Aufgrund der steigenden Energiepreise und der Gas-Knappheit will der Immobilienkonzern Vonovia die Heizungen seiner Mieter drosseln. Nachts sollen dann nicht mehr als 17 Grad möglich sein. Auf Twitter regt sich Widerstand gegen die Maßnahme.
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will zur Verringerung des Gasverbrauchs die Heizungstemperatur der Gas-Zentralheizungen in der Nacht absenken. Die Leistung werde zwischen 23.00 und 6.00 Uhr auf 17 Grad Raumtemperatur reduziert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Wohnungsriese Vonovia drosselt Heizungen - nicht mehr als 17 Grad nachts
Tagsüber werde wie gewohnt geheizt. Auch die Warmwasserversorgung sei von diesem Schritt nicht betroffen. Hier gebe es keine Einschränkungen beim Duschen oder Baden. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Eine Vonovia-Sprecherin teilte auf Nachfrage des Boulevardblattes mit: "Wir nehmen die Alarmstufe sehr ernst. In den Vorstufen zu einer Gasnotlage leisten wir einen Beitrag zur Erdgas-Einsparung durch optimierten Betrieb unserer Anlagen. Um möglichst viel Gas in unseren Beständen einzusparen, werden wir in unseren Beständen sukzessiv eine Nachtabsenkung der Heizungstemperatur bei den Gas-Zentralheizungen einführen."
Energiesparmaßnahmen bei Vonovia: Warmwasser nicht von Drosselung betroffen
Die Umstellung der Heiztemperatur soll nach Unternehmensangaben im Rahmen der Routinewartung der Heizungsanlagen vor Beginn der Heizperiode erfolgen. In einem Mieteraushang betonte Vonovia, das Unternehmen wolle mit diesem Schritt als verantwortungsvoller Vermieter dazu beitragen, Gas einzusparen und die Heizkosten zu begrenzen. Durch die Nachtabsenkung würden bis zu acht Prozent des Heizaufwands eingespart.
"Ein Spaß für Schichtarbeiter!" Twitter wettert gegen Energie-Sparmaßnahme
Vonovia besitzt mehr als 550.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Hinzu kommen rund 72.500 verwaltete Wohnungen. Auf Twitter sorgte die geplante Maßnahme für geteilte Meinungen. Die User und Userinnen reagierten teils verständnisvoll, teils empört. "#Vonovia drosselt seinen Mietern nachts die Heizung. Was für ein Spass für Schichtarbeiter. Tags draußen auf der Schicht frieren, nachts ne kalte Wohnung. Die Lösung: #Digitalisierung. Individuelle Heizpläne pro Wohnung, je nach Mieterbedarf", hieß es in einem Tweet. "Als Mieter bei Vonovia würde ick aber Theater machen! #Nordstream2OEffnen", erklärte ein anderer User im Netz.
#Vonovia drosselt seinen Mietern nachts die Heizung. Was für ein Spass für Schichtarbeiter. Tags draußen auf der Schicht frieren, nachts ne kalte Wohnung. Die Lösung: #Digitalisierung. Individuelle Heizpläne pro Wohnung, je nach Mieterbedarf.
— Stephan Holowaty ???????? ???????? ???????? (@StephanHolowaty) July 7, 2022
Als Mieter bei Vonovia würde ick aber Theater machen! #Nordstream2OEffnen ????
— ????lly-Land????© (@OliverSKBerlin) July 7, 2022
Um #Gas zu sparen: #Vonovia drosselt nachts die #Heizung https://t.co/zkz2MEOSYR
Doch Vonovia erhielt auch Lob für die geplante Maßnahme. "Ich als Vonovia Mieter* sehe da jetzt nicht das große Problem. Wir werden zu wenig Energie haben. 17 Grad nachts ist weit entfernt von "Sibirien in der Bude". Eigentlich wäre so ne Drosselung generell sinnvoll. *nur Mieter, nicht Aktionär", hieß es in einem Tweet.
Ich als Vonovia Mieter* sehe da jetzt nicht das große Problem. Wir werden zu wenig Energie haben. 17 Grad nachts ist weit entfernt von "Sibirien in der Bude". Eigentlich wäre so ne Drosselung generell sinnvoll. *nur Mieter, nicht Aktionär
Wegen hoher Energiepreise! Wohnungsgenossenschaft dreht Mietern zeitweise das Warmwasser ab
Anfang der Woche erst hatte die Ankündigung der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde, die Warmwasser-Versorgung zu reduzieren, für einen Aufschrei im Netz gesorgt. "Die Preise für Gas und Strom steigen weiter. Wie in der Mitgliederversammlung angekündigt, müssen wir jetzt für den Winter sparen", hieß es in einer Mitteilung der Wohnungsgenossenschaft, die das Unternehmen auf Facebook veröffentlichte. Demnach soll es Warmwasser täglich nur noch von 4 bis 8 Uhr sowie 11 bis 13 Uhr geben. Von Montag bis Freitag zwischen 17 bis 21 Uhr und von Samstag bis Sonntag bereits ab 16 Uhr. Auch gegen diese Maßnahme regte sich heftiger Widerstand im Netz.
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fka/bua/news.de/dpa
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