Mit einem großen Warnstreik haben die Gewerkschaften EVG und Verdi den Bahn-, Luft-, und Schiffsverkehr im ganzen Land weitgehend lahmgelegt. Pendler und Reisende waren vorbereitet. Das große Verkehrschaos blieb aus. Alle News dazu hier.
Wer konnte, blieb zu Hause: Beim großen Warnstreik am Montag (27.03.2023) kam es nicht zum befürchteten Chaos im Straßenverkehr. Zahlreiche Pendler wechselten ins Homeoffice, und viele Reisende verschoben ihre Fahrten. An den Flughäfen und Bahnhöfen strandeten während des Ausstands der Gewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nur wenige Fahr- und Fluggäste. Die beiden Gewerkschaften wollten mit der Verschränkung der verschiedenen Tarifkonflikte den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöhen.
Zum Auftakt der dritten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Potsdam blieb angesichts der verhärteten Fronten völlig unklar, ob ein Durchbruch gelingen kann. Die gute Nachricht für viele Pendler und Reisende: Die EVG hat einen weiteren Warnstreik vor und während der Ostertage ausgeschlossen.
Mega-Warnstreik im Bahnverkehr und an Flughäfen am 27.03.2023
Pendler und Reisende in ganz Deutschland mussten sich am Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen, wie beide Organisationen vorab mitteilten. "Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen", hieß es.
Diese Bundesländer sind vom Warnstreik beim ÖPNV und an Flughäfen betroffen
Betroffen sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Verdi ruft zudem zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Flughäfen auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.
Streik soll den ganzen Tag dauern
Auf der Schiene sind neben der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahn-Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen. "Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 00.00 Uhr und endet um 24.00 Uhr", teilten beide Gewerkschaften weiter mit.
Verdi will Druck auf Bund und Kommunen erhöhen
Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
EVG fordert mehr Lohn für Beschäftigte
Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180 000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.
Der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland wurden schon vor mehr als 30 Jahren im Zuge eines mehrwöchigen Streiks gleichzeitig bestreikt. Bei diesem harten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1992 legten mehrere hunderttausend Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf, nicht um Warnstreiks.
Mega-Warnstreik am Montag, 27.03.2023, im News-Ticker
Hier halten wir Sie mit allen wichtigen Informationen zum Warnstreik am 27. März auf dem Laufenden.
+++ 28.03.2023: Bahn: Betrieb planmäßig angelaufen - einzelne Ausfälle im Fernverkehr +++
Nach dem großen Warnstreik ist der Betrieb bei der Deutschen Bahn am Dienstagmorgen nach Unternehmensangaben wieder planmäßig angelaufen. "Im Fernverkehr fallen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus", teilte ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Diese seien für Fahrgäste ersichtlich. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe ohne streikbedingte Ausfälle.
Im Schienengüterverkehr sei es DB Cargo gelungen, durch Steuerung von Transporten vor dem Streik der Eisenbahngewerkschaft EVG für eine "stabile betriebliche Ausgangslage" zu sorgen, hieß es weiter. Schon seit Montagabend würden die ersten Güterzüge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen wieder angefahren.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten den Bus-, Bahn- und Flugverkehr in Deutschland am Montag weitgehend lahmgelegt. Mit dem großangelegten Warnstreiktag wollte Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen hatte am Montag in Potsdam begonnen.
Die Deutsche Bahn hatte Passagiere bereits darauf eingestellt, dass es im Fernverkehr am Dienstag noch für einige Zeit zu Ausfällen und Verspätungen kommen kann. Der Regional- und S-Bahnverkehr lief nach ihren Angaben schon am Montagabend in vielen Regionen nach und nach wieder an.
+++ 28.03.2023: Wieder Betrieb am Frankfurter Flughafen +++
Nach dem 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG hat auch der Frankfurter Flughafen den Verkehr wieder aufgenommen. Das sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport am Dienstagmorgen. Der Betrieb laufe normal, Passagiere sollten aber dennoch den Status ihres Fluges checken und wegen möglicher Verzögerungen ausreichend Zeit einplanen.
Bisher seien am Dienstag 40 Annullierungen bekannt, darunter noch streikbedingte Verschiebungen von Flügen, sagte die Sprecherin. Am Montag hätten mehr als 1000 Flüge gestrichen werden müssen. Wegen des Streiks gab es am größten deutschen Flughafen keinen regulären Passagierbetrieb.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten für Montag gemeinsam zu einem ganztägigen bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen waren neben der Eisenbahn und dem Luftverkehr auch der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie der Schiffsverkehr.
+++ 28.03.2023: Verkehr rollt nach Warnstreik allmählich wieder an +++
Nach dem 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG läuft der öffentliche Verkehr auf der Schiene, zu Wasser und in der Luft in Deutschland allmählich wieder an. Allerdings müssen sich Fahrgäste insbesondere im Fernverkehr der Deutschen Bahn am Dienstag noch für einige Zeit auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen, wie ein Bahnsprecher sagte. Es brauche einige Stunden, bis die ICE- und IC-Züge sowie das Personal dort sind, wo sie gebraucht würden. Zu Einschränkungen kann es demnach in geringerem Umfang auch im Regional- und S-Bahnverkehr kommen.
Auch an den Flughäfen dürfte noch nicht gleich wieder alles reibungslos anlaufen. Nahezu sämtliche deutsche Verkehrsflughäfen außer Berlin waren vom gemeinsamen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Montag betroffen. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher des größten deutschen Flughafens in Frankfurt. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten für Montag gemeinsam zu einem ganztägigen bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen waren neben der Eisenbahn und dem Luftverkehr auch der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie der Schiffsverkehr.
+++ 27.03.2023: Weselsky wirft Bahn und EVG gemeinsames "Schmierentheater" vor +++
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn dafür kritisiert, dass sie am Montag aufgrund des großen Warnstreiks den gesamten Fernverkehr gestoppt hat. "Die Bahn legt einfach fest, dass in diesem Land kein Zug mehr fährt - obwohl eine ganze Reihe von Zügen sehr wohl fahren könnte", sagte Claus Weselsky dem "Spiegel". Er sprach dabei von einem "Schmierentheater" der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der DB. "Die Deutsche Bahn hat angeordnet, den Bahnverkehr zu stoppen. Das hätte die Bahn bei einem GDL-Streik niemals gemacht, sondern uns mit einer einstweiligen Verfügung gedroht", sagte Weselsky. "Bei uns sind immer mindestens 20 Prozent der Züge gefahren."
Die EVG verhandelt bei der Deutschen Bahn (DB) derzeit für 180 000 Beschäftigte einen neuen Tarifvertrag. Die Verhandlungen der GDL mit der DB stehen im Herbst an, die GDL vertritt allerdings deutlich weniger DB-Beschäftigte als die EVG. Zuletzt hat die GDL bei Verhandlungen immer wieder versucht, ihren Einfluss innerhalb der Bahn zu vergrößern. Die EVG hatte für Montag gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu Warnstreiks im Verkehr aufgerufen und so vor allem den Bahnverkehr lahmgelegt. Auch an einigen Flughäfen ging nichts.
"Die Bahn benutzt die EVG zum Erhalt ihrer wahnwitzigen Struktur eines weltweit tätigen Global Players. Und die EVG braucht den Arbeitskampf, weil sie sonst bedeutungslos wäre", sagte Weselsky dem "Spiegel". Dass der Streik vergangene Woche bereits in den Fahrplänen in der DB-App erfasst worden sei, sei Beleg genug, dass Bahn und EVG gemeinsame Sache machten. Die Forderung der EVG nach mindestens 650 Euro mehr Lohn für die Beschäftigten kommentierte er nicht.
