Bahnstreik November 2014 aktuell: Rekordstreik der GDL-Lokführer: Das müssen Sie jetzt wissen

Der Lokführer-Streik legt auch an Tag zwei den Personenverkehr der Bahn in Deutschland zu großen Teilen lahm. Auch der Gang des Konzerns vor das Gericht brachte zunächst keinen Erfolg. Alle Infos zu Erstattung, Ersatzfahrplan und DB-Alternativen finden Sie hier.

Von news.de-Redakteurin Sarah Menzel - Uhr

Bahnkunden sind verunsichert: Welche Züge fahren noch? (Foto) Suche
Bahnkunden sind verunsichert: Welche Züge fahren noch? Bild: picture-alliance / dpa / Andreas Arnold

ahnstreik November 2014 aktuell: GDL-Boss Weselsky will mit Bahn und EVG-Gewerkschaft verhandeln

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) setzt in dem Tarifkonflikt bei der Bahn auf eine Verhandlungslösung. «Wir diskutieren jetzt erstmal nicht über Streiks. Wir warten auf Verhandlungen», sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Samstag in Leipzig. Man erwarte eine Einladung durch die Bahn. Weselsky sagte, er sei bereit zu parallelen Verhandlungen der Bahn mit der GDL und der rivalisierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. Nach Angaben von Bahn und Gewerkschaft gibt es bisher noch keine Verhandlungstermine.

Bahnstreik November 2014 aktuell: GDL will Lokführer-Streik Samstagabend (8.11.) um 18 Uhr beenden

Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Streik früher als geplant beenden. Die Lokführer würden als «Versöhnungsgeste» ihre Arbeit schon ab Samstagabend, 18.00 Uhr, wieder aufnehmen. Das erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky in Frankfurt. Zuvor hatte das Landesarbeitsgericht Hessen den Streik auch in zweiter Instanz als rechtmäßig anerkannt.

«Wir könnten den Streik bis Montag, 4.00 Uhr, fortsetzen», sagte der GDL-Chef. Es handele sich um eine Geste der Versöhnung. Zuvor hatte die GDL einen Vorschlag der Bahn abgelehnt, zur Einheitsfeier am Sonntag wenigstens den Berlin-Verkehr vom Streik auszunehmen. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte angesichts des vorgezogenen Streikendes, dass sich damit der Einsatz der Bahn vor den Gerichten gelohnt habe: «Das ist ein gutes Zeichen für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter.»

Die aktuellen Entwicklungen im Bahn-Streik 2014, alle News zum GDL-Lokführer-Streik gibt es hier!

Das sollten Sie über Fernbusse wissen
Reisen in Deutschland
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  • Mit der Liberalisierung des Fernbusverkehr haben sich die Anbieter drastisch vermehrt; das Streckennetz wächst. Der öffentliche Nahverkehr muss sich dennoch nicht fürchten. Bei Fernbussen muss der Abstand zwischen zwei Haltestellen mindestens 50 Kilometer betragen. Das gilt gleichermaßen für Bahnreisen von unter einer Stunde zwischen zwei Destinationen.

  • Die Tarife liegen in der Regel deutlich unten den Normalpreisen der Deutschen Bahn. Zudem locken Anbieter mit kostenlosem WLAN, Bordservice, Sitzplatzgarantie und ausreichenden Verstaumöglichkeiten für Gepäck. Bei manchen Linien ist sogar die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Busbahnhof im Preis enthalten.

  • Fahrscheine für die neuen Busflotten können auf den Onlineseiten der Anbieter gebucht werden. Bei einzelnen Anbietern sind auch telefonische Reservierungen möglich. Zudem koopieren einige Linien mit Reisebüros, die Tickets verkaufen. Für Kurzentschlossene empfiehlt sich der Direktkauf bei Fahrtantritt - jedoch ohne Garantie, dass der Bus nicht schon ausgebucht ist.

  • Wer online bucht, kann selbst am heimischen Computer ausdrucken. Manche Linien wählen auch den guten alten Postweg oder schicken das Ticket - ganz modern - samt QR-Code aufs Smartphone. Die Zahlung erfolgt mit Kredit- oder EC-Karte, per Lastschrifteinzug oder über das Bezahlsystem Paypal. Das variiert je nach Anbieter.

  • Berlin Linien Bus ist der Fernbusanbieter der Deutschen Bahn. Bei seiner Gründung im Jahr 1947 fuhr Berlin Linien Bus zwölf Zielorte in Deutschland an. Heute umfasst das Streckennetz etwa 30 nationale und rund 25 internationale Fernbuslinien, die mehr als 350 Ziele in ganz Europa haben. Eine einfache Fahrt von der Hauptstadt nach Hamburg gibt's ab neun Euro. Zum Vergleich: Die gleiche Strecke mit dem ICE kostet 78 Euro. Ähnlich verhält es sich mit der Verbindung Berlin-München. Fernbus: 47 Euro, ICE: 130 Euro.

