Der Winter kann dem Arbeitsmarkt in Niedersachsen nichts anhaben. Entgegen dem Saisontrend sinkt die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat. Arbeitslosigkeit, Quoten und Bürgergeld, lesen Sie die wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.
Weniger Arbeitslose in Niedersachsen. Die Zahl der Arbeitslosen ist aber weiterhin höher als vor einem Jahr. * Arbeitslosigkeit in Niedersachsen fällt* Trotzdem mehr Arbeitslose als vor einem Jahr* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Oktober beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Niedersachsen?
Die Zahl der Arbeitslosen ging um 1.696 Personen und damit 0,6 Prozent auf 259.712 zurück. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Wintermonaten üblich. Grund dafür sind zahlreiche Außenberufe, die in diesen Monaten weniger Menschen beschäftigen. Das betrifft vor allem das Baugewerbe, aber auch die Gastronomie.
38,3 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 583 oder 0,6 Prozent auf insgesamt 99.586 Personen.
Arbeitslosenquote in Niedersachsen im November 2024
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,8 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Bundesdurchschnitt von 5,9 Prozent.
Unterbeschäftigung um 70.525 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 70.525 Personen auf 330.237, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Niedersachsen niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen um 9.572 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,7 Prozent betragen.
Wer ist von Arbeitslosigkeit in Niedersachsen besonders betroffen?
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 5,8 Prozent abweichen.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 6,0 Prozent etwas höher als die der Frauen von 5,5 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,8 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 16,9 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Niedersachsen
Besonders niedrig war die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz. Die Arbeitslosenquote betrug dort nur 3,3 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage in Wilhelmshaven. Dort betrug die Arbeitslosenquote 11,3 Prozent, der höchste Wert in Niedersachsen.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Von den 259.712 Arbeitslosen in Niedersachsen beziehen 172.873 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 66,6 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 2.415 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Niedersachsen Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im November 549.911 Menschen Bürgergeld in Niedersachsen. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 376.699 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 1.370 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 13.745 Menschen niedriger, ein Minus von 2,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 1.413 Personen, was einem Rückgang von 0,4 Prozent entspricht. Gegenüber dem November des vergangenen Jahres fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 6.121 Personen und damit 1,6 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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