Die Bahn betonte in einer Reaktion, dass die EVG für 180.000 Beschäftigte verhandle, während die Tarifverträge zwischen Bahn und GDL lediglich bei rund 10.000 Beschäftigten angewendet würden. "Streiks haben dadurch eine völlig andere Hebelwirkung. Hier müssen wir im Kundeninteresse handeln und den Bahnverkehr in weiten Teilen einschränken", sagte ein Sprecher. "Es nützt nichts, eine kurze Strecke mit einem ICE zu fahren, und dann strandet der besetzte Zug irgendwo, weil ein Stellwerk bestreikt wird." In der GDL sind vor allem die Lokführer organisiert, in der EVG deutlich mehr Mitarbeiter aus verschiedenen Arbeitsbereichen.
Dem Management der Deutschen Bahn warf Weselsky vor, Milliarden mit Beteiligungen im Ausland zu verpulvern - "die haben die Bahn zum Sanierungsfall gemacht und sie wollen, dass die Angestellten jetzt den Gürtel enger schnallen".
+++ 27.03.2023: DB: Regionalverkehr läuft in vielen Regionen wieder an +++
Der Regional- und S-Bahnverkehr läuft nach Angaben der Deutschen Bahn in vielen Regionen Deutschlands nach und nach wieder an. Das teilte der Konzern am Montagabend mit. "Obwohl noch Stellwerke bestreikt werden, können auf einigen Linien wieder Züge fahren. Es muss aber auch am Abend noch mit weitreichenden Einschränkungen gerechnet werden", hieß es.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Zum Betriebsstart am Dienstagmorgen rechnet die Bahn mit weitgehend planmäßigem Betrieb im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr.
+++ 27.03.2023: Bahn rechnet am Dienstagmorgen mit "weitgehend normalem Betrieb" +++
Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Dienstagmorgen mit einem "weitgehend normalen Betrieb". "Sowohl die Züge des Fernverkehrs als auch die Züge des Regional- und S-Bahnverkehrs werden größtenteils planmäßig verkehren", teilte der Konzern am Montagnachmittag mit.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Einzelne Regionalbahn-Linien wurden ab Montagnachmittag wieder bedient, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Am Montagnachmittag hieß es etwa, dass der Berliner S-Bahn-Verkehr allmählich wieder anrolle.
+++ 27.03.2023: Bahn nimmt Betrieb auf einzelnen Regionalbahnlinien wieder auf +++
Trotz des bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Verkehr hat die Deutsche Bahn am Montagnachmittag den Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder aufgenommen. So könne etwa "die S-Bahn München einen Pendelbetrieb zwischen Ostbahnhof und Pasing anbieten oder die S-Bahn Hamburg im Innenstadtbereich und auf einzelnen Außenstrecken einen 20-Minuten-Takt fahren", teilte der Konzern am Montag mit. "Welche zusätzlichen Verbindungen am Nachmittag im Regionalverkehr aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab", hieß es. Der Fernverkehr auf der Schiene steht demnach weiterhin und den ganzen Tag über vollständig still.
+++ 27.03.2023: Kaum Flüge in Frankfurt - längere Wartezeiten am Dienstag erwartet +++
Der bundesweite Warnstreik hat den größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Montag fast komplett lahmgelegt. Es fänden keine Passagierflüge statt, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es gebe nur "ganz begrenzt" Verbindungen im oberen einstelligen Bereich wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter.
Die Folgen des Ausstands dürften auch nach Streikende noch spürbar sein, erwartet die Fraport. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.
Der Flughafen hatte bereits angekündigt, dass es am Montag wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi keinen regulären Passagierbetrieb in Frankfurt gibt. Dort waren ursprünglich etwa 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant gewesen.
Die Fraport hatte Fluggäste gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und von der Anreise an den Airport abzusehen. Auch Umsteigeverkehre seien von dem Warnstreik betroffen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte für Montag an fast allen deutschen Verkehrsflughäfen zu einem ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Der Flughafenverband ADV ging zuletzt von rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisenden aus, die ihren Flug nicht antreten können.
+++ 27.03.2023: Warnstreik: Nur in wenigen Großstädten gab es deutlich mehr Stau +++
Der bundesweite Warnstreik hat in der morgendlichen Rushhour nur in wenigen deutschen Großstädten und Regionen für große Staus gesorgt. Lediglich in vier von 27 Städten lag am Montag die durchschnittliche Fahrzeit um mehr als 10 Prozent höher als zuletzt, wie eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur ergab. In einzelnen Städten gab es allerdings auch Abweichungen nach unten im Vergleich zu den vorhergegangenen Montagen.
Die stärksten Zuwächse bei der nötigen Fahrzeit ergaben sich in München mit 28 Prozent, Nürnberg mit 19 und Freiburg mit 18 Prozent. "Zu teils langen Staus und großen Zeitverlusten kam es überall dort, wo zum Streik noch schlechtes Wetter hinzugekommen ist", sagte Ralf-Peter Schäfer von TomTom. Insgesamt zeigten die Zahlen, wie hoch das Potenzial von Homeoffice und gut geplanter Mobilität sei. "Trotz der massiven Einschränkungen ist es in den meisten Städten nicht zum befürchteten Verkehrsinfarkt gekommen, weil Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Fahrten bewusst geplant und auf unnötige Fahrten verzichtet haben" oder diese verschoben hätten.
+++ 27.03.2023: Warnstreik legt Flughäfen lahm - "Fast ein bisschen gespenstisch" +++
Der bundesweite Warnstreik hat am Montag den Betrieb an wichtigen deutschen Flughäfen weitgehend lahmgelegt. Am größten Flughafen Frankfurt gab es wie angekündigt keinen regulären Passagierbetrieb. "Die Lage ist ruhig", sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Dort waren ursprünglich etwa 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant gewesen. Die Fraport bat alle Fluggäste, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und von der Anreise an den Airport abzusehen. Umsteigeverkehre seien ebenfalls von dem Warnstreik betroffen.
Auch der Flughafen München wurde lahmgelegt. "Es sind keine Passagiere unterwegs", sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitung des Flughafens. Alle 785 geplanten Flüge fielen heute aus. "Es startet und landet nichts. Es ist fast ein bisschen gespenstisch." Nur ein Ambulanzflieger sei am Morgen in München angekommen.
In Nordrhein-Westfalen wurde der Luftverkehr an den beiden größten Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn stark vom Warnstreik behindert. "Hier ist alles dicht", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler zum Flughafen Köln/Bonn. Der Flughafen hatte angekündigt, dass mindestens drei Viertel der geplanten 175 Starts und Landungen ausfallen. Weitere Flugstreichungen oder Umleitungen seien möglich. Am Flughafen Düsseldorf waren am Montag 330 Starts und Landungen geplant. Davon fänden über den Tag verteilt voraussichtlich 69 Flugbewegungen statt, sagte ein Sprecher. Teils seien Flüge umgeleitet oder auf Dienstag verschoben worden.
Der reguläre Flugbetrieb am Flughafen Stuttgart war am Montag zum dritten Mal binnen weniger Wochen lahmgelegt. Alle 170 geplanten Ankünfte und Abflüge sollten entfallen. In Hamburg wurden am Montagmorgen alle Starts und mehr als die Hälfte aller Landungen abgesagt. Ursprünglich waren 147 Starts und 152 Landungen geplant. Für Hannover stand ein stark abgespeckter Flugplan online. In Bremen sollten keine Flieger starten. Der Hauptstadtflughafen BER war nicht in den Warnstreik einbezogen, es fielen aber alle innerdeutschen Flüge weg, ebenso die in Leipzig/Halle und in Dresden.
