Achtung Hobbygärtner: Bei Baum- und Heckenschnitt drohen jetzt teure Strafen!

Der Frühling naht, und die Natur explodiert förmlich in frischem Grün – überall sprießen Knospen, Bäume und Hecken treiben aus. Doch wer jetzt beherzt zur Schere greift, kann eine teure Überraschung erleben! Strenge Gesetze zum Natur- und Vogelschutz legen genau fest, wann und wie geschnitten werden darf. Verstöße werden nicht nur mit saftigen Bußgeldern geahndet, sondern können auch ökologischen Schaden anrichten.

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Darauf müssen Sie beim Baum- und Heckenschnitt im Frühjahr achten (Foto) Suche
Darauf müssen Sie beim Baum- und Heckenschnitt im Frühjahr achten Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Patrick Pleul

Zwischen Vogelschutz und Gartenpflege gilt es, den perfekten Zeitpunkt zu finden, um die Schere anzusetzen. Die gesetzlichen Vorgaben sind streng, die Konsequenzen bei Verstößen saftig. Doch keine Sorge – mit dem richtigen Know-how navigieren Sie sicher durch den Paragraphendschungel und halten Ihren Garten trotzdem in Bestform.

Gesetzliche Vorgaben: Was ist beim Baum- und Heckenschnitt erlaubt, was verboten?

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Vorgaben für den Heckenschnitt, die sowohl den Naturschutz als auch die Gartenpflege berücksichtigen. Besonders wichtig ist die sogenannte Schonzeit für Vögel, die vom 1. März bis zum 30. September gilt. In diesem Zeitraum ist es streng verboten, Hecken und Bäume radikal zu beschneiden oder gar zu fällen. Der Grund dafür liegt im Schutz der Nistplätze und Brutstätten von Vögeln, die in dieser Zeit ihre Jungen aufziehen.

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Dennoch sind während der Schonzeit schonende Pflege- und Formschnitte erlaubt, sofern sie keine Brutstätten oder Nester beeinträchtigen. Wer Hecken oder Bäume in diesem Zeitraum zurückschneiden möchte, sollte deshalb besonders vorsichtig vorgehen und vorab prüfen, ob sich darin Nester befinden. So wird sichergestellt, dass die heimische Vogelwelt nicht gestört wird und der Garten gleichzeitig gepflegt bleibt.

Strafen bei Verstößen während der Vogelschutzzeit – wann wird's teuer?

Wer die gesetzlichen Vorgaben zu Baum- und Heckenschnitt nicht einhält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz können Sie mehrere Tausend Euro kosten. Handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, dann wird es richtig teuer. Dabei ist es übrigens egal, ob vorsätzlich oder fahrlässig gehandelt wurde. Hinzu kommt: Wer Hecken oder Bäume widerrechtlich entfernt, riskiert neben dem Bußgeld Ersatzpflanzungen auf eigene Kosten.

Was ist dennoch erlaubt? Diese Bäume und Hecken dürfen im Frühjahr geschnitten werden:

  • Obstbäume: Obstbäume dürfen geschnitten werden, da dies oft der Ertragssteigerung dient. Besonders Kernobst wie Apfel-, Birnen- oder Kirschbäume kann im Frühjahr vorsichtig geschnitten werden.
  • Ziergehölze: Frühjahrsblühende Sträucher wie zum Beispiel Forsythien, Flieder oder Rhododendron können ausgelichtet werden. Sie sollten jedoch erst nach der Blüte stärker zurückgeschnitten werden, um Blütenverlust zu vermeiden.
  • Hecken mit starkem Wachstum: Hecken wie der Liguster vertragen einen leichten Rückschnitt auch im Frühjahr und dürfen in Form gebracht werden.
  • Rosen: Sie sollten ab Mitte März zurückgeschnitten werden. Auch hier gilt es wieder zu beachten, dass keine Tiere dabei zu Schaden kommen.

Leichte Formschnitte zur Pflege sind auch im Frühjahr erlaubt, solange keine Vögel im Gehölz nisten.

Wieso der richtige Schnitt von Bäumen und Hecken im Frühling wichtig ist

Ein gezielter Rückschnitt fördert das Wachstum von Pflanzen, indem alte, kranke oder beschädigte Äste entfernt werden. So kann die Pflanze ihre Energie auf gesunde Triebe konzentrieren und eine schöne Wuchsform entwickeln. Obstbäume profitieren besonders von dieser Maßnahme, da sie die Bildung neuer Blütenknospen anregt und so eine reichere Ernte ermöglicht. Gleichzeitig trägt der Rückschnitt zur Gesunderhaltung der Pflanzen bei, da das Entfernen abgestorbener oder kranker Äste das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall verringert. Auch Hecken und Sträucher behalten durch regelmäßiges Schneiden eine dichte und gleichmäßige Form, was sie widerstandsfähiger gegen Wind und Wetter macht.

Vorteile eines professionellen Schnitts

Ein Fachmann sorgt nicht nur für den perfekten Schnitt, sondern kennt auch alle gesetzlichen Bestimmungen. Das spart Zeit, Nerven und minimiert das Risiko von Strafen. Zusätzlich fördert ein professioneller Schnitt gesunden Wuchs und eine längere Lebensdauer der Pflanzen, eine hübsche, gepflegte Optik des Gartens sowie den Erhalt wichtiger Lebensräume für Tiere. Lassen Sie sich am besten mehrere Angebote geben und vergleichen Sie diese gründlich, um versteckte Kosten zu identifizieren und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erhalten.

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Heckenschnitt und Nachbarschaftsrecht: Was ist erlaubt?

Beim Heckenschnitt müssen auch die Rechte des Nachbarn beachtet werden. Herüberragende Zweige und Wurzeln dürfen nicht einfach abgeschnitten werden. Ein eigenmächtiger Rückschnitt ist nur dann zulässig, wenn die Wurzeln das eigene Grundstück erheblich beeinträchtigen – etwa, indem sie Pflastersteine anheben oder Fundamente beschädigen.

Bei überhängenden Ästen gilt: Zunächst muss der Nachbar aufgefordert werden, diese zu entfernen. Dafür ist eine angemessene Frist zu setzen. Erst wenn diese verstreicht, ohne dass gehandelt wurde, darf man selbst tätig werden. Wer ohne vorherige Aufforderung zur Schere greift, riskiert Schadensersatzansprüche oder sogar eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Rechtzeitig handeln, aber mit Bedacht!

Ein Frühjahrsschnitt ist für viele Pflanzen sinnvoll, muss aber im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften erfolgen. Wer sich nicht sicher ist, sollte sich beraten lassen – oder direkt einen Profi beauftragen. So bleibt Ihr Garten schön und Sie bleiben von Strafen verschont.

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