Mehr Menschen als vor einem Jahr beziehen in Schleswig-Holstein Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg um 0,5 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.
Mehr Arbeitslose in Schleswig-Holstein. Die Arbeitslosigkeit stieg gegenüber dem Oktober, liegt aber immer noch niedriger als vor einem Jahr. * Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein steigt* Auch mehr Arbeitslose als im November 2023* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Schleswig-Holstein?
Die Zahl der Arbeitslosen nahm in Schleswig-Holstein um 1.262 Personen und damit 1,4 Prozent auf 92.556 zu. Die Arbeitslosigkeit steigt im November und Dezember in fast jedem Jahr an. Grund dafür sind vor allem Entlassungen in Außenberufen wie dem Baugewerbe oder Teilen der Gastronomie sowie gleichzeitig fehlende Einstellungen in diesen Branchen.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 137 oder 0,4 Prozent auf 30.781 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Schleswig-Holstein auf 33,3 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein im November 2024
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 5,9 Prozent und damit höher. Je niedriger die Quote ist, desto besser, denn dann ist ein geringerer Anteil der Menschen arbeitslos.
Unterbeschäftigung um 26.434 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 26.434 Personen auf 118.990, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein auch im Vorjahresvergleich gestiegen
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein um 5.237 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 6,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,5 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 5,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 6,1 Prozent deutlich höher als die der Frauen von 5,3 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,6 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 18,6 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein wurde im Kreis Stormarn gemessen. Sie betrug dort nur 4,2 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit gab es in Neumünster, wo 8,3 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit waren.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Von den 92.556 Arbeitslosen in Schleswig-Holstein beziehen 61.285 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 66,2 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 37 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Schleswig-Holstein Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im November in Schleswig-Holstein 204.487 Menschen Bürgergeld. Davon waren 140.167 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 87 Menschen, ein Anstieg um 0,0 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 1.035 Menschen höher, ein Plus von 0,5 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 36 Personen, was einem Rückgang von 0 Prozent entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 1.530 Personen und damit 1,1 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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