Die Gewerkschaft Verdi hat an fast allen deutschen Verkehrsflughäfen aufgerufen. Der Flughafenverband ADV ging zuletzt von rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisenden aus, die ihren Flug nicht antreten können.
+++ 27.03.2023: Eisenbahn-Gewerkschaft: Ostern Keine Warnstreiks bei der Bahn +++
Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können."
Die zweite Tarifrunde zwischen der EVG und insgesamt 50 Bahn-Unternehmen beginnt in dieser Woche. Mit der Deutschen Bahn will die Gewerkschaft in diesem Rahmen Ende April weiter verhandeln. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die unteren Lohngruppen.
Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.
Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi rief sie für Montag zu einem großangelegten Warnstreik im Verkehrssektor auf. Neben dem Bahnverkehr sind auch Flughäfen, Wasserstraßen und der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern betroffen.
+++ 27.03.2023: Schleusen in NRW bestreikt - Behinderungen im Hamburger Hafen +++
Der bundesweite Verdi-Warnstreik hat am Montagmorgen zu Behinderungen im Hamburger Hafen und auf wichtigen Kanalschleusen in Nordrhein-Westfalen geführt. In Duisburg, Münster und Minden kamen Güterschiffe nach Verdi-Angaben nicht weiter und mussten anlegen. Am Main hatte der Streik dagegen zunächst keine Auswirkungen auf die Schifffahrt.
Im Hamburger Hafen legten Lotsenversetzer am Montag ab 6 Uhr die Arbeit nieder. Damit können große Schiffe Deutschlands wichtigsten Hafen weder anlaufen noch verlassen: Schiffe ab einer Länge von 90 Metern und einer Breite von 13 Metern dürfen die Elbe ohne Lotsen nicht befahren. Sie können ihre Arbeit aber nur machen, wenn sie von Lotsenversetzern zu den Schiffen gebracht und wieder abgeholt werden.
In Nordrhein-Westfalen gab es Behinderungen für die Binnenschifffahrt. "Die Schleuse Münster am Dortmund-Ems-Kanal ist dicht", sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Bernd Feldhaus. Damit sei die wichtige Verbindung zwischen Mittellandkanal und Ruhrgebiet unterbrochen. Dasselbe gelte für die Schleuse in Minden am Mittellandkanal und für die Schleusen Duisburg-Meiderich und Friedrichsfeld am Rhein-Herne-Kanal, sagten Gewerkschaftssprecher. Vor der Schleuse in Duisburg-Meiderich legten mehrere Schiffe zu einer Zwangspause an. Die Zahl werde im Tagesverlauf steigen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Dirk Walter.
Am Main hatte der Großstreik nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Main zunächst keine Auswirkungen. In der Frühschicht von 6 bis 14 Uhr seien die Leitzentralen für die Schleusen des Untermains in Kostheim nahe Mainz und Offenbach regulär besetzt, teilte die Fachbereichsleiterin Schifffahrt, Marisa Schneider, mit. Die Leitzentrale in Aschaffenburg und weitere Leitzentralen am Obermain würden teils bestreikt. Das habe aber nur Folgen für die Schleusen Kleinostheim und Krotzenburg nahe der hessischen-bayerischen Grenze, sagte Schneider. An den bestreikten Schleusen Kleinostheim und Krotzenburg gebe es keine Schifffahrt.
+++ 27.03.2023: Großstreik legt Bahn, Busse und Flughäfen lahm - befürchtetes Stau-Chaos bleibt aus +++
Der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland ist am Montag weitgehend zum Erliegen gekommen. Seit Mitternacht läuft ein großer Warnstreik der Bahngewerkschaft EVG und von Verdi. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf sind Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen.
Größere Staus im Straßenverkehr über die üblichen Behinderungen im Berufsverkehr hinaus wurden am Morgen nur vereinzelt von der Polizei gemeldet. Teils war von stockendem Verkehr die Rede, aber ohne größere Einschränkungen in Folge des Großstreiks. Der ADAC berichtete von deutlich mehr Verkehr und Behinderungen auf Autobahnen, ein Chaos sei am Morgen aber ausgeblieben. Rund um die Ballungsräume stocke der Verkehr zwar, "einen Kollaps oder ein Riesenchaos sehen wir aber nicht", sagte eine Sprecherin. Aus ihrer Sicht haben die frühe Ankündigung und die Berichterstattung womöglich dafür gesorgt, dass viele Menschen sich auf den Warnstreik eingestellt hätten: "Wer kann, ist im Homeoffice geblieben."
+++ 27.03.2023: Warnstreik: EVG meldet mehr als 30.000 Beteiligte bei Bahnen +++
Beim bundesweiten Verkehrswarnstreik haben sich der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zufolge bis zum frühen Morgen allein im Bahnsektor mehr als 30.000 Beschäftigte an 350 Standorten beteiligt. "Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montagmorgen mit. "Wir streiken heute, weil uns in den Tarifverhandlungen trotz der für viele Beschäftigten angespannten finanziellen Situation nichts vorgelegt wurde, über das wir ernsthaft verhandeln könnten."
Seit Mitternacht steht der öffentliche Verkehr in Deutschland für 24 Stunden in weiten Teilen still. Vom Warnstreik der EVG und Verdi sind neben dem Bahnverkehr nahezu sämtliche Flughäfen sowie Wasserstraßen, Bundesautobahnen und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern betroffen. Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften in ihren jeweiligen Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
+++ 27.03.2023: Verkehrsstreik beginnt - Züge, Busse und Flugzeuge stehen still +++
Der 24-stündige Verkehrswarnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG hat um Mitternacht begonnen. In ganz Deutschland stehen damit an diesem Montag Züge, Busse und Flugzeuge still. Auf der Schiene wird der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, nicht aber der Berliner Airport. Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen.
Volle Straßen sind auch deshalb zu erwarten, weil in sieben Bundesländern der öffentliche Personennahverkehr bestreikt werden soll und viele Menschen dann aufs Auto ausweichen dürften. Betroffen sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns.
Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen. Unter angespannten Vorzeichen treffen am Montag in Potsdam Verdi und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. Bei der EVG stehen weitere Verhandlungen mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden.
+++ 27.03.2023: Verdi-Chef Werneke verteidigt Streiktag - "Ein starkes Signal" +++
Verdi-Chef Frank Werneke hat den umfassenden Warnstreik im Verkehrssektor in Deutschland zum Start einer weiteren Tarifrunde für den öffentlichen Dienst verteidigt. "Mit dem Streiktag im Verkehrsbereich soll den Arbeitgebern noch einmal unmissverständlich klargemacht werden, dass die Beschäftigten eindeutig hinter unseren Forderungen stehen", sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Dies gelte insbesondere für den geforderten Mindestbetrag von 500 Euro, den die Arbeitgeber bisher ablehnen.
Zum Start der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst bringen die Gewerkschaften am diesem Montag den öffentlichen Verkehr in Deutschland weitgehend zum Stillstand. Verdi und die Bahngewerkschaft EVG wollen damit den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen. Bestreikt werden die Bahn, Flughäfen, der Nahverkehr in sieben Bundesländern, Häfen und Schifffahrtswege und die Autobahngesellschaft.
Werneke sagte: "Bislang lehnen Bund und Kommunen einen sozial ausgewogenen Tarifabschluss kategorisch ab." Das könne Verdi nicht akzeptieren. "Deswegen legen wir jetzt nach. Lieber jetzt ein starkes Signal als wochenlange Arbeitskämpfe mit entsprechenden Folgen." Die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam ist auf drei Tage angesetzt. Ob es ein Ergebnis gibt, ist völlig offen.
