spezialisierte Anbieter haben daher schon jetzt die Nase vorn.
Besonderheiten von Tiny Houses im Überblick:
- geringer Platzbedarf
- auch als mobile Variante verfügbar
- geringere Kosten
- für minimalistischen Wohnstil geeignet
3. Nachhaltigkeit: Von der Notwendigkeit zum Trend
Zunehmend mehr Familien und Bauherren sind sich des Klimafaktors Wohnen bewusst. Aus diesem Grund wird in den kommenden Jahren – auch vor dem Hintergrund schärferer Gesetze – mehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Dieser Ansatz lässt sich auch mehreren Wegen verfolgen. Ein geringer Energieverbrauch durch bessere Dämmung und effiziente Heiztechnik ist ein Weg.
Unternehmen, die verschiedene Gewerke und den Einbau von Wärmepumpen unter einem Dach vereinen, haben die Nase vorn. Auf der anderen Seite muss auch der Co2-Fußabdruck der Baustoffe eine wichtige Rolle spielen. Gerade Dämmstoffe auf Polystyrol-Basis haben inzwischen eine umweltkritische Konnotation.
Nachhaltigkeit auf dem Bau muss sich aber auch mit der Frage beschäftigen, wie sich beispielsweise die CO2 Schleuder Beton ersetzen lässt oder mit welchen Methoden Wasser gespart werden kann. Zisternen mit einem Brauchwasseranschluss sind clevere Ideen.
4. KI in der Baubranche
Auf den ersten Blick ist die Baubranche von einer stringenten Digitalisierung und Nutzung der künstlichen Intelligenz meilenweit weg. Aber: In der Praxis prüfen viele Unternehmen, wie sich KI in die Prozesse einbinden lässt.
Ein logischer Schritt wäre die Verwendung in der Planung. Viele Schritte und Berechnung, die heute noch von Hand erledigt werden, sind so einfach zu automatisieren. Aber auch im eigentlichen Bauprozess kann KI zum Einsatz kommen. Für die Abnahme lassen sich KI-System optisch auf Baumängel trainieren. Einmal über das Smartphone oder Tablet erfasst, verwaltet die KI nicht einfach nur die Mängelprüfung, sondern kann auch dessen Beseitigung automatisieren.
Fazit: Baubranche setzt auf mehr Technik
Digitalisierung und KI werden auch in der Baubranche in Zukunft ankommen und Veränderungen mit sich bringen. Bauen müssen die Gewerke aber schon noch selbst. Was die kommenden Jahre auf dem Bau ganz sicher prägen wird, ist Nachhaltigkeit. Nicht nur der Gesetzgeber schafft neue Rahmenbedingungen, Bauherren wollen zunehmend ohne schlechtes Gewissen wohnen.
brc/news.de
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