TV: Faktencheck: Wie steht es um die Insolvenzen in Deutschland?

Im Duell bei "Bild" und "Welt" streiten der Kanzler und sein Herausforderer über die Wirtschaftspolitik. Merz wirft Scholz eine "Unternehmenspleitewelle" vor. Zu Recht?

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Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) wirft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im TV-Duell von "Bild" und "Welt" eine schlechte Wirtschaftsleistung vor.

Behauptung

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"Wir haben die größte Unternehmenspleitewelle seit Jahrzehnten: 50.000 Unternehmen sind in der Zeit, in der Sie im Amt sind, in die Insolvenz gegangen, davon fast die Hälfte allein im letzten Jahr", sagt Merz in Richtung Scholz.

Fakten

Die Zahlen stimmen, aber in der Einordnung liegt Merz falsch. Zwischen Dezember 2021, als Scholz ins Kanzleramt einzog, und November 2024, für den die jüngsten endgültigen Daten des Statistischen Bundesamtes vorliegen, hat es mehr als 53.500 Unternehmensinsolvenzen in Deutschland gegeben.

Davon entfielen 14.590 auf das Jahr 2022 und 17.814 auf 2023. Von Januar bis November 2024 gab es demnach 20.021. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform beziffert die Unternehmensinsolvenzen für das gesamte vergangene Jahr (inklusive Dezember) auf rund 22.400.

Doch vor der Scholz-Regierung lagen die Zahlen teils weit höher. In den ersten Regierungsjahren von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) überstieg der Wert immer wieder die Marke von 30.000. Erst ab 2012 ging er langsam, aber stetig nach unten. Weniger als 20.000 Unternehmensinsolvenzen gab es nach 1994 erst wieder zwischen 2018 und 2023.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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