Zu Vorwürfen der Arbeitgeberseite, die massiven Warnstreiks belasteten die Verhandlungen, sagte Werneke: "Als Belastung empfinden die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bis hin in die mittleren Einkommensgruppen vor allem die enormen Preissteigerungen für Strom, Gas und Lebensmittel." Erneut kritisierte der Verdi-Chef das Angebot, das die Arbeitgeber im Februar vorgelegt hatten. Dies trage definitiv nicht zur Lösung des Konflikts bei. "Das muss klar sein: An einem Mindestbetrag kommen wir nicht vorbei", machte Werneke deutlich.
Verdi und Beamtenbund dbb fordern für die 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Einkommen über 12 Monate, mindestens 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag - und bieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.
+++ 26.03.2023: 10 Bundesländer lockern Lkw-Sonntagsfahrverbot vor Warnstreik +++
10 der 16 Bundesländer lockern an diesem Sonntag das sonst geltende Sonntagsfahrverbot für Lastwagen. Grund dafür ist der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden. Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, das Saarland, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt kündigten an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag nicht zu kontrollieren oder sogar aufzuheben. Für einen solchen Schritt hatten sich zuvor Spediteure, der Handel und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ausgesprochen.
Das Fahrverbot gilt normalerweise sonntags von 0 bis 22 Uhr für Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen. Der Verzicht auf Kontrollen in den 10 Bundesländern dürfte nach Einschätzung des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen keine Staus auf den Autobahnen verursachen. "Wir werden ein paar hundert Lkw morgen mehr auf der Autobahn sehen. Es ist aber nicht so, dass wir Staus befürchten müssen", sagte Marcus Hover, Vize-Hauptgeschäftsführer des Verbandes am Samstag. Denn diese Maßnahme komme für die Branche sehr spät. Die Planung der Transporte in den Speditionen sei längst abgeschlossen.
+++ 25.03.2023: Mehrere Bundesländer verzichten auf Lkw-Sonntagsfahrverbot +++
Mehrere Bundesländer verzichten an diesem Sonntag darauf, das Fahrverbot für Lastwagen durchzusetzen. Grund dafür ist der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden.
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern kündigten an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag aufzuheben beziehungsweise nicht zu kontrollieren. Für eine solche Ausnahme hatten sich zuvor Spediteure, Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.
Mecklenburg-Vorpommern will sich nun mit den anderen Ländern abstimmen. "Wir benötigen eine bundesweit einheitliche Lösung", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Samstag in Schwerin.
+++ 25.03.2023: Kommunen: Verkehrsstreik am Montag nahe an einem Generalstreik +++
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund verurteilt den angekündigten bundesweiten Verkehrsstreik. "Der Streik am Montag kommt einem Generalstreik ziemlich nahe und geht weit über einen Warnstreik hinaus", sagte der Hauptgeschäftsführer der Organisation, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post" (Samstag). "Es ist auch unhöflich von den Gewerkschaften, weil ja genau am Montag die nächste Verhandlungsrunde stattfindet", kritisierte Landsberg.
Für Eltern mit kleinen Kindern sei dieser Warnstreik besonders bedenklich, denn Verdi nehme "auch die Kitas wieder ins Visier. Die Kitas werden schon seit Wochen immer wieder bestreikt, zudem gibt es bei den Erzieherinnen und Erziehern einen hohen Krankenstand." Das sei für Familien nach dem Corona-Horror schon wieder eine Riesenbelastung und oft gar nicht zu lösen, wenn beide arbeiten", ergänzte Landsberg.
Die Vorsitzende des Wirtschafts-Sachverständigenrats, Monika Schnitzer, zeigte hingegen Verständnis für den Verkehrsstreik, zu dem Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für höhere Einkommen gemeinsam aufgerufen haben. "Wir sehen hier einen Tarifkonflikt, der weder ungewöhnlich noch unverständlich ist", sagte Schnitzer der "Rheinischen Post". "Die Beschäftigten haben in Deutschland im vergangenen Jahr wegen der hohen Inflation im Durchschnitt einen Reallohnverlust von über drei Prozent hinnehmen müssen", sagte sie. "Auch für dieses Jahr erwarten wir eine Inflation von 6,6 Prozent." Vor diesem Hintergrund seien hohe Lohnforderungen verständlich.
+++ 24.03.2023: Wissing für flexiblere Regelungen wegen Verkehrsstreiks +++
Angesichts des bundesweiten Verkehrsstreiks an diesem Montag dringt Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf flexiblere Regelungen bei Gütertransporten und Flügen. "Um die Lieferketten möglichst stabil zu halten und die Versorgung nicht zu gefährden, habe ich die zuständigen Länder gebeten, von Kontrollen des Sonntagsfahrverbots für Lkw abzusehen", sagte der FDP-Politiker der "Bild" (Samstag). Zudem seien Landesluftfahrtbehörden und Flughäfen gefordert, auch verspätete Landungen und Abflüge zu ermöglichen, damit gestrandete Passagiere ihr Ziel erreichen könnten.
Spediteure und Handel hatten sich dafür stark gemacht, das übliche Lkw-Sonntagsfahrverbot für dieses Wochenende aufzuheben. Dies könne es ermöglichen, einige Transporte vorzuziehen. Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu einem bundesweiten Warnstreik im Verkehr aufgerufen. Betroffen sein sollen der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft.
+++ 24.03.2023:Einschnitte bei Deutscher Welle: Verdi appelliert an Claudia Roth +++
Die Gewerkschaft Verdi hat an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) appelliert, sich gegen geplante Einschnitte bei der Deutschen Welle (DW) zu stellen. "Die Politik ist jetzt gefordert, sich für ein starkes Programm des Auslands-Fernsehens einzusetzen und die berufliche Existenz der dafür arbeitenden Freien zu erhalten und damit tiefergreifenden Schaden von der Deutschen Welle abzuwenden", erklärte Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz am Freitag. Eine Schwächung des Senders sei in keiner Weise nachvollziehbar. "Denn die Ampel-Koalition hat das Gegenteil versprochen: einen erfolgreichen Ausbau der Deutschen Welle."
Der Auslandssender will im Zuge der digitalen Transformation Kosten sparen und Stellen streichen. Ein Maßnahmenpaket enthält laut DW unter anderem vorsorgliche Einsparungen und Budget-Umschichtungen von linearen zu digitalen Angeboten und zu Regionalsprachen, wie vor einer Woche bekanntgeworden war. Rund 100 Vollzeitstellen sollen bis Jahresende demnach vor allem in Berlin und Bonn wegfallen. Insgesamt 200 Mitarbeiter seien davon betroffen, hieß es vergangene Woche. Obwohl der Bundeshaushalt für 2024 noch nicht beschlossen sei, müsse die DW präventiv handeln.
Die aus Steuergeldern - und nicht dem Rundfunkbeitrag - finanzierte Deutsche Welle bietet als Auslandssender bislang Berichterstattung für TV, Radio und Online an. Sie sendet derzeit in 32 Sprachen. Als Anstalt des öffentlichen Rechts unterliegt der Sender der Rechtsaufsicht der Bundesregierung, ist aber journalistisch unabhängig. 2022 erhielt die DW insgesamt über 400 Millionen Euro.
Die Deutsche Welle soll - in Konkurrenz mit vielen anderen internationalen Sendern und Angeboten - für eine mediale Präsenz Deutschlands in der Welt sorgen und das Verständnis für Deutschland fördern.
