Pendler und Reisende in ganz Deutschland mussten sich am Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Inzwischen rollt der Schienenverkehr nach dem Bahnstreik wieder weitgehend planmäßig.
Pendler und Reisende in ganz Deutschland mussten sich am heutigen (27.03.2023) auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik legten die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahm.
Bahnstreik 2023 News aktuell
Wir halten Sie hier auf dem Laufenden, sobald es neue Informationen zu den geplanten Warnstreiks der Deutschen Bahn gibt.
+++ 28.03.2023: Bahn ruft EVG zur schnellen Fortsetzung der Verhandlungen auf +++
Die Deutsche Bahn (DB) hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG nach dem Großstreik im Verkehr dazu aufgerufen, nun an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir müssen jetzt verhandeln und keine Osterpause machen", sagte ein Bahnsprecher am Dienstag in Berlin. "Wir müssen zügig am Verhandlungstisch zu einer Lösung kommen." Die nächste Tarifrunde von DB und EVG ist für Ende April verabredet, zuvor geht die Gewerkschaft in Verhandlungen mit zahlreichen kleineren Bahnunternehmen.
Die EVG hatte gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Montag zu einem großen Warnstreik im Verkehr aufgerufen und so den Bahn-, Schiffs- und Flugverkehr stark beeinträchtigt. Verdi verhandelt derzeit für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Die EVG verhandelt parallel mit 50 Bahnunternehmen neue Tarifverträge. Bei der DB betreffen die Verhandlungen rund 180.000 Beschäftigte.
Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die oberen Lohngruppen. Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben, sowie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.
+++ 28.03.2023: Bahn: Betrieb planmäßig angelaufen - einzelne Ausfälle im Fernverkehr +++
Nach dem großen Warnstreik ist der Betrieb bei der Deutschen Bahn am Dienstagmorgen nach Unternehmensangaben wieder planmäßig angelaufen. "Im Fernverkehr fallen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus", teilte ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Diese seien für Fahrgäste ersichtlich. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe ohne streikbedingte Ausfälle.
Im Schienengüterverkehr sei es DB Cargo gelungen, durch Steuerung von Transporten vor dem Streik der Eisenbahngewerkschaft EVG für eine "stabile betriebliche Ausgangslage" zu sorgen, hieß es weiter. Schon seit Montagabend würden die ersten Güterzüge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen wieder angefahren.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten den Bus-, Bahn- und Flugverkehr in Deutschland am Montag weitgehend lahmgelegt. Mit dem großangelegten Warnstreiktag wollte Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen hatte am Montag in Potsdam begonnen.
Die Deutsche Bahn hatte Passagiere bereits darauf eingestellt, dass es im Fernverkehr am Dienstag noch für einige Zeit zu Ausfällen und Verspätungen kommen kann. Der Regional- und S-Bahnverkehr lief nach ihren Angaben schon am Montagabend in vielen Regionen nach und nach wieder an.
+++ 27.03.2023: Weselsky wirft Bahn und EVG gemeinsames "Schmierentheater" vor +++
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn dafür kritisiert, dass sie am Montag aufgrund des großen Warnstreiks den gesamten Fernverkehr gestoppt hat. "Die Bahn legt einfach fest, dass in diesem Land kein Zug mehr fährt - obwohl eine ganze Reihe von Zügen sehr wohl fahren könnte", sagte Claus Weselsky dem "Spiegel". Er sprach dabei von einem "Schmierentheater" der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der DB. "Die Deutsche Bahn hat angeordnet, den Bahnverkehr zu stoppen. Das hätte die Bahn bei einem GDL-Streik niemals gemacht, sondern uns mit einer einstweiligen Verfügung gedroht", sagte Weselsky. "Bei uns sind immer mindestens 20 Prozent der Züge gefahren."
