Bislang ist der Vorteil beim Serien- und Filme-Streamen auf Netflix nicht nur, dass man sie zu egal welcher Uhrzeit schauen kann, sondern auch ohne Werbeunterbrechungen. Das soll sich bald aber ändern - zumindest bei einem neuen Abo.
Dazu, manche Serien beinahe ohne Unterbrechung zu bingen, müssen sich vermutlich so einige Netflix-Nutzerinnen und -Nutzer bekennen. Je nachdem welches Abo man abschließt, ist das bald aber nicht mehr möglich - zumindest nicht ohne Werbeunterbrechungen!
Verbilligtes Basis-Abo: Netlfix führt Werbung ein
Bei Netflix soll es demnächst einverbilligtes Basis-Abo geben. Das kostet zwar weniger, dafür wird aber Werbung gezeigt. Der Tarif werde in Deutschland 4,99 Euro im Monat kosten und ab 3. November verfügbar sein, teilte Netflix-Manager Greg Peters am Donnerstag mit. Das werbefinanzierte Model wird in insgesamt zwölf Ländern eingeführt, darunter auch Frankreich, Großbritannien und die USA. Aber keine Sorge, auf die bisherigen Abos wirke sich das neue Modell aus: "Das Basis-Abo mit Werbung ergänzt unsere bestehenden werbefreien Basis-, Standard- und Premium-Abostufen."
Vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde: So sieht das neue Netflix-Abo aus
Zum Start werden die Werbespots 15 oder 30 Sekunden lang sein und während der Serien und Filme oder davor laufen. Mit durchschnittlich vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde müssen sich Kunden bei dem Tarif berieseln lassen. "Eine begrenzte Anzahl von Filmen und Serien wird aus Lizenzgründen nicht verfügbar sein - aber wir arbeiten daran", teilte der Streamingdienst mit. Bei dem Modell mit Werbung gibt es auch keine Download-Funktion. Das Abo kann jederzeit geändert oder gekündigt werden. Bisher gibt es bei Netflix keine Werbespots. Der bisherige Basistarif kostet 7,99 Euro pro Monat. Für den Standardtarif sind monatlich 12,99 Euro fällig. Das Premium-Abo kostet 17,99 Euro.
Neues Netflix-Abo: Sparen, aber mit Einbußen
Zwar gibt man für das neue Netflix-Abo weniger Geld aus, muss neben der Werbeclips aber mit weiteren Nachteilen leben. Die Streams gibt es nur zur niedrigsten HD-Qualität (720p) und sie können nicht auf mobilen Geräten gespeichert und ohne Internet angeschaut werden. Aus Lizenzgründen würde die Basis-Abo-Kunden anfangs außerdem nur 95 Prozent der Inhalte sehen können, langfristig soll aber auch für sie das volle Netflix-Angebot abrufbar sein.
Netflix reagiert mit neuem Abo auf wachsende Konkurrenz
Damit reagiert Netflix offensichtlich auf die wachsende Zahl von Konkurrenten auf dem deutschen Streamingmarkt bei gleichzeitig sinkender Konsumlaune der Verbraucher. Amazon etwa ist mit dem werbefinanzierten Angebot Freevee am Start. Filme und Serien werden dort ohne zusätzliche Kosten, aber mit Werbeunterbrechungen gezeigt. Nach den USA und Großbritannien ist Deutschland das dritte Land, in dem Amazon das Angebot platziert hat.
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Wie kommt der neue Netflix-Spar-Tarif mit Werbung bei den Nutzerinnen und Nutzern an?
Auf Twitter wird das Vorhaben von Netflix, Werbung einzuführen, derzeit heiß diskutiert. Bei vielen kommt die Idee nicht besonders gut an: "Wer für Netflix 5 € zahlt und dann noch Werbung guckt (ähnlich nächstes Jahr auch bei Disney+) hat imo komplett die Kontrolle über das Leben verloren..."
Wer für Netflix 5€ zahlt und dann noch Werbung guckt (ähnlich nächstes Jahr auch bei Disney+) hat imo komplett die Kontrolle über das Leben verloren..
— Thobias ???? (@ThobiasQ) October 14, 2022
"Netflix hat nichts mehr zu bieten, was diesen Preis rechtfertigt. Und mit Werbung gibt's das Free-TV wo ich ja auch schon GEZ-steuer zahle, ohne es zu nutzen. Die ganze Welt dreht sich nur um Geld", beschwert sich ein weiterer User.
Ein Twitter-Nutzer merkt in der Diskussion an, dass man auch für den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk regelmäßig eine Menge Geld lassen muss: "Der ÖRR ist teurer als Netflix und zeigt mehr Werbung und schlechtere Serien.Netflix hat nichts mehr zu bieten was diesen Preis rechtfertigt. Und mit Werbung gibt's das free tv wo ich ja auch schon g e z steuer zahle ohne es zu nutzen. Die ganze Welt dreht sich nur um Geld.
— Lamalama (@ZipSagt) October 14, 2022
Der ÖRR ist teurer als Netflix und zeigt mehr Werbung und schlechtere Serien.
— Robertson (@alexmetal667) October 14, 2022
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rad/news.de/dpa
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