+++ 24.03.2023: Verdi-Vorsitzender Werneke verteidigt Großstreiktag +++
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke hat den geplanten Großstreik am kommenden Montag verteidigt. Der Tag werde für große Teile der Bevölkerung eine Belastung darstellen. Aber das sei besser "mit der Perspektive, zu einem Tarifabschluss zu kommen, als ein wochenlanger Arbeitskampf", sagte Werneke im Sender Phoenix am Freitag. "Ein Arbeitskampf, der keine Wirkung erzielt, ist ein zahnloser Arbeitskampf", sagte er.
An diesem Montag soll der Verkehr umfassend lahmgelegt werden. Der beispiellose Warnstreik umfasst den Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr auf der Schiene, den kommunalen Nahverkehr, viele deutsche Flughäfen, die Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi fordern Lohnerhöhungen von mindestens 10,5 Prozent. "Wenn ich all unsere Forderungen zusammen nehme, dann verlangen wir weniger als die tatsächliche Inflation. Hier von einer Lohn-Preis-Spirale zu reden, ist Unfug", sagte Werneke.
Bei den Gewerkschaftsmitgliedern gebe es eine klare Unterstützung für die Forderungen. Die Arbeitgeber müssten sich in den Tarifverhandlungen bewegen. "Unsere Leute sind es leid, sich in den Tarifverhandlungen mit dem Nasenring durch die Arena führen zu lassen", sagte der Gewerkschafter.
+++ 24.03.2023: Warnstreik am Montag: Run auf Alternativen - Teils deutlich teurer +++
Der für Montag angekündigte große Verkehrs-Warnstreik hat zu einem Run auf Alternativen geführt. Sowohl bei Mietwagen als auch bei Fernbussen stiegen die Buchungen und Suchanfragen deutlich, wie aus Angaben von Portalen am Freitag hervorgeht eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Bei Mietwagen kam es zudem teilweise zu deutlichen Preissteigerungen.
So berichten die Portale billiger-mietwagen.de und Check24 von einem deutlichen Anstieg bei der Mietwagensuche. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für die größten deutschen Städte eine Zunahme der Benutzeranfragen um 120 Prozent zum Vergleichszeitraum vor einer Woche. In Berlin betrug das Plus sogar 220, in Frankfurt 180 und in München 164 Prozent. Check24 stellte vom Zeitpunkt der Streikankündigung am Donnerstag bis zum Freitagmorgen einen Anstieg der Mietwagenbuchungen um 39 Prozent fest. Betrachtet man nur Buchungen die - passend zum Warnstreik - von Samstag bis Montag abgeholt werden, zeigt sich sogar fast eine Vervierfachung.
Die Nachfrage schlägt sich in einzelnen Städten auch auf die Preise nieder. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für Fahrzeuge, die am Montag abgeholt werden sollen, teils ein kräftiger Preisanstieg. In Berlin kostete ein Kompaktwagen im Schnitt nun 83 Euro und damit 90 Prozent mehr als vor einer Woche. In Frankfurt sind es 92 Euro (plus 73 Prozent). In Hamburg fiel der Anstieg mit 27 Prozent auf 58 Euro deutlich geringer aus. In München blieb er sogar gänzlich aus. Beim Portal geht man davon aus, dass sich hier die entspanntere Situation bei den Vermietflotten in München und Hamburg bemerkbar macht.
Der Fernbusanbieter Flixbus berichtete ebenfalls von einer "deutlich gestiegenen Nachfrage" - insbesondere seit Donnerstagnachmittag. Man habe bereits in den vergangenen Tagen zusätzliche Busse auf zentralen Strecken für den Streiktag eingeplant, "um dem erhöhten Buchungsaufkommen gerecht zu werden und möglichst viele Reisende am Montag an ihr Ziel zu befördern", sagte eine Sprecherin.
Für Montag ist ein bisher beispielloser bundesweiter Warnstreik angekündigt, der Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr auf der Schiene, den kommunalen Nahverkehr, viele deutsche Flughäfen, die Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen betrifft. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi kämpfen für mehr Einkommen in unterschiedlichen Tarifrunden.
+++ 24.03.2023: Viele Schüler in Bayern dürfen wegen des Warnstreiks am Montag zu Hause bleiben +++
Aufgrund des Warnstreikts am Montag dürfen viele Schülerinnen und Schüler in Bayern am Montag zu Hause bleiben. Kultusminister Michael Piazolo sagte der "Deutschen Presse-Agentur" am Freitag: "Für Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und sonst keine Fahrtmöglichkeit haben, gibt es Sonderregelungen: Sie können am Montag Zuhause bleiben; die Schule muss in diesem Fall aber auf jeden Fall informiert werden." Viele Schüler und Lehrkräfte seien von demangekündigten Warnstreik betroffen, dennoch finde "grundsätzlich regulärer Unterricht statt". "Viele kommen ja zum Beispiel auch zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule", soPiazolo.
+++ 24.03.2023:Am Montag kein regulärer Flugbetrieb am Stuttgarter Flughafen +++
Am Stuttgarter Flughafen wird es am Montag keinen regulären Flugbetrieb geben. Das teilte der Airport am Freitag mit. Zuvor hatten die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi für Montag zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen, um weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmzulegen.
+++ 24.03.2023: Bahn: Ersatzfahrplan für Warnstreiktag nicht möglich +++
Die Deutsche Bahn sieht keine Möglichkeit für einen Notfahrplan im Fernverkehr für den Warnstreiktag am kommenden Montag. "Es nützt ja nichts, eine kurze Strecke mit einem Intercity oder einem ICE zu fahren, weil man einen Lokführer hat, und der Zug dann irgendwo stehen bleibt, weil das Stellwerk bestreikt wird", sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. Es sei besser, die Züge blieben an diesem Tag in den Depots. "Es ist auch nicht möglich für einen solchen Tag einen Ersatzfahrplan aufzustellen, weil eben sehr viele Berufsgruppen zum Streik aufgerufen sind."
Auch im Regional- und S-Bahnverkehr sei größtenteils mit Zugausfällen zu rechnen. Die Auswirkungen sind dem Bahnsprecher zufolge aufgrund von überlappenden Schichten schon am Sonntagabend zu spüren. "Für unsere Reisenden ist es sicherlich schon ein guter Tipp, an dem ja sehr nachfragestarken Sonntag früher zu fahren, nicht gerade den letzten Zug zu nehmen", hieß es. "Auch zum Betriebsbeginn am Dienstagmorgen wird es noch Ausfälle geben", sagte der Sprecher weiter. Auch hier seien überlappende Schichten der Grund.
Die Bahn hat die Zugbindung auch bei Spar- und Supersparpreisen aufgehoben. Für den Montag gekaufte Fahrkarten können bis zum 4. April flexibel genutzt werden, sofern sie vor der Streikankündigung am Donnerstag gekauft wurden.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor für Montag aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.
+++ 24.03.2023:Tuifly prüft Flugumbuchungen und Verschiebungen vor großem Warnstreik +++
Bei der Tui-Airline Tuifly laufen vor dem großen Warnstreik im innerdeutschen Verkehr am Montag die Vorbereitungen für mögliche Umbuchungen und Verschiebungen von Urlaubsflügen. "Wir schauen, was umzubuchen ist, was an Ausweichflughäfen dargestellt werden kann oder was auch an einem Tag später denkbar wäre", hieß es am Freitag aus der Zentrale der konzerneigenen Fluggesellschaft des größten europäischen Reiseanbieters in Hannover. Man sei guten Mutes, die Auswirkungen auf die Kunden begrenzen zu können - dies sei schon beim Airport-Ausstand der Gewerkschaft Verdi im Februar so gewesen.
