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Revolutionäre Verkehrssteuerung: KI-gesteuerte Ampeln starten jetzt

Neue Ampelsysteme mit künstlicher Intelligenz sollen ab Juli die Reisezeiten verkürzen und den Verkehrsfluss optimieren. Wie diese innovative Technologie den städtischen Verkehr revolutionieren könnte.

Intelligent gesteuerte Ampeln könnten bald in weiteren Städten Deutschlands Einzug halten, um den Verkehr effizienter zu machen (Symbolfoto) (Foto) Suche
Intelligent gesteuerte Ampeln könnten bald in weiteren Städten Deutschlands Einzug halten, um den Verkehr effizienter zu machen (Symbolfoto) Bild: Julian Stratenschulte/dpa

Niemand wartet gern an der Ampel, doch oft scheint die Schaltung nicht optimal an den aktuellen Verkehr angepasst zu sein. In Baden-Württemberg startet ab Juli ein wegweisendes Pilotprojekt, das dieses Problem angeht: Neue, mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattete Ampelsysteme sollen die Reisezeiten merklich reduzieren. Diese innovativen Systeme werden in Ellwangen getestet, um den Verkehrsfluss zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Emissionen zu reduzieren.

Baden-Württemberg setzt dabei auf das fortschrittliche System Yutraffic awareAI, das erstmals in Deutschland eingesetzt wird. Die Kosten für die benötigte Software-Lizenz und die neuen Hardware-Komponenten belaufen sich auf rund 200.000 Euro. Im Ausland hat sich ein ähnliches System, Yutraffic Fusion, bereits bewährt und in Städten wie London zu einer Reduktion der Reisezeiten um bis zu 20 Prozent geführt. Auch das lästige Stop-and-Go bei starkem Verkehr konnte damit deutlich reduziert werden.

So funktioniert die besondere Ampel

Das Besondere an diesem System ist die Echtzeit-Erfassung und Modellierung des Verkehrs. Historische und aktuelle Daten werden genutzt, um den Verkehr innerhalb eines Zeitfensters von mehreren Stunden präzise vorherzusagen. Basierend auf diesen Vorhersagen passt das System die Schaltung von insgesamt zwölf Ampelanlagen entlang der B290 und der Südtangente in Ellwangen dynamisch an. Dabei werden nicht nur die Bedürfnisse des Autoverkehrs berücksichtigt, sondern auch die von Fußgängern, Radfahrern und dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Dies stellt sicher, dass alle Verkehrsteilnehmer in die Entscheidungsfindung einbezogen werden und der Verkehrsfluss für alle optimiert wird. Ein Aspekt, der besonders hervorzuheben ist, da herkömmliche Ampelsysteme oft nur den Autoverkehr im Fokus haben und andere Verkehrsteilnehmer vernachlässigen.

Obwohl das Pilotprojekt vielversprechend ist, bleiben einige Fragen offen. So ist beispielsweise noch unklar, welche spezifischen Hardware-Komponenten eingesetzt werden. Überkopf-Detektoren könnten eine Möglichkeit sein, um den Verkehr effizient zu erfassen und an die KI weiterzuleiten. Diese Informationen würden dann dazu beitragen, die Schaltungen der Ampeln so anzupassen, dass sie den aktuellen Verkehrsbedingungen optimal entsprechen.

Testphase läuft und soll Erkenntnisse bringen

Nach dem sechsmonatigen Testzeitraum erfolgt eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse und Erfahrungen. Auf dieser Basis könnte das Ministerium konkrete Empfehlungen für den flächendeckenden Einsatz der KI-Ampeln in anderen Städten aussprechen. Sollte sich das System in Ellwangen bewähren, könnten die intelligenten Ampelsysteme in Zukunft häufiger in Deutschland zum Einsatz kommen.

Die Einführung von KI-gesteuerten Ampeln könnte eine bedeutende Verbesserung für den städtischen Verkehr darstellen. Durch die Optimierung des Verkehrsflusses werden nicht nur Reisezeiten verkürzt, sondern auch die Umweltbelastung durch geringere Emissionen reduziert. Zudem wird die Verkehrssicherheit erhöht, da die KI den Verkehr in Echtzeit überwacht und auf sich ändernde Bedingungen sofort reagieren kann.

Insgesamt stellt das Pilotprojekt in Ellwangen einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und effizienten Verkehrssteuerung dar. Wenn es erfolgreich ist, könnte es ein Modell für andere Städte und Regionen werden, die ebenfalls von den Vorteilen einer intelligenten Verkehrssteuerung profitieren möchten. So könnte der lästige Stau bald der Vergangenheit angehören und die Wartezeiten an Ampeln deutlich reduziert werden.

lab/news.de

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