Hauptsache billig!: Deshalb boomen Schnäppchen-Händler

An jeder Ecke ist heutzutage ein Discounter zu finden. Die Palette reicht von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Möbeln. Die niedrigen Preise locken täglich Tausende in die Geschäfte. Doch was macht die Billigläden so beliebt?

Von news.de-Volontärin - Uhr

Wer kennt es nicht? Jede Woche liegen im Briefkasten unzählige Werbeprospekte verschiedener Einzelhändler mit dem Ziel, ihre Waren möglichst schnell und in hohen Stückzahlen an den Mann zu bringen. Schnäppchenjäger durchforsten die bunten Anzeigeblätter auf der Suche nach dem möglichst günstigsten Angebot. Besonders findige Sparfüchse kennen das laufende Angebot von Aldi und Co. besser als die Stadt, in der sie wohnen. Doch warum boomen die Billiganbieter?

Billig-Strategie der Discounter: Dafür zahlen Verbraucher jetzt weniger. Lesen Sie hier mehr.

Discounter boomen und machen Millionen-Gewinne. (Foto) Suche
Discounter boomen und machen Millionen-Gewinne. Bild: picture-alliance / dpa / Federico Gambarini

Alles billig! Der unangefochtene Marktführer unter den Discountern

Aldi gilt als Urvater der Discounter in Deutschland. Karl Albrecht startete mit einem kleinen Tante-Emma-Geschäft in Essen-Schonnebeck. Nach seinem Tod 1943 übernahmen seine beiden Söhne Karl und Theo nach dem Zweiten Weltkrieg das Familienunternehmen. Als die ersten Supermärkte Anfang der 60er Jahre den deutschen Markt bevölkerten, mussten sich die geschäftigen Brüder etwas Neues einfallen lassen, um nicht von den großen Märkten mit ihrem riesigen Angebot verschluckt zu werden. Die findige Idee: der Lebensmittel-Discount. Die Kunst des Weglassens bringt nicht nur den Kunden enorme Preisvorteile. Denn dank des schmalen Sortiments ohne doppelte Ware, der Produktpräsentation aus dem Karton und dem Verzicht auf Deko, Werbung sowie teurer Ladeneinrichtung können die Aldi-Brüder enormes Kapital einsparen.

Leistungsstarke Discounter hängen Supermärkte ab

2013 erwirtschaftete Aldi einen Jahresumsatz von 26,99 Milliarden Euro. Im Vergleich: Lidl kam nur auf einen Jahresumsatz von 18,5 Milliarden Euro im selben Zeitraum. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis der Billigläden? Laut deutschem Handelsverband machten die Discounter 2012 einen Nettoumsatz von 61,1 Milliarde Euro in 16.393 Filialen. Die 10.505 Supermärkte in Deutschland erreichten nur 38,6 Milliarden Euro. Die Discounter sprechen mit ihrer erfolgreichen Niedrigpreispolitik vor allem preissensible Kunden an, die jeden Euro mehrmals umdrehen und für ihr Geld möglichst viel einkaufen wollen. Durch Aktionen mit Schnäppchen wie leistungsstarken Computern locken die Billigmärkte Tausende Konsumenten in ihre Geschäfte.

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Markenprodukte getarnt als No Name-Produkte
Sparen beim Discounter
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  • Meßmer «Feinster Earl Grey»


    Den Markentee von Meßmer findet man auch im Regal der Discounter Norma und Aldi Süd. Als No Name-Produkte «Cornwall Earl Grey» und «Westcliff Earl Grey» gibt es dort den gleichen Tee ganze 70 Prozent günstiger.

  • Meggle Kräuterbutter


    Pünktlich zur Grillsaison darf natürlich die Kräuterbutter nicht fehlen: Die günstige Alternative mit dem gleichen Inhalt gibt es bei Norma, Aldi Süd und Penny unter den Namen «Landfein Kräuterbutter», «Milfina Kräuterbutter» und «Weiden Stern Kräuterbutter». Bei Norma und und Aldi spart der Verbraucher somit 43 Prozent und bei Penny immerhin 31 Prozent im Vergleich zum Markenprodukt.

  • Almette Frischkäse


    Auch bei Frischkäse kann man bares Geld sparen. Der Marken-Frischkäse von Almette kostet in der Discounter-Verpackung satte 32 Prozent weniger. Bei Aldi-Nord findet man den Käse unter dem Namen «Belight» und bei Aldi-Süd unter «Frischkäse-Fass».

  • Golden Toast


    Aber auch Toastbrot ist im Discounter billiger. Das Markenprodukt «Golden Toast» von Lieken kostet 59 Prozent mehr als der Zwilling von Lidl. Die Tochterfirma Kornmark verkauft es dort als «Grafschafter Butter Toast». Bei Aldi gibt es das Lieken-Weißbrot als «Mühlengold».

