Nachdem die Spritpreise in der vergangenen Woche leicht gesunken sind, stagnieren die Preise nun wieder. Die Politik diskutiert weiter darüber, wie Autofahrer:innen entlastet werden könnten. Doch die Pläne kommen in der Bevölkerung alles andere als gut an.
Nachdem Benzin und Diesel in der vergangenen Woche um mehrere Cent günstiger geworden sind, ist der Rückgang der Spritpreise am Wochenende zum Erliegen gekommen. Wie der ADAC nun mitteilte, stagnieren die Preise seither. Die Politik bringt mit ihren neuen Entlastungsplänen Autofahrer:innen gegen sich auf.
Spritpreis-Explosion in Deutschland stagniert: Ölpreis wieder gestiegen
Im bundesweiten Tagesdurchschnittkostete Diesel am Sonntag 2,160 Euro pro Liter. Das sind 0,6 Cent weniger als am Freitag. Superbenzin der Sorte E10 kostete am Sonntag 2,087 Euro pro Liter. Das sind 0,8 Cent mehr als am Freitag. Insgesamt ist Diesel damit zwar gut 16 Cent billiger als auf dem Höhepunkt, aber immer noch knapp 50 Cent teurer als vor Beginn des Ukraine-Krieges. E10 ist knapp 12 Cent billiger als in der Spitze, aber immer noch fast 34 Cent teurer als vor Kriegsbeginn. Der Rückgang am Freitag sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, heißt es zur aktuellen Entwicklung bei ADAC. "Insgesamt sind die Spritpreise immer noch viel zu hoch, es besteht weiter Bedarf für deutliche Senkungen", sagte ein Sprecher. Die Ölpreise sind zuletzt wieder gestiegen. Normalerweise folgen die Spritpreise ihrer Entwicklung. Im Zuge des Ukraine Krieges hatten sie sich aber entkoppelt: Die Preise an den Tankstellen waren sehr viel stärker gestiegen, als dies durch den Ölpreis zu erklären gewesen wäre.
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Mobilitätsgeld statt Tankrabatt! Autofahrer:innen ätzen gegen Bundesregierung
Nachdem Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in der vergangenen Woche einen Tankrabatt forderte, der alle Autofahrer:innen direkt an der Tankstelle entlasten sollte, kam nun heftige Kritik von SPD und den Grünen. Nun ist ein Mobilitätsgeld im Gespräch, das eine nach dem Einkommen gestaffelte Entlastung vorsieht. Die "Bild"-Zeitung berichtet von einer Möglichkeit, wonach bei einem Verdienst von bis zu 2.000 Euro gleich 50 Euro drin sein sollen. "Bei 2.001 bis 3.000 Euro Gehalt gibt es 35 Euro, bei 3.001 bis 4.000 Euro Verdienst 20 Euro", heißt es bei der "BamS" weiter. Gezahlt werden solle die Mobilitätsprämie zunächst für drei Monate.
Auf Twitter sorgen die Pläne für Unmut. "Angekommen du fährst im Monat 2000km zur Arbeit, Verbrauch bei 7l, 140l gesamt somit 322€ bei Literpreis 2,30€. Mit 40ct #Tankrabatt, 1,90€, gesamt 266€, Ersparnis 56€. #Mobilitätsgeld bringt dir 35€ in der mittleren Klasse", heißt es in einem Tweet. Die Politik hat mit den Plänen einige Zielgruppen gar nicht auf dem Schirm. "Schön und gut mit dem #Mobilitaetsgeld ich würde aber nichts bekommen weil ich Vollzeit studiere und zur uni pendle", schreibt eine Twitter-Nutzerin.
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bua/bos/news.de/dpa
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