Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt im November aus!
Die Zahl der Menschen ohne Job ist in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Sie liegt allerdings höher als im November 2023.* Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt fällt* Trotzdem mehr Arbeitslose als vor einem Jahr* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Oktober beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Sachsen-Anhalt?
Die Zahl der Arbeitslosen sank um 326 Personen und damit 0,4 Prozent auf 83.270. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im November ist erfreulich. Üblicherweise steigt sie in diesem Monat an, weil sogenannte Außenberufe in Gastronomie Bau- und Gartenbau im Winter weniger Menschen beschäftigen.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 60 oder 0,2 Prozent auf 32.493 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Sachsen-Anhalt auf 39 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt im November 2024
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 7,5 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 5,9 Prozent.
Unterbeschäftigung um 26.601 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 26.601 Personen auf 109.871, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt um 2.949 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,3 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 7,5 Prozent.
Wer keine deutsche Staatsbürgerschaft hat, ist besonders häufig arbeitslos. Mit 21,5 Prozent lag ihre Arbeitslosenquote mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt. Die Arbeitslosenquote für Männer lag bei 8,0 Prozent, für Frauen bei 7,0 Prozent. Auch nach dem Alter lässt sich die Arbeitslosenquote aufschlüsseln, für unter 25-Jährige sowie über 55-Jährige werden gesonderte Arbeitslosenquoten erhoben. Sie lagen bei 8,1 Prozent für die Jüngeren und 7,5 Prozent für die Älteren.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Sachsen-Anhalt
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt wurde im Landkreis Börde gemessen. Sie betrug dort nur 5,2 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit gab es im Landkreis Mansfeld-Südharz, wo 10,2 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit waren.
Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt beziehen Bürgergeld, nämlich 57.712 von insgesamt 83.270. Somit erhalten 69,3 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 250 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,4 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Sachsen-Anhalt Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im November 174.389 Menschen Bürgergeld in Sachsen-Anhalt. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 124.137 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Das entspricht etwa jedem elften Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 541 Menschen, ein Rückgang um 0,3 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 4.676 Menschen niedriger, ein Minus von 2,6 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 253 Personen, was einem Rückgang von 0,2 Prozent entspricht. Gegenüber dem November des vergangenen Jahres fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 2.611 Personen und damit 2,1 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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