  • Das britische Unternehmen National Express expandiert mit seiner Busmarke «City2City» nach Deutschland. Seit 2. April werden über Frankfurt das Rheinland, das Ruhrgebiet und Süddeutschland mit den Städten Stuttgart, Darmstadt, München und Augsburg angefahren. Weitere Linien sollen folgen. Die Preise beginnen ab acht Euro.

  • Neben den großen Playern gibt es im Fernbusbereich vor allem studentisch geprägte Start-Ups wie DeinBus aus Offenbach oder MeinFernbus aus Berlin. Sie haben bereits vor der Liberalisierung des Marktes einzelne Verbindungen angeboten. DeinBus ist vor allem im Süden Deutschlands etabliert und bietet Reisen ab 9 Euro an. MeinFernbus bedient ein Streckennetz von Warnemünde bis Zürich in der Schweiz. Ab 8 Euro sind Reisende hier dabei.

  • Auch der ADAC und die Deutsche Post AG wollen ins Fernbusgeschäft einsteigen. Der Startschuss für den ADAC Postbus fiel am 1. Oktober 2013 mit der Fernbuslinie München-Köln. Seit der letzten großen Netzerweiterung im August 2014 steuert der Fernbus-Anbieter 60 Städte mit rund 60 Fahrzeugen an.

  • FlixBus aus München ist bereits seit Februar 2013 unterwegs und plant 300 Direktverbindungen durch ganz Deutschland. FlixBus wirbt damit, beim Fahrkartenpreis durchschnittlich 60 Prozent unter den Preisen der Deutschen Bahn zu liegen und bietet zahlreiche Sondertickets und Sparangebote an. Das Unternehmen wirbt mit günstigen Snacks und Getränken, extra Beinfreiheit, kostenlosem WLAN und viel Platz für Gepäck.

  • Eurolines ist ein Zusammenschluss von 32 europäischen Busgesellschaften. In Deutschland wird Eurolines durch sein Partnerunternehmen Deutsche Touring GmbH, oft auch einfach "Touring" genannt, vertreten. In Deutschland fährt es unter anderem Hamburg, Frankfurt, Berlin, Dresden und Heidelberg ab. Die Preis beginnen bei günstigen 9 Euro.

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    Bahnstreik November 2014 aktuell: Wann wird diesmal gestreikt? Bahn kippt Streik mit Verfügung nicht

    So lange standen die Bahnen noch nie still: Die GDL hat einen viertägigen Rekordstreik angekündigt, der am Mittwoch, dem 5. November 2014, um 15.00 Uhr begann. Die massiven Einschränkungen im Zugverkehr sollen bis Montagmorgen (10. November) um 4.00 Uhr andauern.

    Millionen Bahnreisende müssen auch am Freitag wegen des bundesweiten Streiks der Lokführer-Gewerkschaft (GDL) mit massiven Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Eine Sprecherin der Bahn bestätigte am frühen Freitagmorgen in Berlin, dass der Streik im Personenverkehr wie angekündigt in den zweiten Tag gehe. Der Konzern hatte am Donnerstag vergeblich versucht, den Ausstand verbieten zu lassen. Das Frankfurter Arbeitsgericht lehnte einen Antrag der Bahn auf eine einstweilige Verfügung aber ab.

    Bahnstreik November 2014: Ersatzfahrplan - Diese Züge fahren noch

    Die Fernzüge der Deutschen Bahn fahren von Donnerstag (6. November) bis Sonntag (9. November) nach einem Sonderfahrplan. Im Regionalverkehr werden Notverkehre mit Zug und Bus eingerichtet.

    Informationen zu den Verkehrsbeeinträchtigungen im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn auf der Seite www.bahn.de/aktuell veröffentlicht. Tagesaktuelle Verbindungen können Reisende unter www.bahn.de/liveauskunft abrufen. Beachten Sie jedoch, dass es bis Montagmorgen selbst beim Ersatzfahrplan zu Verspätungen und kurzfristigen Ausfällen kommen kann.

    Telefonische Auskunft zum Warnstreik der GDL und den damit einhergehenden Änderungen im Bahnverkehr erhalten Sie unter der kostenlosen Servicenummer 08000 / 99 66 33.

    Alternativen zur Deutschen Bahn: Wie kommen DB-Reisende während des Bahnstreiks voran?

