Mehr Menschen als vor einem Jahr beziehen in Rheinland-Pfalz Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg um 1,5 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.
Gute Nachrichten von der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz sank im November. Der Rückgang ist umso bemerkenswerter, als zu dieser Jahreszeit die Zahl der Arbeitslosen üblicherweise steigt. * Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz fällt* Trotzdem mehr Menschen ohne Job als vor einem Jahr* Weniger Menschen als im Vormonat beziehen Bürgergeld
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Rheinland-Pfalz?
Die Zahl der Arbeitslosen sank um 1.157 Personen und damit 1,0 Prozent auf 118.839. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Wintermonaten üblich. Grund dafür sind zahlreiche Außenberufe, die in diesen Monaten weniger Menschen beschäftigen. Das betrifft vor allem das Baugewerbe, aber auch die Gastronomie.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 10 oder 0 Prozent auf 39.708 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Rheinland-Pfalz auf 33,4 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz im November 2024
Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Bundesdurchschnitt von 5,9 Prozent.
Unterbeschäftigung um 34.004 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 34.004 Personen auf 152.843, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz um 7.386 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 6,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,9 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 5,2 Prozent abweichen.
Wer keine deutsche Staatsbürgerschaft hat, ist besonders häufig arbeitslos. 13,3 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe, im Durchschnitt ist sie nicht einmal halb so hoch. Auch Männer sowie Ältere waren mit Arbeitslosenquoten von 5,4 Prozent sowie 5,5 Prozent überdurchschnittlich oft arbeitslos. Frauen und unter 25-Jährige waren dagegen mit Quoten von 4,9 Prozent sowie 4,9 Prozent seltener ohne Arbeit.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Rheinland-Pfalz
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz wurde im Eifelkreis Bitburg-Prüm gemessen. Sie betrug dort nur 3,2 Prozent. Besonders hoch war sie in Pirmasens, dort waren 11,7 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit.
"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz beziehen Bürgergeld, nämlich 71.092 von insgesamt 118.839. Somit erhalten 59,8 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 1.028 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wer erhält in Rheinland-Pfalz Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im November 236.366 Menschen Bürgergeld in Rheinland-Pfalz. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 160.378 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Das entspricht etwa jedem siebzehnten Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 164 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 3.462 Menschen höher, ein Plus von 1,5 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 145 Personen, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 3.731 Personen und damit 2,4 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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