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Nach über 135 Jahren: Traditionelle Metzgerei schließt für immer

Nach über 130 Jahren schließt die traditionsreiche Metzgerei Eberle ihre Türen. Die Betreiber Siegfried und Sieglinde Eberle mussten aus gesundheitlichen und personellen Gründen diesen schweren Schritt gehen. Doch ganz müssen die Kunden auf die beliebten Produkte nicht verzichten.

Eine Traditionsmetzgerei muss nun schließen (Symbolfoto) (Foto) Suche
Eine Traditionsmetzgerei muss nun schließen (Symbolfoto) Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein Familienbetrieb mit über 130 Jahren Geschichte, hat Anfang Juni seine Türen geschlossen. Diese Entscheidung fiel den Betreibern Siegfried und Sieglinde Eberle nicht leicht. "Es fehlt alles – wir haben es wirklich gerne gemacht – es war unser Leben", bedauern die Eberles die Schließung ihres Geschäfts, das sie aus gesundheitlichen und personellen Gründen aufgeben mussten.

Die Geschichte der Metzgerei Eberle reicht bis ins Jahr 1888 zurück, als die Familie in der Flößerstraße ein neues Wohnhaus mit Metzgerei errichtete. 1927 kam es unter Siegfrieds Großvater zur nächsten Investition. Ein Kaufladen wurde in Form eines Kubus angebaut. Die "Metzg" selbst war bis 1966 in der heutigen Garage untergebracht, bis man ans Hauptgebäude anbaute.

Lange Geschichte: Tradition endet für immer

Ende der 70er Jahre ersetzte Siegfrieds Vater den alten Laden durch einen größeren Anbau, der bis heute besteht. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1982 übernahmen der heute 62-jährige Siegfried und sein Bruder Michael gemeinsam mit ihrer Mutter Maria den Laden. Michael, der sogar den Meistertitel besitzt, besitzt gemeinsam mit seiner Mutter Maria das Geschäft. Von 1992 bis 1994 wurde der Laden geschlossen, während Siegfried seinen Meistertitel und Betriebswirt erlangte und seine Frau Sieglinde kennenlernte. Gemeinsam eröffneten sie den Laden neu und passten ihn den zeitgemäßen Anforderungen an.

In den drei Jahrzehnten "Beim Metzger" war die Aufgabenverteilung klar geregelt: Siegfried war für die Metzgerei, Sieglinde für den Laden zuständig. Ihr oberstes Bestreben war es immer, ihre Kunden zufriedenzustellen. Besonders beliebt bei der traditionellen Metzgerei waren der Leberkäse, die Hartwurst, die Weißwürste und der Fleischsalat. Die Betreiber betonen, dass ihre Mitarbeiter jederzeit eine große Stütze waren.

Die vierte Generation muss schließen

Vor einigen Jahren führten die Eberles aufgrund der fordernden Arbeit einen Ruhetag ein, seit 2023 war der Laden nur noch drei Tage die Woche geöffnet. Im Juni dann folgte der schwere Schritt, die Schließung des Ladens. Die vierte Generation war nunmehr offenbar die Letzte. Doch sie gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir können das machen, was wir immer hinten angestellt haben", so Sieglinde Eberle. Dazu gehören Verwandtschaftstreffen und liegengebliebene Büroarbeit, aber auch das Haus auf Vordermann zu bringen.

Doch ganz Adieu sagen die Eberles nicht. Seit 2019 gibt es hinter dem ehemaligen Metzgerladen das Weißwurststadl. Dieses soll nach wie vor jeden Freitag von 10 Uhr bis 14 Uhr öffnen. Dort können Besucher sehen, wie eine Weißwurst hergestellt wird und sie frisch verzehren. Und noch etwas bleibt erhalten: Das monatliche Kesselfleischessen findet ab September wieder statt.

Ebenfalls kann das beliebte Catering gebucht werden. Ab Juli soll ein Automat mit Konserven, Portionswürstchen, Grillfleisch und Fleischsalat vor dem ehemaligen Geschäft aufgestellt werden. Ganz auf die beliebten Fleisch- und Wurstwaren müssen die Kunden also nicht verzichten.

lab/news.de

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