Wenn das Wohmobil sich verselbstständigt
Letztlich sah Liebeck allerdings nur eine Summe von 500.000 Dollar - immernoch beachtlich. Für die nörgelnde Kundin hat sich der Streit aber auch anderweitig gelohnt. So wurden skurrile Klagen zwischenzeitlich sogar mit einem Stella Award ausgezeichnet, benannt nach Stella Liebeck.
Einen solchen Preis erhielt etwa Merv Grazinski aus Oklahoma. Er war mit einem Wohnmobil des Herstellers Winnebago MotorHomes unterwegs, als er den Tempomat auf 110 km/h einstellte, den Fahrersitz verließ und sich einen Kaffee kochte. Es passierte, was passieren musste: Der Wagen kam von der Straße ab und überschlug sich.
Lücke in der Bedienungsanleitung kostet 1,75 Millionen
Grazisnki, der überlebte, verklagte daraufhin den Wohnwagenhersteller und bekam im Prozess sage und schreibe 1,75 Millionen Dollar zugesprochen. Der Kläger war mit der Begründung durchgekommen, dass in der Bedienungsanleitung nirgendwo stand, bei eingeschaltetem Tempomat den Fahrerplatz nicht verlassen zu dürfen.
Auch Google wurde bereits Opfer abstruser Klagen. So sollte es eine US-Amerikanerin im Jahr 2010 bitter bereuen, sich auf die unternehmenseigene Routenplanung für Fußgänger zu verlassen. Diese führte sie nämlich auf eine Schnellstraße ohne Bürgersteig und Überweg, auf der sie prompt von einem Auto erfasst und verletzt wurde.
Wer hat hier Schuld: Google oder die Klägerin?
Folglich verklagte die Unglückliche sowohl den Fahrer des Unfallautos als auch Google. Ihre Begründung: Google habe sie nicht vor den fehlenden Fußwegen gewarnt. Tatsächlich zeigt das Unternehmen diesen Hinweis standardmäßig an, wenn Nutzer nach einer Fußgänger-Route suchen. Doch die Klägerin blieb bei ihrer Behauptung und forderte 100.000 Dollar - ohne Erfolg.
Tja, es lässt sich eben nicht aus jedem Missgeschick Kapital schlagen.
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zij/news.de
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