Ein knisterndes Feuer im Kamin strahlt Gemütlichkeit und Wärme aus – doch viele Kaminbesitzer blicken derzeit mit Sorge in die Zukunft. Durch neue gesetzliche Vorschriften zur Luftreinhaltung sollen ältere Kaminöfen ab 2025 stillgelegt oder nachgerüstet werden. Der Grund: Die Gefahr durch Schadstoffe soll gesetzlich minimiert werden.
Kaminöfen können unter bestimmten Bedingungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, vor allem durch die Freisetzung von Feinstaub, Rußpartikeln und anderen Schadstoffen, die beim Verbrennen von Holz entstehen. Alte Kaminöfen sind oft ineffizient und stoßen mehr Schadstoffe wie Feinstaub und CO₂ aus als moderne Modelle. Lohnt sich eine Wartung?
Warum müssen neue Vorschriften für Kaminöfen eigentlich sein?
Es wurden strengere Vorgaben eingeführt, um die Luftqualität zu verbessern und die Klimaziele zu erreichen. Grundlage ist die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV), die seit 2010 schrittweise verschärft wird. Das Gesetz schreibt vor, dass alte Kaminöfen, die vor dem Jahr 2010 eingebaut wurden, bestimmte Feinstaub- und CO₂-Emissionen nicht mehr überschreiten dürfen. Kaminöfen, die nach dem Jahr 2010 eingebaut wurden, erfüllen diese Bedingungen ohnehin. Das Ziel ist es, die Luftqualität zu verbessern und die Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe zu senken. Betroffen sind vor allem Geräte mit schlechter Filtertechnik, die übermäßig viel Ruß und Staub in die Luft abgeben. Übergangsregelungen enden am 31.12.2024.Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des Bundesamtes für Justiz.
Bundes-Immissionsschutzgesetz:Wer muss handeln und bis wann?
- Betroffene Kaminöfen: Geräte, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 installiert wurden.
- Frist: Diese Öfen müssen entweder nachgerüstet oder bis Ende 2024 stillgelegt werden.
- Ab dem 31.12.2024 gelten für sie folgende Grenzwerte: maximal 4,0 Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter Abgas sowie maximal 0,15 Gramm Feinstaub je Kubikmeter Abgas.
- Dies gilt für Kamine, Kamin-, Kachel-, Pellet-, Hackschnitzel-, Scheitholz- und Kohleöfen.
- Ausnahmen: Offene Kamine, die nur gelegentlich genutzt werden und denkmalgeschützte, historische Anlagen, die nur dekorativen Zwecken dienen, sind von der Regelung ausgenommen.
Kaminofen weiter betreiben: Diese Möglichkeiten haben Sie
- Nachrüstung mit Filtern: Feinstaubfilter können bei vielen Geräten eingebaut werden, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Kosten liegen je nach Modell zwischen 500 und 1.500 Euro.
- Austausch des Ofens: Moderne Kaminöfen mit hohem Wirkungsgrad und geringeren Emissionen sind oft die bessere Wahl. Hier können je nach Modell zwischen 1.000 und 5.000 Euro anfallen.
- Stilllegung: Wer den Kamin nicht mehr nutzt, kann ihn offiziell abmelden. Eine Stilllegung könnte die kostengünstigste Lösung sein, sollte aber zunächst mit dem zuständigen Schornsteinfeger abgesprochen werden.
Bundes-Immissionsschutzgesetz: Strafen bei Nichteinhaltung
Wer die Frist ignoriert, riskiert Bußgelder. Schornsteinfeger kontrollieren regelmäßig die Einhaltung der Vorschriften und können den Betrieb von nicht-konformen Geräten untersagen. Das Bußgeld kann bis zu 50.000 Euro betragen.
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Die Unsicherheit ist groß beim Betrieb von Kaminen
Viele Kaminbesitzer fragen sich: „Muss ich wirklich etwas tun?" oder „Wie teuer wird das Ganze?" Wichtig ist, frühzeitig Klarheit zu schaffen. Sprechen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger, um herauszufinden, ob Ihr Ofen betroffen ist und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Auch ein Blick aufs Typenschild, das meistens auf der Rückseite des Ofens angebracht ist, kann aufschlussreich sein. Zudem bieten viele Verbraucherzentralen Beratung an. Der Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI) kann Ihnen ebenfalls dabei helfen, die Werte Ihres Ofenmodells zu ermitteln.
Kaminofen im Winter betreiben: Handeln statt abwarten?
Die neuen Regelungen mögen auf den ersten Blick aufwendig wirken, bieten jedoch auch Chancen: Moderne Kaminöfen sind effizienter, senken die Heizkosten und sind besser für die Umwelt. Wer frühzeitig handelt, vermeidet nicht nur Strafen, sondern investiert auch in die Zukunft – für ein sauberes Zuhause und eine bessere Luftqualität.
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