Die EVG verhandelt bei der Deutschen Bahn (DB) derzeit für 180 000 Beschäftigte einen neuen Tarifvertrag. Die Verhandlungen der GDL mit der DB stehen im Herbst an, die GDL vertritt allerdings deutlich weniger DB-Beschäftigte als die EVG. Zuletzt hat die GDL bei Verhandlungen immer wieder versucht, ihren Einfluss innerhalb der Bahn zu vergrößern. Die EVG hatte für Montag gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu Warnstreiks im Verkehr aufgerufen und so vor allem den Bahnverkehr lahmgelegt. Auch an einigen Flughäfen ging nichts.
"Die Bahn benutzt die EVG zum Erhalt ihrer wahnwitzigen Struktur eines weltweit tätigen Global Players. Und die EVG braucht den Arbeitskampf, weil sie sonst bedeutungslos wäre", sagte Weselsky dem "Spiegel". Dass der Streik vergangene Woche bereits in den Fahrplänen in der DB-App erfasst worden sei, sei Beleg genug, dass Bahn und EVG gemeinsame Sache machten. Die Forderung der EVG nach mindestens 650 Euro mehr Lohn für die Beschäftigten kommentierte er nicht.
Die Bahn betonte in einer Reaktion, dass die EVG für 180.000 Beschäftigte verhandle, während die Tarifverträge zwischen Bahn und GDL lediglich bei rund 10.000 Beschäftigten angewendet würden. "Streiks haben dadurch eine völlig andere Hebelwirkung. Hier müssen wir im Kundeninteresse handeln und den Bahnverkehr in weiten Teilen einschränken", sagte ein Sprecher. "Es nützt nichts, eine kurze Strecke mit einem ICE zu fahren, und dann strandet der besetzte Zug irgendwo, weil ein Stellwerk bestreikt wird." In der GDL sind vor allem die Lokführer organisiert, in der EVG deutlich mehr Mitarbeiter aus verschiedenen Arbeitsbereichen.
Dem Management der Deutschen Bahn warf Weselsky vor, Milliarden mit Beteiligungen im Ausland zu verpulvern - "die haben die Bahn zum Sanierungsfall gemacht und sie wollen, dass die Angestellten jetzt den Gürtel enger schnallen".
+++ 27.03.2023: DB: Regionalverkehr läuft in vielen Regionen wieder an +++
Der Regional- und S-Bahnverkehr läuft nach Angaben der Deutschen Bahn in vielen Regionen Deutschlands nach und nach wieder an. Das teilte der Konzern am Montagabend mit. "Obwohl noch Stellwerke bestreikt werden, können auf einigen Linien wieder Züge fahren. Es muss aber auch am Abend noch mit weitreichenden Einschränkungen gerechnet werden", hieß es.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Zum Betriebsstart am Dienstagmorgen rechnet die Bahn mit weitgehend planmäßigem Betrieb im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr.
+++ 27.03.2023: Bahn rechnet am Dienstagmorgen mit "weitgehend normalem Betrieb" +++
Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Dienstagmorgen mit einem "weitgehend normalen Betrieb". "Sowohl die Züge des Fernverkehrs als auch die Züge des Regional- und S-Bahnverkehrs werden größtenteils planmäßig verkehren", teilte der Konzern am Montagnachmittag mit.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Einzelne Regionalbahn-Linien wurden ab Montagnachmittag wieder bedient, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Am Montagnachmittag hieß es etwa, dass der Berliner S-Bahn-Verkehr allmählich wieder anrolle.
+++ 27.03.2023: Bahn nimmt Betrieb auf einzelnen Regionalbahnlinien wieder auf +++
Trotz des bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Verkehr hat die Deutsche Bahn am Montagnachmittag den Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder aufgenommen. So könne etwa "die S-Bahn München einen Pendelbetrieb zwischen Ostbahnhof und Pasing anbieten oder die S-Bahn Hamburg im Innenstadtbereich und auf einzelnen Außenstrecken einen 20-Minuten-Takt fahren", teilte der Konzern am Montag mit. "Welche zusätzlichen Verbindungen am Nachmittag im Regionalverkehr aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab", hieß es. Der Fernverkehr auf der Schiene steht demnach weiterhin und den ganzen Tag über vollständig still.
