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Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein aktuell im Juni: Arbeitslosigkeit fällt im Juni um 0,6 Prozent

Die Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein ist im Juni auf unverändert bei 5,5 Porzent geblieben. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Beratungsszene in einer Agentur für Arbeit (gestellt) (Foto) Suche
Beratungsszene in einer Agentur für Arbeit (gestellt) Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Schleswig-Holstein?

Die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein ist im Juni zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 502 Personen und damit 0,6 Prozent auf 88.989. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in den Monaten Mai und Juni nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit üblich. Grund dafür sind vor allem mehr Einstellungen in Außenberufen, etwa im Baugewerbe und der Gastronomie.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 145 oder 0,5 Prozent auf 30.273 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Schleswig-Holstein auf 34 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein im Juni 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,5 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Bundesdurchschnitt von 5,8 Prozent.

Unterbeschäftigung um 27,933 Personen höher

Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 27,933 Personen auf 116,922, die sogenannte Unterbeschäftigung.

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Juni des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein um 3.698 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,3 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 5,5 Prozent.
Männer waren im Juni deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 5,9 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 5,1 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,4 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 17,6 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein wurde im Kreis Plön gemessen. Sie betrug dort nur 4,1 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit gab es in Neumünster, wo 8,3 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit waren.

"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik

Von den 88.989 Arbeitslosen in Schleswig-Holstein beziehen 59.975 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 67,4 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 167 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,3 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.

Wer erhält in Schleswig-Holstein Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Juni 207.637 Menschen Bürgergeld in Schleswig-Holstein. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 142.331 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 308 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 3.342 Menschen höher, ein Plus von 1,2 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 115 Personen, ein Zuwachs von 0,1 Prozent. Gegenüber dem Juni des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 115 Personen und damit 0,1 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen drei Hauptformen der Arbeitslosigkeit. Die erste Form ist die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Das kann beispielsweise geschehen, wenn Menschen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger Geld ausgeben, Unternehmen deshalb weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen und folglich weniger Personal benötigen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zweite Kategorie. Dabei haben Unternehmen offene Stellen, finden aber keine geeigneten Kandidaten, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Form ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. Manchmal wird die saisonale Arbeitslosigkeit als eine eigenständige, vierte Art der Arbeitslosigkeit betrachtet. In Schleswig-Holstein waren im Juni 66 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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