    Wer nicht auf Sonderzüge ausweichen möchte, kann zwischen zahlreichen Alternativen wählen. So stehen Reisenden unter anderem Fernbusse, private Bahnunternehmen, Carsharing, Mietwagen und Mitfahrgelegenheiten zur Verfügung. Eine gute Übersicht liefert Ihnen unser Artikel zum Thema GDL streikt: Alternativen zur Deutschen Bahn.

    Arbeitsniederlegungen der GDL im aktuellen Tarifstreit
    Bahnstreik 2014
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  • Die Arbeitsniederlegungen der Lokführergewerkschaft GDL im aktuellen Tarifstreit haben im September begonnen. Ein Überblick:

  • 1. September 2014: Ein Warnstreik bei der Deutschen Bahn trifft Tausende Pendler und Fernreisende an einem Montag. Auch der Güterverkehr ist betroffen. Die Arbeitsniederlegungen dauern drei Stunden. Die GDL hatte ein neues Tarifangebot der Bahn abgelehnt.

  • 6. September: Erneut ruft die Gewerkschaft zu einem dreistündigen Warnstreik auf und durchkreuzt damit die Pläne von Zehntausenden Fahrgästen - dieses Mal an einem Samstag. Betroffen sind Regional- und Fernzüge sowie S-Bahnen und der Güterverkehr.

  • 7./8. Oktober: Die Lokführer legen bei einem Streik für neun Stunden die Arbeit nieder - sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Bei dem Ausstand in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fallen nach Angaben der GDL zwischen 80 und 90 Prozent der Züge aus.

  • 15./16. Oktober: Weil es bisher zu keiner Einigung zwischen GDL und Bahn gekommen ist, streiken Lokführer am Mittwoch und Donnerstag 14 Stunden lang. Erneut bleiben Züge für den Personen- und Güterverkehr stehen, die S-Bahnen sind ebenfalls betroffen. Auch nach dem vierten GDL-Ausstand innerhalb von sechs Wochen ist keine Lösung in Sicht.

  • 17. - 20. Oktober: Für den nächsten Streik sucht sich die GDL ein Wochenende aus, an dem für mehrere Bundesländer die Herbstferien beginnen. Freitags startet der 61-stündige Ausstand im Güterverkehr, am Samstag folgen der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr.

  • 5. - 10. November: Die GDL will den bislang längsten Streik seit Gründung der Deutschen Bahn AG 1994 durchsetzen. Geplanter Beginn ist am Mittwochnachmittag im Güterverkehr. Von Donnerstagmorgen an wollen die Lokführer des Regional- und Fernverkehrs sowie der S-Bahnen in den Ausstand treten.

  • 21. bis 23. April 2015: 43 Stunden im Personenverkehr und 66 Stunden im Güterverkehr.

  • 4. bis 10. Mai: bislang längster Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn AG - 127 Stunden im Personenverkehr und 138 Streikstunden im Güterverkehr.

  • 19. Mai: Ab 15.00 Uhr wollten die Lokführer im Güterverkehr die Arbeit niederlegen. In der Nacht zum Mittwoch sollte ab 02.00 Uhr dann der Personenverkehr bestreikt werden.

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    Werden die Tickets aufgrund des Bahnstreiks 2014 erstattet? Wie bekomme ich mein Geld zurück?

    Reisende, die sich bereits ein Ticket gekauft oder reserviert haben, haben Glück: Wer während des Streiks aufgrund von Zugausfällen oder -verspätungen sein Ziel nicht wie geplant erreicht, kann sich sein Ticket kostenlos erstatten lassen. Nutzen Sie das dafür bereitgestellte Online-Formular der Deutschen Bahn. Haben Sie Ihren Fahrausweis am Automaten oder im Reisezentrum erworben, können Sie diesen in einer DB Agentur oder im Reisezentrum zurückgeben. Bei Online-Erstattungsanfragen und E-Mails kann es derzeit aufgrund der hohen Nachfrage zu längeren Bearbeitungszeiten von bis zu 4 Wochen kommen, erwarten Sie also besser keine schnelle Rückmeldung.

    Bahnstreik 2014: Das sind Ihre Rechte. (Foto) Suche
    Bahnstreik 2014: Das sind Ihre Rechte. Bild: picture alliance / dpa / dpa-infografik

    Alternativ haben Sie die Möglichkeit, den nächsten Zug zu nutzen. Dies kann auch ein höherwertiger Zug sein, bei zuggebundenen Angeboten (zum Beispiel Sparpreis-Tickets) wird die Zugbindung aufgehoben. Reservierungspflichtige Züge und regionale Angebote mit erheblich ermäßigtem Fahrpreis (unter anderem Ländertickets) sind davon allerdings ausgenommen.

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    sam/fro/news.de/dpa

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