TV-News: ARD-Chef Hager zu Fall Mischke: "Von A bis Z aufarbeiten"

Zu Jahresanfang verkündete die ARD die Entscheidung, Thilo Mischke doch nicht als Moderator der Kultursendung "ttt" einzusetzen. Die Aufarbeitung wird den Senderverbund noch länger beschäftigen.

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Nach dem Aus für Thilo Mischke als Moderator des ARD-Kulturmagazins "ttt - titel, thesen, temperamente" prüft der öffentlich-rechtliche Senderverbund weiterhin mögliche Konsequenzen. "Mein Job war jetzt, dafür zu sorgen, dass es eine Aufarbeitung gibt", sagte der neue ARD-Vorsitzende Florian Hager in Frankfurt. Es sei dazu eine Projektgruppe eingesetzt worden, die vom Chefredakteur der ARD-Programmdirektion, Oliver Köhr, geleitet werde.

Dabei gehe es auch um die Art und Weise, wie die ARD zu dem Fall kommuniziert habe. "Es war einfach schlecht, wie wir da reagiert haben", sagte Hager, der auch Intendant des Hessischen Rundfunks (HR) ist. Das sei "suboptimal" gelaufen. "Wir klären also da noch mal in der Struktur die Verantwortlichkeiten, dass auch vor allem in Krisensituationen eine Person auch nach außen hin sprechen kann."

"Von A bis Z aufarbeiten"

Derzeit könne zur Aufarbeitung nichts Neues kommuniziert werden, sagte Hager. Die Entscheidung, dass Mischke nicht moderieren werde, sei getroffen und werde nicht wieder zurückgenommen. "Deswegen ist für mich jetzt wichtiger, dass wir das aufarbeiten von A bis Z und dann sagen, was wir in Zukunft anders machen."

Der Journalist und Autor Mischke sollte ab Februar 2025 neuer Co-Moderator von "ttt" werden. Dann kamen von außen Vorwürfe unter anderem des Sexismus auf, die sich auf die Vergangenheit bezogen. Es ging dabei vor allem um Mischkes Buch "In 80 Frauen um die Welt" aus dem Jahr 2010. Mischke reiste wegen einer Wette, 80 Frauen zu verführen, um die Welt. Mischke selbst hat sich nach dem Aus seiner Moderation bislang nicht dazu öffentlich geäußert.

Nachdem die ARD auf die aufkommende Kritik hin zunächst an Mischke festgehalten hatte, machte sie Anfang des Jahres einen Rückzieher. "ttt" zählt zu den bekanntesten Kultur-Formaten der ARD. Die Sendung gibt es seit 1967, sie hat durchschnittlich rund 850.000 Zuschauer.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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