Derzeit müsse das Unternehmen "beinahe im Wochentakt" Ersatzprogramme organisieren. Dies geschehe in enger Abstimmung mit Vertragspartnern und anderen Tui-Sparten. Die Kreuzfahrtlinie Tui Cruises mache einen großen Teil ihrer Planungen selbst. Mehrere Schiffe lägen aktuell an Langstreckenzielen wie der Karibik. Für die meisten Routen in Europa stehe Anfang kommender Woche jedoch kein großer Bettenwechsel an.
Einfache Flugumbuchungen sind bei Komplettreiseanbietern wie Tui - anders als bei Anbietern von Linienflügen - oft nicht so einfach möglich. Denn Tui nutzt seine eigene Airline vor allem als Zubringer für Urlauber, die weitere Programmpunkte wie Hotels, Kreuzfahrten oder Ausflüge am Zielort buchen, an denen Folgetermine hängen.
Eine Herausforderung sei es auch, genügend Busse für Fahrten zwischen verschiedenen Flughäfen in Deutschland zu reservieren. Außerdem werde wie beim letzten Warnstreik versucht, bei Bedarf kurzfristige Kapazitäten bei anderen Airlines hinzu zu buchen. In den Sonntag vorgezogene Flüge seien eher kein Thema. "Das würde ja bedeuten, dass manche Gäste ihren Urlaub früher beenden müssten als geplant."
+++ 24..03.2023: Hafen Hamburg nach Warnstreik wieder für große Schiffe erreichbar +++
Nach rund 44 Stunden Stillstand können große Schiffe die Tideelbe wieder befahren und somit auch den Hamburger Hafen anlaufen oder verlassen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi endete der Warnstreik bei der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) offiziell am Freitag um 6.00 Uhr. Damit nahmen auch die sogenannten Lotsenversetzboote wieder ihre Arbeit auf, welche die Lotsen etwa zu den Containerschiffen bringen. Ohne sie dürfen Schiffe mit einer Länge von mehr als 90 Metern oder einer Breite von 13 Metern und darüber die Elbe nicht befahren.
Die HPA hatte die Elbe bereits am Mittwochvormittag gegen 10.00 Uhr für lotsenpflichtige Schiffe gesperrt und den Hamburger Hafen damit unerreichbar gemacht. Bereits am Montag steht der nächste Streiktag an Deutschlands wichtigstem Warenumschlagplatz an. Die Gewerkschaft Verdi hatte am Donnerstag in Berlin angekündigt, Anfang kommender Woche die Containerschifffahrt erneut lahmzulegen.
+++ 24.03.2023:Mittelstand alarmiert wegen Pläne für großen Verkehrs-Warnstreik +++
Der Mittelstand blickt tief besorgt auf den für Montag angekündigten großangelegten Verkehrs-Warnstreik. "Unternehmen und Bevölkerung dürfen nicht in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zielführend sind", sagte der Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Erzwungene hohe Lohnabschlüsse, die die Unternehmen an den Rand der wirtschaftlichen Existenzfähigkeit bringen, rauben jede Motivation, sich zusätzliche Kosten für die eigene Transformation aufzubürden."
Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Verdi fordert gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.
Die Tarifforderungen von Verdi und EVG dürften keinesfalls eine Signalwirkung für die mittelständische Wirtschaft haben, betonte Jerger. Das wäre aus seiner Sicht gerade für viele kleine und mittelständische Unternehmen existenzbedrohend. "Der BVMW als Vertreter der mittelständischen Unternehmen lässt die Verhältnismäßigkeit von Streiks in dieser Größenordnung prüfen", erklärte Jerger.
Kleine und mittelständische Unternehmen litten bereits unter Lieferkettenproblemen, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und mangelnder Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften. Jerger appellierte an die Tarifparteien, zeitnah eine Lösung zu erarbeiten, um den Streikschaden für die deutsche Wirtschaft und Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.
+++ 24.03.2023:Transportbranche warnt vor Versorgungschaos wegen Streik am Montag +++
Wegen des am Montag geplanten bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor warnt die Logistikbranche vor einem "Versorgungschaos" und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. "Der Streik wird auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen", sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der "Bild" (Freitag). "Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können."
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu einem großangelegten bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft. Befürchtungen, dass es zu Tunnelsperrungen kommen könnte, wies die Autobahngesellschaft am Donnerstag indes zurück. Damit dürfte Deutschland auf der Schiene, auf Flüssen und an Flughäfen weitgehend still stehen.
Engelhardt sagte, Verdi nötige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Handeln. "Es wäre daher sinnvoll, wenn Verkehrsminister Wissing das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag aufheben würde. Das könnte viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern, den Verdi anrichten will."
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
+++ 24.03.2023:Verband: Warnstreiks erschweren Vorbereitungen auf Osterflugverkehr +++
Die Folgen der Warnstreiks im Luftverkehr könnten Passagiere nach Einschätzung der Luftverkehrswirtschaft noch bei Reisen in den Osterurlaub zu spüren bekommen. "Die andauernde Kette sogenannter Warnstreiks an immer neuen Stellen unserer Flughäfen trifft den gesamten Flugbetrieb auch da, wo gar keine Tarifverhandlungen geführt werden", kritisierte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). "Damit werden die intensiven Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterreiseverkehr massiv erschwert."
Leidtragende seien die Reisenden, aber auch die Luftverkehrsunternehmen, die sich nach den Corona-Beschränkungen wieder für einen reibungslosen Flugbetrieb engagierten, so Lammers.
Die Osterfeiertage zählen zu den Zeiträumen mit einem besonders hohen Passagieraufkommen an den Flughäfen. Der größte deutsche Flughafen Frankfurt hat für die anstehende Feriensaison eine verringerte Kapazität bei den Flugbewegungen angekündigt. Im vergangenen Jahr hatte es in Frankfurt wie auch an vielen anderen deutschen Flughäfen erhebliche Abfertigungsprobleme gegeben, auch Personal fehlte. Tausende Koffer blieben liegen und mussten Passagieren nachgesendet werden.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sowie Verdi hatten am Donnerstag einen ganztägigen Großstreik für Montag angekündigt, der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr sowie den Flugverkehr zugleich treffen soll. Damit wollen sie den Druck in laufenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst und dem Eisenbahnsektor erhöhen. Verdi rief zu Warnstreiks an fast allen Verkehrsflughäfen außer Berlin auf. Der Flughafenverband ADV erwartet, dass rund 380 000 Passagiere davon betroffen sein werden. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi mit Warnstreiks an Flughäfen immer wieder den Luftverkehr lahmgelegt.
+++ 23.03.2023: Autobahn GmbH will Tunnelsperrungen durch Warnstreik vermeiden +++
Die Autobahn GmbH des Bundes will Tunnelsperrungen während der bundesweiten Verkehrs-Warnstreiks am Montag vermeiden. "Insbesondere der Betriebsdienst auf den Bundesfernstraßen ist aufrechtzuerhalten. Hierzu werden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um zum Beispiel Tunnelschließungen zu vermeiden", teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Die Autobahn GmbH des Bundes stehe im Dialog mit den Gewerkschaften. "Beide Seiten werden alles dafür tun, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten."
Der Betriebsdienst kümmert sich etwa um das Beseitigen von Schäden auf den Straßen nach Unfällen oder Unwettern, um Grünstreifen, Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und den Winterdienst.
