Die Deutschen decken sich derzeit mit elektronischen Heizgeräten ein, um bei einem möglichen Gas-Mangel im Winter nicht zu frieren. Doch der massive Einsatz von Elektro-Heizungen könnte das Stromnetz überlasten. Experten warnen vor einem Mega-Blackout.
Aus Angst vor einem Gas-Mangel im Winter setzen Deutsche auf Alternativen. Der Handel verzeichnet derzeit einen extremen Ansturm auf elektronische Heizgeräte. Doch der Einsatz könnte zu massiven Problemen bei der Stromversorgung führen. Ganze Stromnetze könnten ausfallen. Experten warnen bereits vor einem Mega-Blackout.
Mega-Blackout im Winter befürchtet! Droht uns ein extremer Stromausfall wegen Elektro-Heizgeräten?
Mit einer Elektro-Heizung sind Verbraucher zwar unabhängig vom Gas, doch die Geräte sind richtige Stromfresser. Je mehr Menschen sie verwenden, desto größer ist die Gefahr, dass das Stromnetz zusammenbricht."Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine großflächige Blackout-Situation reinlaufen", warnt Martin Kleimaier, Leiter des Fachbereichs Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie im Verband VDE, gegenüber dem "Tagesspiegel".
Unter einem Blackout versteht man einen mittel- bis langfristigen Totalausfall der Stromversorgung. Dann funktionieren weder Beleuchtung, Internet, Handynetz sowie der Verkehr. Selbst die Wasserversorgung könnte durch einen Blackout ausfallen."Das Problem ist: Wenn das Netz ausgefallen ist, bleiben die Heizlüfter in der Steckdose und eingeschaltet. Wenn man als Netzbetreiber dann die Haushalte wieder vorsichtig zuschalten will, fliegen gleich die Sicherungen raus", sagte Klaimeier dem "Tagesspiegel".
Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken gefordert! So kann Deutschland einen Blackout vermeiden
Um dieses Horror-Szenario zu vermeiden, fordert der Experte eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke, die bis zum Ende des Jahres vom Netz gehen sollen. "Die Nachbarländer hätten wenig Verständnis, uns in Notlagen Strom zu liefern, wenn wir unsere Kernkraftwerke mehr oder weniger mutwillig ausschalten", ergänzte Klaimeier. Auch in der Bundesregierung sorgt dieses Thema bereits für eine Kontroverse. Finanzminister Christian Lindner forderte, diese zu stoppen. "Wir müssen daran arbeiten, dass zur Gaskrise nicht eine Stromkrise kommt", sagte der FDP-Vorsitzende der "Bild am Sonntag". "Deshalb darf mit Gas nicht länger Strom produziert werden, wie das immer noch passiert." In Richtung des Bundeswirtschaftsministers sagte Lindner: "Robert Habeck hätte die gesetzliche Ermächtigung, das zu unterbinden." Es spreche vieles dafür, die restlichen Kernkraftwerke nicht abzuschalten, "sondern nötigenfalls bis 2024 zu nutzen".
Ein Sprecher Habecks wies darauf hin, dass ein völliger Verzicht auf Gas im Stromsektor zur Stromkrise und Blackouts führe. "Es gibt systemrelevante Gaskraftwerke, die mit Gas versorgt werden müssen. Bekommen sie kein Gas, kommt es zu schweren Störungen. Das ist leider die Realität der Stromsystems, die man kennen muss, um die Versorgungssicherheit herzustellen." Da, wo Gas aber in der Stromerzeugung ersetzt werden könne, solle es ersetzt werden - und daran werde längst mit Hochdruck gearbeitet.
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