Schon kurz nach dem Ende des Tankrabatts steigen die Preise für Benzin und Diesel wieder deutlich. Die Wut über den Teuer-Schock an den Zapfsäulen ist groß. Viele Deutsche machen ihrem Ärger auf die Mineralölkonzerne im Internet Luft.
Große Aufregung nach dem Ende des Tankrabatts: Am Donnerstagmorgen waren die Preise für Benzin und Diesel an den Zapfsäulen wieder deutlich teurer. Dabei könnten die Betreiber die billig eingekauften Kraftstoffe theoretisch weiter günstiger abgeben. Machen sich die Mineralölkonzerne etwa schon wieder auf Kosten der Verbraucher die Taschen voll? Twitter-User sind empört.
Ende des Tankrabatts: Preise an Tankstellen steigen am Donnerstagmorgen deutlich
Die seit Mitternacht aufgehobene Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe macht sich an vielen Tankstellen deutlich bemerkbar. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 6.30 Uhr am Donnerstag durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC. Dabei lagen die Preise bei vielen Tankstellen deutlich höher als im gleichen Zeitraum am Mittwoch.
Superbenzin der Sorte E10 kostete am Donnerstagmorgen bei einem Großteil der untersuchten Tankstellen mehr als 2 Euro. Am Mittwochmorgen hatte der Preis bei keiner einzigen untersuchten Tankstelle jenseits dieser Schwelle gelegen. Diesel dagegen kostete bereits am Mittwoch an der Mehrheit der untersuchten Tankstellen mehr als 2 Euro. Am Donnerstag lag der Dieselpreis nun bei einem Großteil der Tankstellen deutlich jenseits von 2,10 Euro, teils auch bei mehr als 2,30 Euro.
Tankstellenbetreiber könnten billig eingekauftes Benzin und Diesel weiter günstig abgeben
Rechnerisch könnte der Preis für E10 durch die Aufhebung der Steuersenkung um 35 Cent für Diesel um 17 Cent steigen. Allerdings waren die Preise in den vergangenen zwei Wochen bereits deutlich in die Höhe gegangen. Außerdem haben auch Tankstellenbetreiber bis Mittwoch noch zum gesenkten Steuersatz eingekauft und könnten Benzin und Diesel daher zunächst weiter günstiger abgeben. Bis die Aufhebung der Steuersenkung - auch Tankrabatt genannt - voll auf die Kunden durchschlägt, könnte es also noch etwas dauern. "Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen sicher eine Mischung aus hohen und niedrigen Preisen sehen", sagte ADAC-Spritpreis-Experte Jürgen Albrecht, wie "Focus online" schreibt. Er führte weiter aus: "In der Gesamtbilanz stellen wir fest, dass die Steuersenkung nicht vollständig beim Verbraucher angekommen ist." Der Tankrabatt wurde bereits heftig kritisiert, weil Mineralölkonzerne die Vergünstigung womöglich nicht komplett an ihre Kunden weitergaben.
Professor Manuel Frondel vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung kritisierte bei "Focus Online" zudem, dass vor allem diejenigen Haushalte profitierten, die mehrere Autos haben und viel fahren, also eher Haushalte mit hohem und mittleren Einkommen. "Einkommensschwache Haushalte haben dagegen oft gar kein Auto und profitieren deshalb auch gar nicht von dem Instrument," so Frondel.
