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Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern aktuell im Juni: Arbeitslosigkeit sinkt um 1,3 Prozent

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern im Juni aus!

Die Bundesagentur für Arbeit gibt am 30.11. die Arbeitslosenzahlen für November bekannt. (Foto) Suche
Die Bundesagentur für Arbeit gibt am 30.11. die Arbeitslosenzahlen für November bekannt. Bild: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Mecklenburg-Vorpommern?

Positive Meldungen von der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern sank im Juni. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 845 Personen und damit 1,3 Prozent auf 61.848 zurück. Im Juni ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit üblich, weil Außenberufe wie Bau und Gastronomie verstärkt Arbeitslose einstellen.

39,2 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 84 oder 0,3 Prozent auf insgesamt 24.265 Personen.

Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern im Juni 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 5,8 Prozent.

Unterbeschäftigung um 16,927 Personen höher

Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 16,927 Personen auf 78,775, die sogenannte Unterbeschäftigung.

Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Juni des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern um 1.685 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 2,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,4 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 7,5 Prozent.
Junge Menschen sind in Mecklenburg-Vorpommern häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 8,1 Prozent aus. Ihre Arbeitslosenquote liegt damit 0,6 Prozentpukte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Juni bei 20,6 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Mecklenburg-Vorpommern

Besonders niedrig war die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rostock. Die Arbeitslosenquote betrug dort nur 5,8 Prozent. Besonders hoch war sie in Schwerin, dort waren 9,9 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit.

"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik

Von den 61.848 Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern beziehen 42.560 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 68,8 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 265 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,6 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten in Mecklenburg-Vorpommern Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Juni 117.191 Menschen Bürgergeld in Mecklenburg-Vorpommern. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 83.587 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 582 Menschen, ein Rückgang um 0,5 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 675 Menschen niedriger, ein Minus von 0,2 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 629 Personen, ein Rückgang von 0,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 629 Personen und damit 0,7 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen zwischen drei Arten von Arbeitslosigkeit. Erstens gibt es die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Dies geschieht beispielsweise, wenn Menschen wenig Geld ausgeben und Unternehmen folglich weniger Personal benötigen. Die zweite Form ist die strukturelle Arbeitslosigkeit, bei der Unternehmen zwar offene Stellen haben, aber keine geeigneten Kandidaten finden, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Kategorie ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen oder Gastronomiebetriebe im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. In Mecklenburg-Vorpommern waren im Juni 60,8 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings sind darin auch Personen enthalten, deren Arbeitslosigkeit durch eine Weiterbildungsmaßnahme oder Krankheit unterbrochen wurde, sodass der tatsächliche Anteil etwas höher liegt.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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