+++ 27.03.2023: Eisenbahn-Gewerkschaft: Ostern Keine Warnstreiks bei der Bahn +++
Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können."
Die zweite Tarifrunde zwischen der EVG und insgesamt 50 Bahn-Unternehmen beginnt in dieser Woche. Mit der Deutschen Bahn will die Gewerkschaft in diesem Rahmen Ende April weiter verhandeln. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die unteren Lohngruppen.
Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.
Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi rief sie für Montag zu einem großangelegten Warnstreik im Verkehrssektor auf. Neben dem Bahnverkehr sind auch Flughäfen, Wasserstraßen und der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern betroffen.
+++ 27.03.2023: Streik legt Zugverkehr zwischen Tschechien und Deutschland lahm +++
Der 24-stündige Verkehrswarnstreik in Deutschland hat den Schienenpersonenverkehr mit dem Nachbarland Tschechien komplett lahmgelegt. Grenzüberschreitende Fern- und Regionalzüge fuhren am Montag nur auf den Streckenabschnitten innerhalb Tschechiens, wie die staatliche Eisenbahn Ceske Drahy (CD) mitteilte.
Beispielsweise verkehrten die Eurocity-Züge zwischen Prag und Berlin nur im Abschnitt zwischen Prag und Decin (Tetschen). Die Eurocity-Züge in Richtung München endeten in Domazlice (Taus). Die Schnellzüge zwischen Cheb (Eger) und Nürnberg wurden ersatzlos gestrichen. Die Nationalparklinie U28 in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz wurde unter Auslassung des deutschen Teilstücks zweigeteilt.
Aus Kulanzgründen ermöglicht die tschechische Bahn den Umtausch oder die Umbuchung von bereits gekauften Fahrkarten nach Deutschland. Es wird erwartet, dass der grenzüberschreitende Zugverkehr am Dienstag wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden kann.
+++ 27.03.2023: Warnstreik: EVG meldet mehr als 30.000 Beteiligte bei Bahnen +++
Beim bundesweiten Verkehrswarnstreik haben sich der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zufolge bis zum frühen Morgen allein im Bahnsektor mehr als 30.000 Beschäftigte an 350 Standorten beteiligt. "Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montagmorgen mit. "Wir streiken heute, weil uns in den Tarifverhandlungen trotz der für viele Beschäftigten angespannten finanziellen Situation nichts vorgelegt wurde, über das wir ernsthaft verhandeln könnten."
Seit Mitternacht steht der öffentliche Verkehr in Deutschland für 24 Stunden in weiten Teilen still. Vom Warnstreik der EVG und Verdi sind neben dem Bahnverkehr nahezu sämtliche Flughäfen sowie Wasserstraßen, Bundesautobahnen und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern betroffen. Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften in ihren jeweiligen Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
+++ 25.03.2023: Deutlich mehr Fahrgäste vor Verkehrswarnstreik am Montag +++
Der für Montag angekündigte ganztägige und umfassende Verkehrswarnstreik in Deutschland macht sich für die Deutsche Bahn (DB) bereits bemerkbar. "Schon jetzt stellt die DB vor dem bundesweiten Warnstreik der EVG am Montag ein deutlich erhöhtes Fahrgastaufkommen und eine hohe Auslastung der Züge insbesondere im Fernverkehr fest", teilte ein Bahnsprecher am Samstagvormittag mit. Man empfehle Reisenden deshalb, einen Sitzplatz zu reservieren. "Zugreisende werden außerdem gebeten, am Sonntag so früh wie möglich ihr vorgesehenes Fahrtziel zu erreichen, da es bereits am Abend zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen kann", hieß es weiter.