Mit Blick auf den Elbtunnel in Hamburg teilte der Sprecher mit, die Niederlassung Nord werde mit Hilfe eines Notbetriebs alles daran setzen, den Betrieb der Autobahnen und Tunnelanlagen aufrecht zu erhalten. Die angekündigte 57 Stunden lange Sperrung der A7 und die angekündigten Arbeiten von Freitag, 19.00 Uhr bis Montag, 5.00 Uhr, fänden statt.
+++ 23.03.2023: Münchner Flughafen: Kein Passagierverkehr am Sonntag und Montag +++
Am Flughafen München wird angesichts der angekündigten Warnstreiks am kommenden Sonntag und Montag der reguläre Betrieb eingestellt. Es werde wegen ganztägiger Warnstreiks "kein regulärer Passagier- und Frachtverkehr am Münchner Airport stattfinden", teilte die Flughafengesellschaft am Donnerstag mit.
Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Am Sonntag waren 737 Starts und Landungen am Münchner Airport geplant, am Montag 772 Flugbewegungen. Von dem zweitägigen Warnstreik "werden voraussichtlich rund 200 000 Passagiere betroffen sein", hieß es. Flughafen-Chef Jost Lammers sagte, die von Verdi angekündigte Arbeitsniederlegung am Flughafen München stelle eine "beispiellose Eskalation dar und ist überzogen und völlig unverhältnismäßig." Das Drehkreuz München mit internationalen und interkontinentalen Verbindungen "wird praktisch stillgelegt. Damit entsteht ein immenser wirtschaftlicher Schaden, ganz abgesehen vom Imageschaden für unseren Wirtschaftsstandort Deutschland", kritisierte er.
Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte der Gepäckabfertigung und der Sicherheitsdienste am Flughafen München zu einem zweitägigen Warnstreik am Sonntag und Montag aufgerufen. Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik am Montag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Betroffen von dem ganztägigen Warnstreik sind der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen.
+++ 23.03.2023: Bahn stellt wegen Warnstreiks Fernverkehr am Montag komplett ein +++
Kein ICE oder IC wird am kommenden Montag unterwegs sein. Die Deutsche Bahn stellt wegen eines bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor ihren gesamten Fernverkehr ein. Die Fahrgäste sollen gebuchte Tickets auch später nutzen können.
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn stellt wegen eines großangelegten Warnstreiks im Verkehrssektor am kommenden Montag den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", teilte der Konzern am Donnerstag mit. "Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich", hieß es. Der Warnstreik werde sich demnach auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken.
Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten das Ticket noch bis einschließlich zum 4. April flexibel nutzen, kündigte die Bahn an. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden. Der Konzern versprach, so bald wie möglich ausführlicher über die Warnstreik-Auswirkungen zu informieren.
Mit dem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen, wie beide Gewerkschaften am Donnerstag in Berlin mitteilten.
+++ 23.03.2023: Superstreiktag trifft auch die Schifffahrt +++
Der Superstreiktag am kommenden Montag wird auch auf den deutschen Wasserstraßen zu deutlichen Behinderungen führen. "Es ist uns bekannt, dass an einzelnen Wasserstraßen Schleusen bestreikt werden", sagte eine Sprecherin der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist davon auszugehen, dass es zu Verzögerungen bei der Schifffahrt kommen wird."
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Jens Schwanen, sagte, Streiks der Schleusenwärter seien für die gewerbliche Schifffahrt immer unerfreulich. "Denn wir haben anders als im Straßennetz überhaupt keine Umfahrungsmöglichkeiten. Wenn wichtige Schleusen dicht gemacht werden, ist oft einfach Feierabend und Schicht im Schacht. Dann ruht die Schifffahrt an dieser Stelle." Wenn die Streiks länger andauerten, könne dies auch zu Schwierigkeiten für die Unternehmen führen, die auf dem Wasserweg mit Rohstoffen versorgt werden.
"Wir hoffen, dass es zu einem ähnlich schnellen und geräuschlosen Tarifabschluss kommt wie bei der Post", sagte der Branchensprecher. "Das Letzte, was wir gebrauchen können, wäre, dass wegen eines Streiks tagelang einige Wasserstraßen nicht befahren werden können." Das könne dann auch Probleme für die Unternehmen mit sich bringen, die auf dem Wasserweg mit Rohstoffen versorgt werden. Denn die per Schiff transportierte Gütermengen ließen sich nicht einfach auf Straße oder Schienen verlagern.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben am Donnerstag zusammen zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen.
+++ 23.03.2023: Fahrgastverband fordert bei Warnstreik "Minimalbeförderung" +++
Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert beim bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor am kommenden Montag eine "Minimalbeförderung" auf der Schiene - etwa in Form eines Notfahrplans. "Wir kennen solche Vereinbarungen aus anderen Branchen, etwa Notdienste für die Krankenhäuser oder in der Stahlindustrie, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Da wäre es gut, sich auch bei der Bahn dran zu halten."
Gleichwohl äußerte Naumann Verständnis für den Arbeitskampf, zu dem die Gewerkschaft Verdi gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für den kommenden Montag aufgerufen hatten. "Wir haben einen Mangel an Triebfahrzeugführern und Busfahrern", betonte er. "Ohne, dass man beim Gehalt und den Arbeitsbedingungen was drauflegt, kann die Verkehrswende nicht gelingen."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen.
Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.
+++ 23.03.2023: Tourismuswirtschaft: Verkehrs-Warnstreik unverhältnismäßig +++
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hat den angekündigten umfassenden Warnstreik im Verkehrssektor als unverhältnismäßig kritisiert. "In dieser Dimension und zu diesem Zeitpunkt ist das Vorhaben unverhältnismäßig und erschwert die wirtschaftlich dringend erforderliche Erholung einer ganzen Branche", sagte BTW-Generalsekretär Sven Liebert am Donnerstag. Der für Montag angekündigte Warnstreik von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) treffe Hunderttausende Reisende, manche sogar zum Start in die Osterferien in Bremen und Niedersachsen.
Die Tarifkonflikte dürften nicht auf dem Rücken von Urlaubern, Geschäftsreisenden und der ohnehin durch die Coronakrise gebeutelten Tourismusbranche ausgetragen werden, forderte Liebert. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die EVG und Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist davon ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.
+++ 23.03.2023: Kommunen: "Ein solcher Streiktag ist nicht ok" +++
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, hat den umfassenden Verkehrsstreik am Montag heftig kritisiert. "Ein solcher Streiktag ist nicht ok in einer Situation, in der Forderung und Angebot zwar noch auseinander liegen, aber die dritte Verhandlungsrunde unmittelbar ansteht", sagte Welge am Donnerstag in Berlin. "Die Gewerkschaften sollten aufpassen, dass sie nicht überziehen."
An diesem Montag wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi die Bahn, Flughäfen, den Nahverkehr in sieben Bundesländern, Autobahntunnel und die Binnenschifffahrt großteils oder teilweise lahm legen. Der Warnstreik soll auch ein Zeichen an die VKA und den Bund sein. Am Montag beginnt die dritte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst in beiden Bereichen.
Welge sagte mit Blick auf die Verhandlungen: "Positiv gewendet könnte man sagen: Es ist die letzte große Inszenierung vor einem hoffentlich guten Ergebnis." Aber es bleibe unangemessen. "Es ist in Ordnung, seine Rechte in Anspruch zu nehmen, aber das Recht darf nicht überreizt werden."
Welge sagte weiter: "Die Gewerkschaften sollten in ihrer Dramaturgie nicht den Anschein erwecken, dass im öffentlichen Dienst unzumutbare Arbeitsbedingungen herrschen." Ausdrücklich wünschte sich die Verhandlungsführerin der Kommunen "ein deutliches Zeichen, dass wir in dieser Verhandlungsrunde zu einem guten Ergebnis kommen".
