Deutlich weniger Menschen als vor einem Jahr beziehen in Thüringen Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger um 3,7 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.
Keine Verbesserung bei der Zahl der Arbeitslosen. Sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vormonat hat die Arbeitslosigkeit zugenommen.Auch vergleichen mit dem Januar 2024 stagnierte die Arbeitslosigkeit.* Arbeitslosigkeit in Thüringen steigt deutlich* Trotzdem mehr Arbeitslose als vor einem Jahr* Weniger arbeitsfähige Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Thüringen?
Die Zahl der Arbeitslosen nahm in Thüringen um 4.549 Personen und damit 6,7 Prozent auf 72.489 zu.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 973 oder 4,1 Prozent auf 24.892 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Thüringen auf 34,3 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Thüringen im Januar 2025
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 6,4 Prozent und damit niedriger. Je niedriger die Quote ist, desto besser, denn dann ist ein geringerer Anteil der Menschen arbeitslos.
Unterbeschäftigung um 16,631 Personen höher
Die sogenannte Unterbeschäftigung fällt mit 89,12 allerdings um landesweit 16,631 Personen höher aus als die Arbeitslosenzahl. In dieser Statistik zählt die Bundesagentur für Arbeit auch solche Personen mit, die nach der gesetzlichen Regelung nicht als arbeitslos gelten, die sich aber selbst in den meisten Fällen als arbeitslos bezeichnen würden, beispielsweise Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen.
Arbeitslosigkeit in Thüringen höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Thüringen um 1.235 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 1,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 6,5 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 6,6 Prozent.
Junge Menschen sind in Thüringen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent aus. Ihre Quote liegt damit 0,3 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Auch Ältere sind häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, für Menschen über 55 lag die Arbeitslosenquote bei 7,0 Prozent. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Januar bei 19,2 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Thüringen
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Thüringen wurde im Landkreis Weimarer Land gemessen. Sie betrug dort nur 4,8 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage in Gera. Dort betrug die Arbeitslosenquote 10,2 Prozent, der höchste Wert in Thüringen.
Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?
Von den 72.489 Arbeitslosen in Thüringen beziehen 44.250 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 61,0 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 1.259 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 2,9 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Thüringen Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Januar in Thüringen 121.896 Menschen Bürgergeld. Davon waren 85.690 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 364 Menschen, ein Rückgang um 0,3 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 4.698 Menschen niedriger, ein Minus von 3,7 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 434 Personen, ein Rückgang von 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 2.845 Personen und damit 3,2 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 31.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.