Frauke Gerlach, Chefin des Grimme-Instituts, fordert, dass ARD und ZDF keine Senderechte mehr für Sport wie Fußball kaufen sollten, um das Programm zu verbessern. Im Netz stößt diese Idee jedoch auf reichlich Kritik.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss einen Programmauftrag erfüllen, um die Gebührenfinanzierung zu rechtfertigen. Programme müssen dem Zuschauer umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung liefern. Das Grimme-Institut fordert nun von ARD und ZDF, auf teure Sportrechte zu verzichten und in andere Programminhalte zu investieren, um dem gesetzlich verankerten Auftrag gerecht zu werden.
Kein Fußball mehr bei ARD und ZDF! Frauke Gerlach fordert Sport-Aus im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
"Wir brauchen die Akzeptanz, und Fußball verbindet. Aber das ist etwas, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich perspektivisch nicht mehr leisten kann und nicht mehr leisten wird", sagte Frauke Gerlach, Geschäftsführerin des Grimme-Instituts, gegenüber der "Neuen Ruhr/Rhein Zeitung". Um die Beitragsfinanzierung zu rechtfertigen, bedürfe es eines unabhängigen, werteorientierten und wissensbasierten Programms. ARD und ZDF müssten ihren Beitrag zu Aufklärung und Bildung leisten. Das schließe laut Gerlach auch Unterhaltungssendungen ein. Zudem wünsche sie sich, dass "mehr von den Schätzen aus der Mediathek im linearen Fernsehen zu attraktiven Zeiten" ausgestrahlt werde. "Denn das ist doch der Reiz: dass ich dort von Sendungen auch mal überrascht werde."
"Am besten ARD und ZDF stellen den Betrieb gleich ganz ein!" Netz kritisiert mögliches Fußball-Aus
Im Netz stößt diese Forderung auf geteilte Meinungen. "Dann aber auch keinen 'Fernsehgarten' oder 'immer wieder sonntags' mehr", ist in einem wütenden Kommentar auf Facebook zu lesen. "Am besten ARD und ZDF stellen den Betrieb gleich ganz ein", fordert ein anderer Facebook-Nutzer. "Wenn kein Sport mehr laufen soll können sie die Gebühren auch drastisch senken bzw. abschaffen", ist in einem weiteren Kommentar zu lesen.
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bua/sba/news.de