Fernsehen: Liebeserklärung an die Platte - "Marzahn mon Amour"

Ein Fußpflegestudio inmitten der Plattenbauten von Berlin-Marzahn. Fußpflegerin Kathi ist hier Seelentröster. Die Reihe "Marzahn mon Amour" setzt dem so besonderen Hauptstadt-Kiez ein kleines Denkmal.

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Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

Marzahn ist einer von vielen Mikrokosmen in Berlin, Marzahn ist berühmt für den Plattenbau aus DDR-Zeiten, Marzahn steht für eine multikulturelle Stadtteilgesellschaft. Die ARD-Serie "Marzahn mon Amour", basierend auf dem gleichnamigen Roman von Autorin Katja Oskamp, erzählt die Geschichte der Fußpflegerin Kathi und ihrer Kundinnen und Kunden. Sie fängt dabei den ganz eigenen Charme Marzahns ein - melancholisch, heiter, voller Sorgen und Lichtblicke. Zu sehen ist die Mini-Serie am Freitag, 21. März, ab 23.50 Uhr im Ersten. Sie steht schon vorab in der ARD-Mediathek.

Hauptdarstellerin Jördis Triebel trägt die Rolle der Mittvierzigerin Katharina Grabowski mit so viel Einfühlungsvermögen und Glaubwürdigkeit, dass sie der Reihe einen fast schon dokumentarischen Anstrich gibt - natürlich im Zusammenspiel mit den wunderbar besetzten Co-Figuren.

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Da sind Jenny (Yvonne Yung Hee Bormann), die pragmatische Inhaberin der "Beauty Oase Marzahn", und Lulu (Deborah Kaufmann), die Kollegin mit der Liebe zu kreativen Nagelkreationen. Und da sind die Kundinnen und Kunden, die den Salon besuchen, ihm Leben einhauchen und Kathi ihr Herz ausschütten.

Pflege für die Füße und für die Seele

Dabei steckte Kathi selbst in einer Lebenskrise: Ihre Karriere als Schriftstellerin läuft nicht, ihre Beziehung ist am Ende und ihre Tochter Lilly (Maja Bons) will eigentlich nur weg aus Berlin. In der "Beauty Oase Marzahn" hat Kathi angeheuert, um Geld zu verdienen. Schnell merkt sie, dass dieser Job mehr ist als nur ein Job. Sie hört zu, sie tröstet, sie macht Mut.

Jördis Triebel ist für die Rolle der Kathi - nicht nur, aber auch deshalb - eine ideale Besetzung, weil sie als Kind in Marzahn gelebt hat. "Als meine Familie und ich damals als Erstbezügler nach Marzahn zogen, waren viele Flächen noch unbebaut und überall gab es Baustellen. Ich liebte diese besondere Aufbruchsstimmung, in der so viele junge Familien mit Kindern in die neuen Wohnungen einzogen. Marzahn ist bis heute grüner und weitläufiger, als man es vielleicht vermutet", erzählte sie im ARD-Interview.

Appell für mehr Miteinander

"Während der Dreharbeiten habe ich mich erneut in diesen Stadtteil verliebt", sagte Triebel. Dort gebe es noch ein enges Miteinander mehrerer Generationen. Sie hat vor allem einen Wunsch, zu dem die Serie etwas Inspiration beitragen könnte: "Dass wir uns alle mehr für die Geschichten der Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld, in unserem Wohnhaus, interessieren. (...) Oft wissen wir kaum etwas über das Leben der Anderen. Dabei verbirgt sich hinter jeder Tür eine interessante und sicherlich aufregende Lebensgeschichte."

Regisseurin Clara Zoë My-Linh von Arnim bezeichnet das Projekt als Geschenk. An Katja Oskamps Roman habe sie am meisten fasziniert, "wie sie ihre Figuren auf so eine ehrliche, aber gleichzeitig liebevolle Art beschreibt. Die Geschichten sind berührend, aber auch hart und traurig." Dabei behielten die Protagonisten immer ihre Würde. "Diesen Blick auf die zum großen Teil älteren Menschen filmisch widerzuspiegeln – das hat mich interessiert und war mir wichtig."

Zusammen mit den Drehbuchautoren Leona Stahlmann, Niklas Hoffmann sowie Antonia Rothe-Liermann setzte von Arnim "Marzahn mon Amour" in sechs zumeist 25-minütigen Folgen liebevoll in Szene.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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