Wohl kaum ein Möbelhaus ist bei den Deutschen so beliebt wie der schwedische Einrichtungsgigant Ikea. Doch hinter Pressholzschränken und Köttbullar verbergen sich dunkle Geheimnisse. Das wussten Sie noch nicht über Ikea.
Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Ein Samstagsausflug zu Ikea hat schon so manche Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Selbst wenn die Entscheidung endlich gefallen ist, fängt das Drama erst an. Sogar gestandene Männer zerbrechen unter den Montage-Anleitungen des schwedischen Möbelhauses. Doch es steckt noch viel mehr hinter Ikea als Billy-Regal und Malm-Kommode.
Ikea-Geschichte: Gründer Ingvar Kamprad errichtet schwedischen Möbel-Giganten
Das schwedische Einrichtungshaus Ikea wurde 1943 von Ingvar Kamprad gegründet. Das Akronym "IKEA" setzte sich dabei aus den Anfangsbuchstaben des Gründers, dem elterlichen Bauernhof Elmtaryd und dem Örtchen Agunnaryd zusammen. Zunächst verkaufte das Unternehmen verschiedene Konsumgüter, erst 1947 entstand das heutige Versandgeschäft mit Möbeln zum Selberbauen. Rund zehn Jahre später folgte das erste Ikea-Möbelhaus. Mittlerweile ist der Konzern zur größten Haushaltsmöbelmarke der Welt geworden und verfügt über Einrichtungshäuser in 27 Ländern.
Ikea von großer Bedeutung in der Pop-Kultur
Eine derart erfolgreiche Marke hat natürlich auch Einfluss auf die Lebenswelt seiner Kunden. Die oft unverständlichen Montageanleitungen von Ikea beschäftigten sogar schon deutsche Gerichte: Die sogenannte "Ikea-Klausel" dient dem Schutz der Verbraucher und garantiert, dass Waren auch dann zurückgegeben werden können, wenn die Anleitung Fehler aufweist.
Auch beim "Ikea-Effekt" spielt der schwedische Möbelriese eine wichtige Rolle: Forscher fanden heraus, dass Gegenstände, die der Kunde selbst zusammengebaut hat, viel mehr Wertschätzung entgegen gebracht wird. Und von der schwedischen Nachweihnachtszeit "Knut", mit der Ikea seinen Winterschlussverkauf bewirbt, dürfte schon jeder mal etwas gehört haben.
Übrigens: Obwohl Ikea und Schweden fest zusammengehören, hat das Unternehmen seinen Hauptsitz mittlerweile in den Niederlanden - auch aus Steuergründen.
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Ikea in der Kritik: Johan Stenebo über mangelnden Umweltschutz, Stasi-Methoden und Tierquälerei
Doch der wirtschaftliche Erfolg hat auch Schattenseiten: In seinem Buch "Die Wahrheit über Ikea" erhob der ehemalige Manager Johan Stenebo schwere Vorwürfe gegen das Möbelhaus. Darin berichtet Stenebo davon, dass Mitarbeiter systematisch überwacht und abgehört werden. Besonders beim Thema Gleichberechtigung sei der Konzern rückständig. Weiterhin schreibt Stenebo in seinem Buch von Billiglöhnern und Kinderarbeit - selbst beim Umweltschutz soll es bei Ikea enorme Defizite geben.
So soll das Unternehmen Holz von chinesischen Händlern beziehen, die dafür große Teile der sibirischen Urwälder roden lassen sollen. Auch Tierquälerei scheint lange Zeit ein alltägliches Thema gewesen zu sein. Stenebo berichtet unter anderem von einem Umweltskandal im Jahr 2009: Ikea soll Vögel bei lebendigem Leib gerupft haben, um an ihre Daunen zu kommen. Inwieweit die Vorwürfe zutreffen, bleibt ungewiss. Stenebo versicherte jedoch, das Buch nicht aus Rache geschrieben zu haben.
Ikea-Kommode "Malm" tötet zahlreiche Kinder
Zuletzt sorgte die Kommode "Malm" für Aufsehen. Allein in den USA und Kanada soll es in der Vergangenheit mindestens 13 Todesfälle gegeben haben. So sei es mehrfach vorgekommen, dass die Kommode umkippte und dabei Kleinkinder erschlug. Ikea nahm daraufhin 29 Millionen Stück vom Markt und erklärte sich bereit, eine Entschädigung in Höhe von rund 48 Millionen Euro an die Opfer zu zahlen.
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jat/sam/news.de