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Preis-Schock durch Ukraine-Krieg: DIESE Lebensmittel werden wegen Putin nun noch teurer

Egal ob man Nudeln, Brot oder Kaffee kauft: Fast überall muss man zurzeit tiefer in die Tasche greifen als noch vor ein paar Monaten. Durch den Ukraine-Krieg könnte sich die Preisspirale bald sogar noch schneller drehen.

Durch den Ukraine-Krieg drohen die Preise in Supermärkten und Discounter noch weiter zu steigen. (Foto) Suche
Durch den Ukraine-Krieg drohen die Preise in Supermärkten und Discounter noch weiter zu steigen. Bild: AdobeStock / wifesun

Preis-Schock in Discountern und Supermärkten: Experten warnen vor explodierenden Preisen durch den Ukraine-Krieg und damit verbunden steigende Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten. Während die Preise bei einigen Produkten nahezu stabil bleiben, werden andere nun noch teurer.

Preis-Schock durch Ukraine-Krieg: Experten befürchten massive Preiserhöhung bei Lebensmitteln

"Der Anstieg der Energiepreise und der Logistikkosten durch den Ukraine-Krieg wird sich bei den Menschen im Alltag bemerkbar machen - bei jedem Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter", prognostizierte der Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), Boris Hedde, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Denn die Preise würden nun noch stärker steigen als sie es zuletzt ohnehin schon taten. "Das wird eine Herausforderung sein - gerade für sozial schwächere Familien."

Mit dieser Einschätzung steht Hedde nicht allein. Auch der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK ist überzeugt: "Durch den Konflikt wird der Druck, die Preise zu erhöhen, noch weiter steigen. Die Teuerung wird mit Sicherheit erheblich sein." Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, warnte ebenfalls, der Krieg in der Ukraine und die daraufhin verhängten Sanktionen "könnten preistreibend wirken".

Düstere Experten-Prognose: DIESE Lebensmittel werden nun noch teurer

Dabei waren die Preise im deutschen Lebensmittelhandel bereits vor dem Ukraine-Krieg durch steigende Rohstoffpreise und Energiekosten sowie coronabedingte Probleme in den Lieferketten in Bewegung geraten. Schon im Februar mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher nach Angaben des Statistischen Bundesamtes für Nahrungsmittel 5,3 Prozent mehr zahlen als zwölf Monate zuvor.

Preiserhöhungen, wo hin man auch schaute: Tchibo machte Kaffee teurer. Große deutsche Brauereien kündigten reihenweise Preisaufschläge an, ebenso Hersteller von Toilettenpapier und Taschentüchern. Rindfleisch verteuerte sich enorm, ebenso Geflügel und Tomaten. Rewe-Chef Lionel Souque klagte schon Ende vergangenen Jahres: "Es gab noch nie so viele Forderungen nach Preiserhöhungen von der Industrie wie in diesem Jahr." Und das war vor dem Ukraine-Krieg. Inzwischen dürfte sich die Situation bei vielen Herstellern noch einmal spürbar verschärft haben.

Denn der durch den Krieg ausgelöste weltweite Anstieg der Energiepreise verteuert nicht nur das Heizen der eigenen vier Wände und das Autofahren. Auch die Herstellung vieler Produkte vom Brot bis zum Waschmittel wird kostspieliger. "Alle arbeiten mit Strom und Gas - auch Nestlé und Unilever", betonte ein Branchenkenner. Bei Fleisch etwa flössen die Energiekosten von der Herstellung des Saatguts für das Tierfutter über die gesamte Wertschöpfungskette bis zur Kühltruhe im Supermarkt in die Kosten ein. Und auch die Logistikkosten dürften nach der russischen Invasion noch einmal kräftig steigen, befürchtet die Branche. "Die Hersteller werden mit Sicherheit versuchen, diese Mehrkosten an den Handel und die Verbraucher weiterzugeben", sagte Kecskes. Wie "Focus Online" schreibt, könnten vor allem bei Kaffee, Brot, Milch und Bier die Preise in den nächsten Wochen deutlich steigen.

Erbitterter Preiskampf der Discounter trotz Krisen

Ganz einfach dürfte das für sie nicht werden. Denn die großen Handelsketten wie Edeka, Rewe, Aldi oder Lidl sind sich durchaus bewusst, dass der Preis beim Einkauf in den nächsten Monaten wieder eine deutlich größere Rolle spielen dürfte als in der Vergangenheit. Und sie wollen nicht durch allzu große Preiszugeständnisse an die Hersteller ihre eigene Wettbewerbsposition untergraben. Bereits in den vergangenenMonaten waren die Preisverhandlungen zwischen Händlern und Herstellern ungewöhnlich hart. Immer wieder kam es zu vorübergehenden Auslistungen und Lieferstopps.

Doch wird auch der Widerstand des Handels die Preisspirale nicht stoppen können. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Belastungen aus dem Zusammenspiel von höheren Lebenshaltungskosten, drohenden Heizkostennachzahlungen und gestiegenen Spritpreisen das Einkaufsverhalten der Bundesbürger in den nächsten Monaten deutlich verändern könnte.

Während in der Corona-Pandemie die Verbraucher in großer Zahl in die Supermärkte strömten und die Discounter Marktanteile verloren, könnte sich der Trend jetzt wieder umkehren. "Die zu erwartenden Preiserhöhungen könnten das Shopping-Verhalten verändern und dafür sorgen, dass wieder mehr bei den Discounter eingekauft wird und sie verlorene Marktanteile zurückgewinnen", glaubt Hedde. Außerdem dürften die Verbraucher wieder häufiger als in den vergangenen Jahren zu den Eigenmarken der Händler statt zu den kostspieligeren Markenartikeln greifen, prognostiziert Marktforscher Kecskes.

Preis-Aktionen und Sonderangebote

Kleiner Trost für die geplagten Kunden: Sonderangebote wird es weiterhin geben. Weil sich der Wettbewerb um das knapper werdende Haushaltsgeld der Kunden noch verschärfen dürfte, könnte es in Zukunft sogar mehr Preisaktionen geben als in den vergangenen Jahren, glaubt Kecskes.

Lidl und Kaufland bieten keine russischen Waren mehr an

Lidl und Kaufland lassen den Verkauf russischer Produkte vorerst auslaufen. Es seien insgesamt nur wenige Produkte, die in Russland produziert werden, in den deutschen Filialen erhältlich, teilte die Schwarz-Gruppe in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Diese werden aktuell nicht nachbestellt. Bereits im Verkauf befindliche Ware wird nicht vernichtet und die restlichen Bestände werden bis auf weiteres abverkauft."

Ein Sprecher der Schwarz-Gruppe erklärte weiter, man biete ein breites nationales und internationales Sortiment an, das man ständig weiterentwickele, um den Erwartungen der gerecht zu werden. "Wir sind weder in der Ukraine noch in Russland mit eigenen Standorten vertreten."

Ähnliche Schritte hatten zuvor auch andere Lebensmittelhändler ergriffen. Rewe etwa hatte bereits am 1. März angekündigt, in Russland produzierte Artikel in allen Rewe- und Penny-Märkten auszulisten. Auch die vor allem in Norden und Osten Deutschlands vertretene Discountkette Netto hatte einen Boykott russischer Waren angekündigt. Aldi Süd und Aldi Nord hatten Schnaps aus Russland aus ihren Regalen genommen - andere Artikel aus Russland hatten die Discounter ohnehin nicht im Angebot. Edeka hat nach eigener Aussage bereits seit längerer Zeit keine aktiven, zentralen Geschäftsbeziehungen mit Russland mehr.

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/fka/news.de/dpa

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