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Markenprodukte out: Warum günstige Alternativen immer beliebter werden

Immer mehr Verbraucher setzen auf Eigenmarken von Supermärkten und Discountern. Warum diese günstigen Alternativen so beliebt sind und welche Vorteile sie bieten, verrät unser Überblick.

Eigenmarke oder Markenprodukt? Immer mehr Verbraucher entscheiden sich im Supermarkt für die günstigere Eigenmarke (Symbolfoto) (Foto) Suche
Eigenmarke oder Markenprodukt? Immer mehr Verbraucher entscheiden sich im Supermarkt für die günstigere Eigenmarke (Symbolfoto) Bild: istockphoto.com/gopixa

Der Trend zu Eigenmarken wie „Ja", „Milsani", „Gut & Günstig" oder „Rewe Beste Wahl" hält unvermindert an. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Inflation greifen viele Verbraucher lieber zu den preisgünstigeren Alternativen des Handels. Eine aktuelle Untersuchung des Handelsforschungsinstituts IFH zeigt, warum diese Marken so populär sind.

Rabatte und Sonderangebote prägen den Markt

Die großen Markenartikelhersteller werben aktuell stark mit Rabatten von bis zu 50 Prozent. Laut Daten der Marktforscher von Consumer Panel Services GfK machen Sonderangebote einen erheblichen Teil der verkauften Produkte aus. Während im Jahr 2020 etwa 16 Prozent der täglichen Bedarfsprodukte über Rabatte verkauft wurden, sind es aktuell knapp 23 Prozent. Bei Markenartikeln liegt dieser Anteil sogar bei etwa 30 Prozent.

Konsumexperte Robert Kecskes erklärt, dass viele Markenprodukte nur noch über Sonderangebote abgesetzt werden können. "Zum Normalpreis bleiben die Produkte oft wie Steine im Regal liegen," sagt Kecskes.

Die Beliebtheit von Eigenmarken wächst

Die steigende Beliebtheit von Eigenmarken lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Eine Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH ergab, dass die Mehrheit der Verbraucher Eigenmarken als genauso gut wie Herstellermarken betrachtet und ihnen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zuschreibt. Zudem sind Eigenmarken oft zuverlässiger verfügbar, da Händler die Produktion und Lieferung selbst steuern können.

Der Einfluss der Inflation

Zwischen 2020 und 2023 stiegen die Preise für Nahrungsmittel um mehr als 30 Prozent. Trotz einer leichten Entspannung der Inflation bleibt die Preissensibilität hoch. Verbraucher greifen deshalb vermehrt zu den günstigeren Eigenmarken, anstatt zu teuren Markenprodukten.

Supermärkte und Discounter haben ihre Eigenmarken-Strategien weiterentwickelt. Während Discounter wie Aldi einen Großteil ihres Sortiments aus Eigenmarken bestehen lassen, setzen Supermärkte wie Rewe und Edeka auf eine Mischung aus Marken- und Eigenmarkenprodukten, um sich von den Discountern abzuheben.

Rewe-Chef Lionel Souque betont die Bedeutung der Markenartikel für die Differenzierung vom Discount. Dennoch sieht auch er großes Potenzial in den Eigenmarken. "Mit Eigenmarken verdienen wir zwar weniger Geld, aber sie stärken unsere Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit," so Souque.

Der Wettbewerb bleibt hart

Souque fordert von den Lebensmittelherstellern mehr Kreativität und Innovation. "Markenartikel müssen einen Mehrwert bieten. Die Leute sind nicht bereit, nur wegen der Marke das Doppelte zu zahlen. Sie erwarten besseren Geschmack, gesundheitliche Vorteile oder neue Produktideen," sagt er. Oftmals kämen spannende Innovationen eher von kleinen Firmen oder Start-ups als von großen Konzernen.

Der Wettbewerb zwischen Supermärkten und Discountern wird weiter durch Preisdruck und Sonderangebote verschärft. Die Discounter konnten zuletzt Marktanteile gewinnen, während Vollsortimenter wie Rewe in Preisstabilität investierten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eigenmarken bleiben dabei ein zentrales Element der Strategie vieler Händler.

lab/news.de

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