+++ 24.03.2023: Bahn kann Transport versorgungsrelevanter Güter "nicht versprechen" +++
Die Deutsche Bahn geht aufgrund des umfassenden Warnstreiks im Verkehrssektor am kommenden Montag auch von starken Einschränkungen im Schienengüterverkehr aus. "Priorität haben natürlich versorgungsrelevante Züge, ich denke da vor allem an die Energietransporte in die Kraftwerke", sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. "Versprechen können wir das aber noch nicht." Die Bahn sei mit den Kundinnen und Kunden im Güterverkehr in Kontakt, "ob nicht doch die Möglichkeit besteht, einzelne Züge zu fahren".
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat für Montag zusammen mit der Gewerkschaft Verdi zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist dann ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.
+++ 24.03.2023: Bahngewerkschaft verteidigt Warnstreik: "Wir übertreiben nicht" +++
Der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hat den für Montag geplanten großen Verkehrs-Warnstreik zusammen mit Verdi verteidigt und um Verständnis geworben. «Nein, wir übertreiben nicht», sagte Burkert am Freitag im Deutschlandfunk auf eine entsprechende Frage. «Es ist sicherlich historisch, dass wir zeitgleich das Momentum haben, dass wir in schwierigen Tarifverhandlungen stehen», sagte der EVG-Chef mit Blick auf den gemeinsamen Warnstreik zusammen mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten, der den Verkehr weitgehend lahmlegen wird. Beide Gewerkschaften seien für Mobilität zuständig.
Burkert bat die Menschen um Verständnis: "Wir wissen, dass wir sehr, sehr viele Reisende natürlich damit auch beeinträchtigen und treffen". Aber es bleibe in dem Moment keine andere Wahl. Die Gewerkschaften hofften, "dass die Arbeitgeber daraus lernen und jetzt ernsthaft ein Angebot ... auf den Tisch legen".
Mit Blick auf die Debatte über das Streikrecht sagte der EVG-Chef, "es ist ein scharfes Schwert, mit dem wir auch sehr verantwortungsvoll umgehen". In Deutschland gebe es im Vergleich zu anderen Ländern wenige Streiktage. In Frankreich gehe es aktuell um politische Streiks mit politischen Forderungen, was es in Deutschland nicht gebe. Es gehe im Tarifkonflikt von EVG und Verdi um Forderungen für Bezahlung und Tarifverträge.
Der Deutschen Bahn warf Burkert vor, ein "Scheinangebot" vorgelegt zu haben. "Wir erwarten in der nächsten Woche ein verhandlungsfähiges Angebot", sagte er. Und dann werde wie geplant am 24./25. April verhandelt. Die EVG hoffe, dann zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Die Deutsche Bahn AG habe bereits zweimal die Chance vertan, ein verhandlungsfähiges Angebot überhaupt auf den Tisch zu legen.
An diesem Montag soll der Verkehr umfassend bestreikt werden. Der Warnstreik umfasst den Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr auf der Schiene, viele deutsche Flughäfen, die Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi kämpfen für mehr Einkommen in unterschiedlichen Tarifrunden.
+++ 23.03.2023: Bahn kündigt Einstellung des Fernverkehrs für Montag an +++
Bei der Deutschen Bahn wird am Montag wegen eines großangelegten Warnstreiks der gesamte Fernverkehr bundesweit eingestellt. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", teilte der Konzern am Donnerstag mit.
++ 23.03.2023: Bahnvorstand Seiler: Warnstreik wird das Land lahmlegen +++
Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, rechnet wegen des großangelegten Warnstreiks am kommenden Montag mit einem nahezu vollständigen Stillstand auf der Schiene. "Wir gehen davon aus, dass am Montag das Land lahmgelegt ist und dass so gut wie kein Eisenbahnverkehr möglich ist", sagte er am Donnerstag in Berlin. "Selbstverständlich sind wir auch in solchen Situationen in sehr großem Umfang zur Kulanz bereit." Allen Fahrgästen riet er dennoch: "Jeder der umdisponieren kann, sollte das auch entsprechend tun."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen.
Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.