  • Prinzenrolle von DeBeukelear


    Auch Kekse werden als günstige Variante produziert. Griesson produziert Kekse mit einem flotten Prinzen auch für Aldi. Mit der Alternative lassen sich 52 Prozent sparen.

  • Dickmann's


    Der Süßwarenhersteller Storck und seine «Super Dickmann's» gibt es auch bei Aldi in der billigen Variante. Die «Scholetta Mini Schokoküsse» kosten dort nur erheblich weniger.

  • Katjes Yoghurt Gums


    Auch Gummifrüchte von Katjes verstecken sich beim Discounter. Die Tochterfirma Smile Factory stellt für Aldi Süd «Joghurt Früchtchen» her und diese gibt es dann 32 Prozent günstiger.

  • Gallo Cabernet Sauvignon


    Wein ist teuer. Doch auch da lässt sich mit einem No Name-Produkt kräftig sparen und das bei gleichbleibender Qualität. Bis zu 70 Prozent Ersparnis sind drin, wenn man anstatt zum Markenprodukt zu «Burlwood Cabernet Sauvignon» im Aldi greift. Der Wein wird im selben Unternehmen in Kalifornien produziert.

  • Löwensenf


    Auch den Scharfmacher «Löwensenf» steht bei Aldi im Regal. Der Deckname lautet «Genusskrone».

  • Brandt Zwieback


    Den Zwieback von Brandt kennen wahrscheinlich alle. Doch auch ihn gibt es als No Name-Produkt. «Goldähren Zwieback» von goodfood ist ungefähr 32 Prozent billiger als das Markenprodukt.

  • Verpoorten Eierlikör


    Der Eierlikör von «Verpoorten» heißt bei Lidl ebenfalls völlig anders. Unter dem Namen «Advocaat Eierlikör» spart man 56 Prozent. Der Inhalt ist hierbei komplett identisch.

  • Ostmann-Gewürze


    Aber auch bei Gewürzen lässt sich kräftig sparen. Die Gewürze der Marke «Ostmann» verstecken sich vor dem Verbraucher mit dem Namen «Basta» bei Norma und sind sogar ganze 80 Prozent billiger.

  • Müller Milchreis


    Auch bei Kaufland gibt es den Milchreis von Müller, aber nicht nur das Markenprodukt, sondern auch die Alternative. Der Milchreis namens «finée» sieht nicht nur anders aus, sondern mit ihm lassen sich rund 50 Prozent sparen.

  • Homann Feinkost - Roter Heringssalat


    bei einem Discounter gibt es den Salat mit Heringsfilet und roter Bete unter dem Namen «Gloria» für 30 Prozent weniger Geld.

  • Müller Reine Buttermilch


    Auch Müller's Buttermilch gibt es in den Discountern unter anderem Namen. Bis zu 51 Prozent Preisunterschied sind bei Buttermilch drin. Die günstigen Zwillinge findet man unter: «Reine Buttermilch» bei real, «Landfeine Buttermilch» bei Norma, «Milsani-Reine Buttermilch» bei Aldi Nord, «Gutes Land» (Netto) und «Gut & Günstig» bei Edeka.

  • Birkel's No. 1 Nudeln


    Markennudeln verstecken sich auch im Regal von Aldi und Co. Unter dem Namen «Landvogt Frischeinudeln» gibt es bei Aldi Süd Nudeln vom gleichen Hersteller aber mit 48 Prozent Preisunterschied.

  • Freixenet


    Den Sekt Freixenet wird von der Ferrer Wine Estate GmbH vertrieben, die auch den sehr sehr ähnlichen «Cava Delmora» bei Aldi Süd & Nord verkauft. Der Zwilling kostet aber 38 Prozent weniger.

  • Frikadellen von Abbelen


    Die küchenfertigen und vorgebratenen Frikadellen von Markenhersteller Abbelen gibt es auch in billig. Bei Edeka lassen sich 24 Prozent sparen, wenn man zur Eigenmarke «Gut & Günstig» greift.

  • Leibniz Original Butterkeks mit Schokolade


    Auch die Kekse mit den 52-Zähnen werden von einigen Discountern angeboten, nur eben unter anderem Namen. Mit den Produkten «Choco» (Aldi-Süd), «Delicia» (Norma) und «Biscotto» kann man 47 Prozent gegenüber der Originalverpackung sparen.

  • Alberto Salami Baguettes


    Und auch bei Fast-Food lässt sich knausern. Deklariert als «Baguette nach französischer Art» bei Aldi oder «K-Classic Baguette Salami» bei Kaufland bezahlt man teilweise 40 Prozent weniger.

  • Patros Fetakäse


    Den Käse von Patros gibt es bei Edeka als No Name-Produkt satte 35 Prozent günstiger.

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