
Was ist eigentlich mit hartem Wasser gemeint? Hartes Wasser enthält viele gelöste Mineralien wie Calcium und Magnesium, die aus kalkhaltigem Gestein stammen. Es ist gesundheitlich unbedenklich, kann jedoch in Haushalten zu Problemen führen, da es Kalkablagerungen in Wasserleitungen, Heizungen und Haushaltsgeräten verursacht. Zudem kann es die Wirksamkeit von Seifen und Waschmitteln verringern, da sich mit den Mineralien schwerlösliche Rückstände bilden.
Wann ist Wasser zu „hart"?
Die Wasserhärte wird in der Regel in Grad deutsche Härte (°dH) angegeben:
- Grad 1: < 8,4 °dH = weich
- Grad 2: 8,4 °dH - 14 °dH = mittelhart
- Grad 3: >14,1 °dH = hart
In Berlin liegt die Wasserhärte beispielsweise bei 19,5 °dH, in München bei etwa 15 °dH. In Leiüzig liegt die Wasserhärte je nach Wasserwerk zwischen 8,4°dH bis 14 °dH.
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Welche Wasserenthärtungsanlagen gibt es?
Es gibt verschiedene Systeme zur Wasserenthärtung, die je nach Bedarf und Haushaltsgröße unterschiedlich geeignet sind:
Die am häufigsten verwendete Methode ist der Ionenaustauscher. Dabei werden die im Wasser enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen, die für die Wasserhärte verantwortlich sind, durch Natriumionen ersetzt. Dies geschieht mithilfe von Harzsäulen, die regelmäßig mit einer Salzlösung regeneriert werden müssen. Der Vorteil dieser Methode liegt in ihrer hohen Effektivität, insbesondere für Haushalte, die eine umfassende Enthärtung des Leitungswassers benötigen.
Eine weitere Möglichkeit bieten Umkehrosmose-Anlagen. Diese Systeme arbeiten mit speziellen Membranen, die nahezu alle Mineralien aus dem Wasser filtern. Dadurch wird nicht nur die Wasserhärte reduziert, sondern es werden auch andere unerwünschte Stoffe entfernt. Da das Verfahren sehr feine Filter nutzt, eignet es sich vor allem für die Aufbereitung von Trinkwasser, jedoch weniger für die zentrale Enthärtung des gesamten Haushaltswassers.
Magnetische oder elektronische Wasserenthärter funktionieren auf eine andere Weise: Sie verändern die Struktur der im Wasser gelösten Mineralien mithilfe von Magnetfeldern oder elektrischen Impulsen, wodurch sich Kalkablagerungen in Rohren und Haushaltsgeräten reduzieren lassen. Allerdings werden die Mineralien nicht aus dem Wasser entfernt, sodass der Härtegrad chemisch betrachtet gleich bleibt. Diese Methode ist umstritten, da ihre Wirksamkeit nicht immer eindeutig nachgewiesen werden kann.
Schließlich gibt es noch die chemische Enthärtung, die jedoch im Haushaltsbereich kaum eine Rolle spielt. Hierbei werden spezielle Chemikalien wie Phosphate eingesetzt, die die Bildung von Kalkablagerungen verhindern. Diese Methode wird vor allem in der Industrie verwendet, wo große Mengen an Wasser mit hoher Härte verarbeitet werden müssen.
Die Wahl des passenden Enthärtungssystems hängt von individuellen Bedürfnissen und technischen Gegebenheiten ab. Ionenaustauscher sind besonders effektiv für Haushalte. Umkehrosmose-Anlagen eignen sich eher für die Trinkwasseraufbereitung, während magnetische oder elektronische Systeme Ablagerungen ohne chemische Veränderung reduzieren können.
Vorteile: Was bringt eine Wasser-Enthärtungsanlage wirklich?
- Schutz für Haushaltsgeräte: Weniger Kalkablagerungen in Waschmaschine, Geschirrspüler und Wasserkocher.
- längere Lebensdauer von Rohren: Reduzierter Kalk sorgt für weniger Verstopfungen und Ablagerungen.
- haut- und haarfreundlich: Weicheres Wasser kann dabei helfen, trockene Haut und sprödes Haar zu vermeiden.
- weniger Putzaufwand: Armaturen, Duschwände und Fliesen bleiben länger frei von Kalkflecken.
- geringerer Waschmittelverbrauch: Enthärtetes Wasser benötigt weniger Wasch- und Reinigungsmittel.
Wasser-Enthärtungsanlage: Kosten: Anschaffung, Betrieb, Wartung
Die Kosten einer Wasserenthärtungsanlage hängen vom gewählten System, der Haushaltsgröße und dem Wasserverbrauch ab. Hier ein Überblick:
- Anschaffungskosten: 800 bis 3.000 Euro je nach System und Kapazität
- Betriebskosten: 50 bis 150 Euro jährlich für Salz, Strom und Wasserverbrauch
- Wartung: regelmäßiger Filterwechsel und Wartung durch den Fachmann (ca. 100 bis 300 Euro pro Jahr)
Wasserenthärtung; Die besten Modelle im Vergleich
Es gibt viele verschiedene Wasserenthärtungsanlagen. Hier die beliebtesten und bekanntesten Modelle:
- BWT Perla: leistungsstark, energieeffizient und leise, ab ca. 2.000 Euro
- Water2Buy W2B200: Preis-Leistungs-Sieger für kleine Haushalte, ab ca. 500 Euro
- ALFILTRA BASIC Enthärtungsanlage: intelligentes, elektronisch-mengengesteuertes Steuerventil, für kleine Haushalte geeignet, sparsam im Betrieb, ab ca. 1.000 Euro
- AQON Pure: chemiefreie Alternative, ohne Salz, ca. 1.500 Euro
Wie findet man einen Experten zum Einbau?
Bei der Suche nach einem geeigneten Enthärtungssystem ist es ratsam, sich zunächst an Fachhändler und Installateure in der Region zu wenden, die über Erfahrung mit solchen Systemen verfügen. Um die beste Wahl zu treffen, können Kundenbewertungen auf Online-Portalen und Erfahrungsberichte anderer Nutzer wertvolle Einblicke bieten. Zudem lohnt es sich, ein Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Viele Hersteller bieten kostenlose Erstberatungen an. Abschließend sollte man auch die Garantie- und Serviceangebote prüfen, da ein guter Kundenservice entscheidend für die langfristige Nutzung und Wartung des Systems ist.
Lohnt sich eine Wasserenthärtungsanlage?
Eine Wasserenthärtungsanlage kann sich durchaus lohnen, wenn Sie in einer Region mit hartem Wasser leben. Sie schützt Haushaltsgeräte, reduziert Kalkablagerungen und verbessert die Wasserqualität. Vor der Anschaffung sind ein Vergleich der Systeme sowie eine Beratung durch einen Experten sinnvoll, um die beste Lösung für Ihren Haushalt zu finden.
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