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Ärger um das Weihnachtsgeld: "Hohn!" DAMIT machen Politiker Twitter-Nutzer wütend

Die Coronakrise hat dem Handel ordentlich zugesetzt. Um die Umsätze wieder zu steigern, fordern nun einige Politiker das Weihnachtsgeld früher auszuzahlen. Im Netz löst dieser Vorschlag eine Welle der Entrüstung aus.

Politiker fordern jetzt Weihnachtsgeld früher auszuzahlen. (Foto) Suche
Politiker fordern jetzt Weihnachtsgeld früher auszuzahlen. Bild: picture alliance/Monika Skolimowska/zb/dpa

Die Deutschen lieben es ihre Freunde oder Verwandten mit Weihnachtsgeschenken zu verwöhnen. Dafür greifen sie gerne tief in die Brieftasche.2019 wurde von dem Handelsverband ein Umsatz von über 100 Milliarden Euro erwartet. In diesem Jahr könnten die Umsätze im Handel deutlich geringer ausfallen, denn die Coronavirus-Pandemie hat Deutschland fest im Griff.Zur Stärkung des Einzelhandels und Entzerrung der Weihnachtseinkäufe fordern mehrere Politiker, Weihnachtsgeld-Zahlungen vorzuziehen.

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Coronavirus-News aktuell: Politiker fordern Weihnachtsgeld früher auszuzahlen

"Wir müssen den Einzelhandel jetzt unterstützen. Deshalb appelliere ich an Firmen, das Weihnachtsgeld schon mit dem Oktobergehalt auszuzahlen», sagte der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Christian Baldauf der "Bild"-Zeitung (Samstag): Dann könnten viele Menschen ihre Weihnachtseinkäufe schon in den nächsten Wochen erledigen und der Handel müsste sich dann "vor einem hoffentlich vermeidbaren zweiten Lockdown vor Weihnachten nicht ganz so stark fürchten", argumentierte Baldauf, der auch Spitzenkandidat der CDU Rheinland-Pfalz für die Landtagswahl 2021 ist.

Ähnlich äußerte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post. Vorgezogene Weihnachtsgeldauszahlungen würde die Lage in den Einkaufszonen im Weihnachtsgeschäft entspannen und wäre eine große Hilfe für den stationären Einzelhandel, sagte Post "Bild". FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sagte der Zeitung: "Bevor das Ganze bei anonymen Online-Riesen landet, wäre es großartig wenn die Unternehmen, die trotz Corona noch Weihnachtsgeld zahlen können, dessen Auszahlung vorziehen."

Handelsverband äußert sich zurückhaltend zum Weihnachtsgeld

Der Handelsverband Deutschland hat zurückhaltend auf Vorschläge von Politikern reagiert, Weihnachtsgeld-Zahlungen vorzuziehen und damit den Einzelhandel zu stärken. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Wir begrüßen alle Maßnahmen, die unseren Innenstadt-Einzelhändlern helfen, durch diese Corona-Krise zu kommen. Eine vorgezogene Auszahlung des Weihnachtsgeldes hilft wahrscheinlich den Geschäften in der Innenstadt jedoch nur in sehr geringem Umfang. Leider meiden viele Kunden zurzeit den Einkaufsbummel, weil sie in Corona-Zeiten möglichst wenigen Menschen begegnen wollen."

Zudem sei zurzeit die Sparquote sehr hoch. Viele Verbraucher hielten ihr Geld angesichts unsicherer Zukunftsperspektiven lieber zusammen, so Genth. "Für die in Not geratenen Händler wären deshalb direkte Hilfszahlungen wie mit den staatlichen Überbrückungshilfen, die unbedingt verlängert werden müssen, zielführender."

Vorzeitiges Weihnachtsgeld löst Shitstorm bei Twitter aus

Im Netz löst die Idee heftige Kritik aus. Bereits nach kurzer Zeit trendet der Hashtag "# Weihnachtsgeld" bei Twitter. Viele Twitter-Nutzer sind schockiert und verleihen ihrer Wut auf dem Kurznachrichtendienst Ausdruck. "BRÜLLER DES TAGES Gesicht mit FreudentränenGesicht mit Freudentränen Vorgezogenes Weihnachtsgeld. Leute, die Unternehmen sind pleite, haben nix zu fressen und stehen kurz vor Insolvenz, aber Politiker fordern von ihnen vorgezogene Weihnachtsgeldzahlungen...", schreibt ein Herr

Ein anderer User fragt sich: "Welches Unternehmen zahlt dieses Jahr Weihnachtsgeld? In welcher Traumblase lebt ihr eigentlich?" Das sehen auch andere Menschen so. "Welches Weihnachtsgeld denn? Die Firmen haben keine Einnahmen, und dementsprechend wird auch der Weihnachtseinkauf ausfallen. Die Menschen haben andere Sorgen. Hier erkennt man wieder sehr deutlich, wie weit entfernt die Politik vom realen Leben ist. Für mich klingt das wie Hohn", ärgert sich ein weiterer Nutzer.

Ein wütender User fragt sich derweil: "Wer kriegt denn überhaupt noch Weihnachtsgeld? Oder Urlaubsgeld? Oder sonstige zusätzliche Sozialleistungen? Außer einigen Beamten?" Für einen Nutzer ist es sowieso egal, ob es Weihnachtsgeld gibt, denn die Politik hat ihm das Fest eh schon versaut.. "Weihnachten wurde durch die Politik schon zerstört. Egal ob Weihnachtsgeld oder Einschränkung der Grundrechte. Die Politik hat versagt." So ähnlich geht es bei Twitter weiter. Ein Ende der Diskussion ist nicht in Sicht. 

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/news.de/dpa

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