Zuwachs für die "Europa-Serie": Von November an haben die Europäer eine neue Version des 20-Euro-Scheins im Geldbeutel. Mit immer neuen Sicherheitsmerkmalen will die EZB Kriminellen die Arbeit erschweren - denn Fälscher bringen am liebsten 20er-Blüten unters Volk.
Im Wettlauf mit Geldfälschern legen Europas Währungshüter wieder einmal vor: Nach dem Fünfer und dem Zehner haben sie den 20-Euro-Schein neu gestaltet. Ab dem 25. November 2015 soll der neue 20-Euro-Schein unters Volk gebracht werden, bis dahin wollen die Notenbanken 4,3 Milliarden Stück gedruckt haben. Am Dienstag konnte sich die Öffentlichkeit erstmals ein Bild vom neuen 20-Euro-Schein machen.
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Neuer 20-Euro-Schein in Frankfurt vorgestellt: So sieht der neue Zwanziger-Geldschein aus
"Die Einführung einer neuen Banknote erinnert uns daran, dass die europäische Integration ein fortlaufender Prozess ist", sagte EZB-Präsident Mario Draghi bei der Vorstellung des neuen 20-Euro-Scheins in Frankfurt. Angesichts zuletzt wieder steigender Falschgeldzahlen hatte sich Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele im Januar überzeugt gezeigt: "Mit der neuen Europa-Serie wird die Sicherheit der Banknoten weiter erhöht."
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Das scheint gerade beim neuen 20-Euro-Schein geboten: "Die 20-Euro-Note ist wichtig, weil sie einer der am meisten genutzten Scheine im Euroraum ist", erklärte Draghi. Auch Kriminelle versuchen sich gerne am Zwanziger.
Sicherheitsmerkmale des neuen 20-Euro-Scheins: "Porträt-Fenster" auf der Vorderseite
Ein Novum: Im Hologramm des neuen 20-Euro-Scheins auf der Vorderseite rechts ist ein "Porträt-Fenster" enthalten. Hält man den neuen 20-Euro-Schein gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig und es erscheint ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das von beiden Seiten des neuen 20-Euro-Scheins zu erkennen ist. Ansonsten ist dort der Nennwert 20 zu sehen. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert 20 auf der Vorderseite des neuen 20-Euro-Scheins ändert seine Farbe je nach Blickwinkel von Smaragdgrün zu Tiefblau.
Das Kürzel für die Europäische Zentralbank (EZB) ist auf dem neuen 20-Euro-Schein in neun Sprachen aufgedruckt, bisher waren es fünf. Zudem steht es auf der Vorderseite nicht mehr oben, sondern am linken Rand des Scheins. An den Rändern auf der Vorderseite ist eine Riffelung aufgebracht.
Neuer 20-Euro-Schein ab November 2015: Jede dritte Falschnote ein 20er
Während in Deutschland im vergangenen Jahr vor allem «falsche Fuffziger» aus dem Verkehr gezogen wurden, dominierte weltweit der 20er unter den aufgespürten Euro-Blüten. Im ersten Halbjahr war fast jeder zweite falsche Euro-Schein weltweit ein 20er (46,5 Prozent), im zweiten Halbjahr waren es sogar 60 Prozent. In Deutschland war 2014 immerhin jede dritte der gut 63.000 entdeckten Falschnoten ein 20er (36 Prozent).
20-Euro-Schein: Fälschung oder echt? - Beschaffenheit des Papiers testen
Eigentlich seien falsche Scheine, auch die des neuen 20-Euro-Scheines, mit etwas Aufmerksamkeit leicht von echten Banknoten zu unterscheiden - darauf weisen Fachleute gebetsmühlenartig hin. Ihr Dreiklang: Fühlen, Sehen, Kippen. Verbraucher sollten etwa die Beschaffenheit des Papiers ertasten, Wasserzeichen und Sicherheitsfaden prüfen, Farbänderung des aufgedruckten Wertes beim Neigen des Scheins erkennen.
Weil jedoch vor allem professionelle Banden ebenfalls erfinderisch sind, gelingt es Kriminellen nach wie vor, Falschgeld unters Volk zu bringen. Schaden allein in Deutschland im vergangenen Jahr: 3,3 Millionen Euro. Bundesbank-Vorstand Thiele dämpft gleichwohl die Sorge des Einzelnen, Kriminellen auf den Leim zu gehen: "Man muss statistisch fast 1250 Jahre alt werden, um mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen."
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rut/sam/news.de/dpa