+++ 23.03.2023: Wissing: Warnstreik-Auswirkungen so gering wie möglich halten +++
Vor dem großangelegten Warnstreik bei Bussen, Bahnen und im Luftverkehr wendet sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) an die Gewerkschaften. "Ich kann nur an alle Tarifpartner appellieren, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und die Auswirkungen auf die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten", sagte Wissing dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Die Schiene leiste einen enormen Beitrag für die Mobilität und Versorgung der Gesellschaft.
Mit dem Warnstreik wollen Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Damit wollen sie den Druck in laufenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst und dem Eisenbahnsektor erhöhen. Die Deutsche Bahn rechnet mit "massiven Beeinträchtigungen" für den gesamten Bahnbetrieb. Streikaufrufe gibt es auch für alle Verkehrsflughäfen außer Berlin.
+++ 23.03.2023: Frankfurter Flughafen: Kein regulärer Passagierverkehr am Montag +++
Am Frankfurter Flughafen findet angesichts angekündigter Warnstreiks am kommenden Montag kein regulärer Passagierverkehr statt. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag mit.
+++ 23.03.2023: Bahn rechnet durch Warnstreik mit "massiven Beeinträchtigungen" im Bahnbetrieb +++
Die Deutsche Bahn rechnet aufgrund des angekündigten Warnstreiks im Verkehrssektor für kommenden Montag mit "massiven Beeinträchtigungen" für den gesamten Bahnbetrieb. "Genauere Informationen zu Auswirkungen auf den Verkehr folgen", teilte der Konzern am Donnerstag mit. "Klar ist bereits jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen sind."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen.
Die Bahn kritisierte den Arbeitskampf als "als grundlos und unnötig". "Die EVG muss sich ihrer Verantwortung stellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren", forderte Personalvorstand Martin Seiler. "Unsere Mitarbeitenden und Fahrgäste brauchen jetzt eine zügige Lösung, keinen großen Warnstreik."
Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie die meisten deutschen Flughäfen, Autobahnen, Wasserstraßen sowie der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen.
+++ 23.03.2023: Verdi: Warnstreik wird auch Binnenschifffahrt stark einschränken +++
Aufgrund des großangelegten Verkehrs-Warnstreiks am kommenden Montag wird der Gewerkschaft Verdi zufolge auch die Schifffahrt stark beeinträchtigt sein. Sowohl zahlreiche Schleusen auf wichtigen Wasserstraßen würden bestreikt als auch der Hamburger Hafen, sagte die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Christine Behle, am Donnerstag in Berlin. "In bestimmten Bereichen, da wird es nicht weitergehen", betonte sie. Demnach werden große Schiffe beispielsweise den Hamburger Hafen nicht anlaufen können. Zudem soll es zu deutlichen Verzögerungen bei der Beladung von Schiffen kommen.
Verdi hatte zuvor gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zu bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist ebenso betroffen wie die meisten deutschen Flughäfen sowie der Nahverkehr in mehreren Bundesländern und Kommunen.
+++ 23.03.2023: Verdi: Tunnel werden wegen Verkehrs-Warnstreiks geschlossen +++
Die Gewerkschaft Verdi will an dem groß angelegten Verkehrs-Warnstreik an diesem Montag auch Straßentunnel bestreiken. "Wir werden bestimmte Tunnel in den Blick nehmen", sagte Verdi-Vize Christine Behle am Donnerstag in Berlin. Verdi könne zunächst noch nicht konkret sagen, welche Tunnel betroffen seien. Es würden aber bestimmte Tunnel geschlossen, "durch die man dann faktisch nicht fahren kann, beispielsweise der Elbtunnel" in Hamburg. Die Gewerkschaften Verdi und EVG wollen an diesem Montag in einem großangelegten Verkehrsstreik weite Teile des Bahn-, Luft- und Nahverkehrs lahmlegen.
+++ 23.03.2023: Flughafenverband: Warnstreik trifft rund 380 000 Passagiere +++
Der angekündigte große Warnstreik an diesem Montag wird nach Einschätzung des Flughafenverbands ADV Hunderttausende Passagiere treffen. "Rund 380 000 Geschäfts- und Privatreisende werden ihren Flug nicht antreten können", teilte der Verband am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Der ADV sprach von "Streikeskalation nach französischem Vorbild". Ein ganzes Land werde vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten.
"Die Gewerkschaften verabschieden sich von der bewährten Tradition, dass in Deutschland Lösungen am Verhandlungstisch erreicht werden", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die angekündigten Aktionen sprengten jedes vorstellbare und vertretbare Maß und hätten nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun. "Vielmehr ist es der Versuch, per Generalstreik französische Verhältnisse in Deutschland einziehen zu lassen."
Das Unverständnis bei den Flughäfen sei deshalb so groß, da nächste Woche Tarifgespräche in Potsdam in dritte Runde bevorstünden. Die jüngste Serie der Warnstreiks an Flughäfen brächten erhebliche Folgeprobleme mit sich. "Das Image des Luftverkehrsstandorts Deutschland bei internationalen Reisenden nimmt Schaden."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sowie Verdi haben am Donnerstag einen koordinierten ganztägigen Warnstreik für Montag angekündigt. Betroffen sind Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Verdi ruft zudem zu Warnstreiks an fast allen Flughäfen auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Autobahngesellschaft und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung soll bestreikt werden.
+++ 23.03.2023: Werneke: Warnstreik wird "massive" Auswirkungen haben +++
Der großangelegte Verkehrsstreik an diesem Montag wird nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi umfassend zu spüren sein. "Dieser Streiktag wird massive Wirkung haben", sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Donnerstag in Berlin. So seien im Verdi-Organsiationsbereich die Beschäftigten an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin zum Ausstand aufgerufen. In Folge des Arbeitskampfes werde der Luftverkehr im gesamten Zeitraum eingeschränkt sein.
Zu Einschränkungen werde es auch im Bereich des Schiffsverkehrs kommen, so Werneke. Da die Beschäftigten der Autobahngesellschaften des Bundes ebenfalls zum Ausstand aufgerufen seien, werde es im Bereich von Tunnelverbindungen zu Einschränkungen kommen.
Im Nahverkehr sind laut Werneke Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und weiten Teilen Bayerns von dem Warnstreik betroffen. Der Arbeitskampf beginnt in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0 Uhr und endet am 27. März um 24 Uhr.
+++ 23.03.2023: EVG-Chef: Reisende sollten vor Warnstreik rechtzeitig am Ziel sein +++
Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hat vor den für kommenden Montag angekündigten Warnstreiks Reisenden empfohlen, schon am Sonntag möglichst frühzeitig ans Ziel zu kommen. "Weil es durchaus Schichten geben kann, die schon ab Sonntagabend in den Montag hineingehen", sagte er am Donnerstag bei der Ankündigung des gemeinsamen Arbeitskampfs mit der Gewerkschaft Verdi in Berlin. "Dieser Streiktag wird massive Auswirkungen haben", betonte er.
Im Eisenbahnsektor sind im laufenden Tarifkonflikt am Montag rund 230 000 Beschäftigte von Deutsche Bahn und weiteren Unternehmen dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Burkert zufolge sind davon Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr betroffen sowie die eigenen Busbetriebe. Verdi ruft am selben Tag zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in sechs Bundesländern sowie weiten Teilen Bayerns auf. Auch die meisten deutschen Flughäfen sind betroffen.
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gom/news.de/dpa
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