+++ 23.03.2023: Bahn rechnet durch Warnstreik mit "massiven Beeinträchtigungen" im Bahnbetrieb +++
Die Deutsche Bahn rechnet aufgrund des angekündigten Warnstreiks im Verkehrssektor für kommenden Montag mit "massiven Beeinträchtigungen" für den gesamten Bahnbetrieb. "Genauere Informationen zu Auswirkungen auf den Verkehr folgen", teilte der Konzern am Donnerstag mit. "Klar ist bereits jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen sind."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen.
Die Bahn kritisierte den Arbeitskampf als "als grundlos und unnötig". "Die EVG muss sich ihrer Verantwortung stellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren", forderte Personalvorstand Martin Seiler. "Unsere Mitarbeitenden und Fahrgäste brauchen jetzt eine zügige Lösung, keinen großen Warnstreik."
Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie die meisten deutschen Flughäfen, Autobahnen, Wasserstraßen sowie der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen.
+++ 23.03.2023:EVG-Chef: Reisende sollten vor Warnstreik rechtzeitig am Ziel sein +++
Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hat vor den für kommenden Montag angekündigten Warnstreiks Reisenden empfohlen, schon am Sonntag möglichst frühzeitig ans Ziel zu kommen. "Weil es durchaus Schichten geben kann, die schon ab Sonntagabend in den Montag hineingehen", sagte er am Donnerstag bei der Ankündigung des gemeinsamen Arbeitskampfs mit der Gewerkschaft Verdi in Berlin. "Dieser Streiktag wird massive Auswirkungen haben", betonte er.
Im Eisenbahnsektor sind im laufenden Tarifkonflikt am Montag rund 230.000 Beschäftigte von Deutsche Bahn und weiteren Unternehmen dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Burkert zufolge sind davon Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr betroffen sowie die eigenen Busbetriebe. Verdi ruft am selben Tag zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in sechs Bundesländern sowie weiten Teilen Bayerns auf. Auch die meisten deutschen Flughäfen sind betroffen.
+++ 28.02.2023: EVG: Verhandeln erst weiter, wenn Deutsche Bahn ein Angebot vorlegt +++
Die Gewerkschaft EVG hat nach der kurzen ersten Verhandlung mit der Deutschen Bahn über einen neuen Tarifvertrag betont, dass sie nur mit einem Angebot des Arbeitgebers wieder Gespräche aufnehmen will. "Wir möchten mit Substanz reden", sagte Verhandlungsführer Kristian Loroch am Dienstag in Fulda. "Wir setzen uns in dem Moment hin, wo ein Angebot vorliegt", ergänzte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay. Zuvor hatte die EVG die erste Verhandlungsrunde mit der Bahn rund zwei Stunden unterbrochen.
Die Gewerkschaft fordere vom Arbeitgeber kein umfassendes Angebot, aber "wir müssen schon wissen, mit welcher Vorstellung der Arbeitgeber da reingeht", sagte Loroch. Ein geplanter Verhandlungstermin im April sei für die Gewerkschaft nun eine "Terminoption", erklärte Ingenschay. "Wir verhandeln aber gerne früher weiter". "So gar nichts Schriftliches mituzbringen, halte ich für denkwürdig und für kulturell überholt", sagte Loroch.
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde unter anderem mindestens 650 Euro monatlich mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den höheren Entgelten will die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Steigerung um zwölf Prozent erreichen. Für die Nachwuchskräfte fordert die EVG 325 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Neben der Deutschen Bahn verhandelt die Gewerkschaft in den kommenden Wochen auch für 50 weitere Unternehmen der Branche und geht dabei jeweils mit den gleichen Forderungen in die Gespräche.
Man wolle nun zunächst mit allen Unternehmen eine jeweils erste Runde verhandeln. Danach solle der Gesamtverhandlungsstand analysiert und besprochen werden, wie weiter vorgegangen wird. Warnstreiks wurden nicht ausgeschlossen.
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fka/news.de/dpa
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