Twitter-Nutzer schimpfen über Mineralölkonzerne
Bereits am Donnerstagmorgen trendete der Hashtag #Tankrabatt bei Twitter auf Platz 1. Viele Nutzer regen sich über die wieder schnell angestiegenen Preise auf. Einer schreibt: "Der #Tankrabatt ist weniger als sechs Stunden weg und die Preise für #Benzin und #Diesel stiegen um +30 bzw. +20 Cent...Tja, im Juni dauerte es noch Wochen bis der teure Kraftstoff "abverkauft" war und die Preise sanken. Tja, die #Abzocke bei #Mineralöl kennt keine Grenzen." Dieser User stimmt zu: "Warum ist eigentlich der günstigere Sprit Punkt 0 Uhr aus den Tanks gewesen, obwohl es bei Einführung Wochen gedauert hat bis der teurere abverkauft war. Die Mineralölkonzerne sind das assozialste was es ist Deutschland gibt. Unglaublich. #Tankrabatt". Auch dieser Nutzer wütet: "Die Gier der Konzerne ist unerträglich. Deutschland ist ein einziger Ergo-Puff." Und in einem weiteren Tweet heißt es: "Mich wunderts nicht, dass der sprit schlagartig teurer geworden ist. Mich wunderts (naja auch nicht wirklich wundern, finde es eher wild) dass der Sprit seit gestern keine 30 sondern 50 cent teurer geworden ist. Alter, das ist ne ganze Mark!! #Tankrabatt".
Der #Tankrabatt ist weniger als sechs Stunden weg und die Preise für #Benzin und #Diesel stiegen um +30 bzw. +20 Cent...
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) September 1, 2022
Tja, im Juni dauerte es noch Wochen bis der teure Kraftstoff "abverkauft" war und die Preise sanken.
Tja, die #Abzocke bei #Mineralöl kennt keine Grenzen.
Die Gier der Konzerne ist unerträglich.
— OFS (@Kleckert_Weise) September 1, 2022
Deutschland ist ein einziger Ergo-Puff.#Tankrabatt #Energiekosten
Mich wunderts nicht, dass der sprit schlagartig teurer geworden ist. Mich wunderts (naja auch nicht wirklich wundern, finde es eher wild) dass der Sprit seit gestern keine 30 sondern 50 cent teurer geworden ist. Alter, das ist ne ganze Mark!! #Tankrabatt
— Pundu (@Hannii24_) September 1, 2022
Aufregung nach Tankrabatt-Ende übertrieben?
Ein weiterer Twitter-Kommentar lautet: "Ich will KEINE Entlastungspakete, keinen Tankrabatt, keine Energieumlage...Ich will, dass die Konzerne sich nicht über Umwege die Taschen mit unseren Steuergeldern füllen und ich will, dass Russland vor lauter Sanktionen nicht mehr aus den Augen gucken kann..." Ein anderer findet das Ende des 9-Euro-Tickets noch schlimmer: "Der Spritpreis steigt um ca. 15% nach Ende des #Tankrabatt. Die Pendlerkosten in ÖPNV zwischen Halle und Leipzig nach Ende des #9Euroticket steigen um 3000%". Und auch dieser Twitter-Nutzer hält die Aufregung für übertrieben und macht auf den Klimaschutz aufmerksam: "es gibt kein Grundrecht auf billigen Sprit und es gibt kein Grundrecht aus purem Egoismus den Planeten abzufackeln. Also hört endlich mit diesem albernen Geplärre auf. Danke und GuMo .. #Tankrabatt".
#Tankrabatt
— Erde&Sand (@ErdeSand) September 1, 2022
Ich will KEINE Entlastungspakete, keinen Tankrabatt, keine Energieumlage...
Ich will, dass die Konzerne sich nicht über Umwege die Taschen mit unseren Steuergeldern füllen und ich will, dass Russland vor lauter Sanktionen nicht mehr aus den Augen gucken kann...
Der Spritpreis steigt um ca. 15% nach Ende des #Tankrabatt.
— La Granivora (@vegoman) September 1, 2022
Die Pendlerkosten in ÖPNV zwischen Halle und Leipzig nach Ende des #9Euroticket steigen um 3000%
es gibt kein Grundrecht auf billigen Sprit und es gibt kein Grundrecht aus purem Egoismus den Planeten abzufackeln. Also hört endlich mit diesem albernen Geplärre auf. Danke und GuMo .. #Tankrabatt
— intospock ★ (@airjibeer) September 1, 2022
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gom/bua/news.de/dpa