Zahlreiche Stromanbieter bieten Neukund:innen Mega-Rabatte an. Doch das Angebot hat einen Haken. Trotz Boni wird der Arbeitspreis deutlich erhöht. Experten warnen nun davor. Werden Verbraucher:innen damit abgezockt?
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Viele Haushalte haben zuletzt erfahren, dass sie im neuen Jahr mehr für Strom zahlen müssen. Der Preisexplosion soll aber die Strompreisbremse entgegenwirken. Trotzdem überlegen sich einige Kund:innen auch, den Anbieter zu wechseln. Der Wechsel wird ihnen gerade mit Rabatten schmackhaft gemacht. Doch Experten warnen vor Abzocke.
Strompreis-Abzocke droht? Strompreisanbieter locken Haushalte mit Mega-Rabatten
Anbieter versprechen in ihren Angeboten satte Rabatte für Neukund:innen. Dafür erhöhen sie aber den Arbeitspreis pro Kilowattstunde deutlich, wie zwei Beispiele zeigen, die "Bild" anführt. So sollen alle neuen Kund:innen einen Bonus von 360 Euro bei Vattenfall in Düsseldorf erhalten. Dabei erhöht der Stromanbieter den derzeitigen Arbeitspreis von Arbeitspreis 24 Cent auf 50,3 Cent. das ist deutlich mehr als die Strompreisbremse der Bundesregierung. Dies deckelt die Preise bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Außerdem liegt der angebotene Preis deutlich über dem Grundversorgertarif. AuchLichtblick (Berlin) dreht an der Preisschraube. Derzeit kostet die Kilowattstunde Strom noch 33,1 Cent. Beim Neukundenangebot sind es schon 58,3 Cent. Zusätzlich gibt es aber hier auch wieder einen Bonus. Der beläuft sich auf 400 Euro.
Verbraucherzentrale warnt vor Rabatten der Stromanbieter
Damit sollen die Stromanbieter Stromkund:innen "mit hohen Boni in teure Tarife" locken, während der Strompreisdeckel die Kosten senken soll, sagteUdo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber "Bild". Er fügte hinzu: "Verlierer ist der Staat, der 80 Prozent der Preisbremse finanziert und künstlich hohe Arbeitspreise ausschließen möchte." Wollen die Energieversorger Haushalte wirklich abzocken, wie es das Boulevardblatt titelt? Die Angebote hätten nichts mit der Strompreisbremse zu tun, teilte Vattenfall der Zeitung mit. Lichtblick sagte dazu nichts Näheres. "Die Strompreisbremse sei ja noch gar nicht beschlossen."
Sind die Angebote für Strom-Neukunden legal?
Mit diesen Angeboten machen sich die Stromanbieter nicht strafbar. Sie sind legal. Wenn man einiges beachtet, können sie sich sogar kurzfristig lohnen, meint die Zeitung. Verbraucher sollten darauf achten, den Vertrag nach der Mindestlaufzeit zu kündigen. Außerdem darf der Stromverbrauch nicht steigen, was die Kosten trotz Boni nach oben trieben könnte. In jedem Fall sollten diese Angebote mit Vorsicht genossen werden und vorab geprüft werden. Sonst stolpern Haushalte in eine Kostenfalle. Denn die erhöhten Arbeitspreise entlasten Haushalte nicht wirklich.
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bos/bua/news.de