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Stromklau in der Nachbarschaft: So schützen Sie sich vor dreisten Dieben

Es klingt wie ein kurioser Fall aus einem Krimi, doch Stromdiebstahl ist auch in Deutschland Realität. Besonders bei steigenden Energiepreisen suchen manche Menschen nach fragwürdigen Wegen, um ihre Stromrechnung klein zu halten – auf Kosten anderer. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich vor Stromdieben schützen können.

Test eines manipulierten Drehstromzählers (Archivbild). (Foto) Suche
Test eines manipulierten Drehstromzählers (Archivbild). Bild: picture-alliance / dpa/dpaweb | Wolfgang Langenstrassen

Wenn die Stromrechnung plötzlich deutlich höher ausfällt als erwartet, könnte das daran liegen, dass jemand Ihren Strom angezapft hat. Doch wie häufig passiert das wirklich? Und könnte auch eine andere Ursache vorliegen?

So häufig kommt Stromdiebstahl vor

Stromdiebstahl ist kein Massenphänomen, aber die Zahlen können schnell in die Millionen gehen. Selbst wenn jährlich nur 0,1 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland illegal bezogen wird, entspricht das bei einem jährlichen Stromverbrauch von etwa 500 Milliarden Kilowattstunden rund 500 Millionen Kilowattstunden. Genaue Zahlen gibt es nicht, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Nachfrage angibt. Die Dunkelziffer dürfte jedoch hoch sein, denn nicht jeder Fall wird entdeckt oder gemeldet. In etwa 80 Prozent der Fälle bleibt der Stromdiebstahl unbemerkt. Besonders gefährdet sind Einfamilienhäuser, Baustellen und Ferienwohnungen, da hier die Stromleitungen oft leicht zugänglich sind. Gemeldet werden in Deutschland jährlich mehrere tausend Fälle von Stromdiebstahl.
Stromdiebstahl wird nach § 248c StGB als strafbares Delikt behandelt und kann mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden.

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Wie funktioniert Stromklau?

Stromdiebe zapfen meist den Stromzähler oder die Hauptleitung an. Hier sind die gängigsten Methoden:

Manipulation des Stromzählers: Der Zähler wird so manipuliert, dass er weniger Verbrauch anzeigt. Dies könnte durch Magneten oder andere Geräte, die den Zählmechanismus beeinflussen, erfolgen. Elektronische Zähler werden gehackt oder umprogrammiert.

Direkter Anschluss an die Hauptleitung: Strom wird vor dem Zähler abgezapft, sodass der Verbrauch nicht registriert wird. Dies kann durch illegale Kabelverbindungen an das Hauptnetz durchgeführt werden.

Illegale Verlängerungskabel: Stromkabel werden zu anderen Haushalten oder Geräten verlegt.

So schützen Sie sich vor Stromdiebstahl

Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand Ihren Strom unbefugt nutzt, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um sich effektiv vor einem Stromdiebstahl zu schützen:

Regelmäßige Kontrolle des Stromzählers: Überprüfen Sie Ihren Stromzähler regelmäßig auf ungewöhnliche Verbrauchssteigerungen und dokumentieren Sie die Zählerstände monatlich, um Abweichungen leichter zu erkennen. Kontrollieren Sie außerdem, ob Ihnen außergewöhnliche Kabel auffallen.

Mechanischer Schutz: Verschließen Sie Ihren Stromzählerkasten mit einem stabilen Schloss und vermeiden Sie leicht zugängliche Steckdosen im Außenbereich oder auf Ihrem Grundstück. Wenn sich Ihr Stromzähler dennoch in einem frei zugänglichen Bereich befinden sollte, können Sie ein Schutzgehäuse oder ein spezielles Schloss installieren. Wenden Sie sich dafür an Ihren Netzbetreiber, da dieser die Einrichtung genehmigen muss.

Moderne Zählsysteme einsetzen: Digitale Stromzähler, sogenannte Smart Meter, messen den Verbrauch in Echtzeit und erkennen untypische Verbrauchsmuster, was Manipulationen erschwert. Intelligente Netzwerke können auffällige Stromflüsse melden und den Diebstahl zeitnah entdecken.

Überwachung und Sicherung: Installieren Sie bei einem Verdacht Bewegungsmelder und Überwachungskameras in der Nähe Ihres Zählerkastens oder Ihrer Stromleitungen. Nutzen Sie zudem Alarmanlagen, die bei unbefugtem Zugriff auslösen.

Fachmann hinzuziehen: Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand Strom stiehlt, sollten Sie einen Elektriker oder Ihren Energieversorger hinzuziehen. Diese können professionelle Prüfungen durchführen und Manipulationen sowie illegale Abzweigungen feststellen. Teilen Sie außerdem Ihrem Stromanbieter oder Netzbetreiber Ihren Verdacht mit. Die Mitarbeiter können den Zähler kontrollieren und bei der Beweissicherung helfen.

Dokumentation und rechtliche Schritte: Wenn sich Ihr Verdacht erhärten sollte, geht es nun ans Beweise sichern. Fotografieren Sie hierfür die verdächtigen Anschlüsse oder Manipulationen und notieren Sie auffällige Zählerstände. Anschließend sollten Sie die Polizei einschalten. Denn Stromdiebstahl ist strafbar. Zudem können Betroffene Schadensersatzansprüche geltend machen. Wenn Sie also sicher sind, dass jemand Ihren Strom unbefugt nutzt, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

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Stromdiebstahl oder doch nur ein Versehen?

Es muss sich nicht immer gleich um Diebstahl handeln. In manchen Fällen liegt auch einfach nur ein Versehen vor. Beispielsweise könnte es sein, dass Stromzähler nach Anbau- oder Umbaumaßnahmen falsch zugewiesen werden und dann bestimmte Stromverbrauchsquellen über den Zähler des Nachbarn laufen. Auch könnte der Zähler kaputt sein. Ziehen Sie also am besten einen Fachmann hinzu.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Auch wenn Stromdiebstahl in Deutschland selten ist, sollten Hausbesitzer wachsam bleiben. Mit einfachen Sicherungsmaßnahmen und moderner Technologie können Sie Ihr Zuhause vor dreisten Dieben schützen. Achten Sie auf Ihren Verbrauch und reagieren Sie bei Unregelmäßigkeiten schnell – so bleibt Ihre Stromrechnung im normalen Bereich.

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