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Markus Lanz: Politik-Talk mit AfD-Mann gerät wegen Elon Musk außer Kontrolle

In der jüngsten Ausgabe von "Markus Lanz" gab es gleich in mehrfacher Hinsicht fassungslose Gesichter und einen Talk-Master, der seinem Unmut über Tech-Milliardär Elon Musk freien Lauf ließ. Das war in der ZDF-Sendung los.

In einer aktuellen Ausgabe "Markus Lanz" beim ZDF geht der Talk-Master mit Tech-Milliardär Elon Musk hart ins Gericht. (Foto) Suche
In einer aktuellen Ausgabe "Markus Lanz" beim ZDF geht der Talk-Master mit Tech-Milliardär Elon Musk hart ins Gericht. Bild: dpa/ZDF/Markus Hertrich
  • Im Talk mit AfD-Mann: Markus Lanz geht auf Elon Musk los
  • Darum ist der Moderator so erzürnt über den Tech-Milliardär
  • Elon Musk verantwortlich für Armut in den USA?

Es war eine kontroverse Talk-Runde, die am vergangenen Dienstag zu Gast in der Politik-Talkshow "Markus Lanz" war. Neben AfD-Politiker Jörg Urban saßen sich ebenfalls Amira Mohamed Ali vom "Bündnis Sarah Wagenknecht" sowie "ZEIT"-Journalist Martin Machowecz und Historiker Sönke Neitzel gegenüber. Einer, der nicht mit am Tisch saß und dennoch für viel Gesprächsstoff sorgte, war Tech-Milliardär Elon Musk. Dass Musk sich in einem Live-Talk bei "X" mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel über Deutschland ausgelassen habe, brachte Moderator Markus Lanz so richtig auf die Palme.

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"Ich finde es ein Problem, wenn Ihre Parteichefin (Alice Weidel) sich sehr darüber einig ist, wie katastrophal die Zustände in Deutschland sind, im Gespräch mit einem, der die eigene Katastrophe direkt vor der Haustür hat", legt Lanz im Gespräch mit AfD-Politiker Jörg Urban los.

Denn während Deutschland ohne Zweifel einige Probleme habe, müsse Musk jedoch erst mal vor seiner eigenen Haustür kehren, gibt Markus Lanz seinem Gegenüber zu verstehen. Es gäbe in den USA zahllose Obdachlose in Zelten, die drogenabhängig dahinvegetieren. Amerika sei das reichste Land der Erde mit mehr Armut als jede andere Demokratie, erklärt Lanz weiter und macht klipp und deutlich klar, dass Musk, der unter Trump künftig in Regierungsverantwortung ist, als milliardenschwerer und einflussreicher Mann genau hier in der Verantwortung sei, etwas zu ändern.

"38 Millionen Amerikaner leben in bitterer Armut. 20 Prozent haben nicht mal eine funktionierende Toilette. Eine Million Schulkinder schlafen in Autos, Motels, irgendwo in irgendwelchen Zeltstädten", zeichnet Lanz die verheerenden Zustände in den USA weiter.

Elon Musk keine Bühne geben!

So einem Mann, der "ständig erklärt, dass er keine Steuern zahlen müsse", und die eigene soziale Frage so hart vor der eigenen Haustür hat, dürfe man keine Bühne mehr geben, ist sich der ZDF-Moderator sicher - und kritisiert im Gespräch die Nähe der AfD zu Musk auf's Äußerste.

AfD-Mann Urban kontert der Kritik, allerdings ist Moderator Markus Lanz davon ziemlich unbeeindruckt. "Das Sozialsystem in Amerika ist deutlich schlechter als das unsere, aber das war es schon, bevor Elon Musk auf die Bühne der Welt getreten ist", so Urban.

AfD-Mann lobt Elon Musk: "Hat die Meinungsfreiheit entdeckt!"

Der milliardenschwere Tech-Unternehmer Musk habe "die Meinungsfreiheit entdeckt", erklärt AfD-Mann Jörg Urban. "Er hat gesagt, die Einschränkung ist eine Gefahr für die Demokratie, und ich greife dort ein und sorge dafür, dass die Zensur von bestimmten politischen Inhalten nicht mehr stattfindet", so seine Ansicht.

Eine interessante Anschauung, die dennoch von Lanz eigentlichen Vorwürfen ziemlich plump ablenke. Elon Musk sei der Erste, der in der Lage wäre, ein gerechtes Steuersystem in Amerika zu fordern, beharrt Lanz.

Aber nicht nur Elon Musk sorgte an diesem Abend für Aufregung - beim Talkmaster Lanz und seinen Gästen, aber auch bei den Zuschauer:innen vor den Bildschirmen. So fordere auch die Ansicht gegenüber Putin und den Ukraine-Krieg von AfD und BSW so manche Diskussionen heraus. Laut AfD-Mann Urban sei Russland eine Demokratie, denn es finden ja Wahlen statt. Auf die Frage, ob Putin ein Kriegsverbrecher sei, fand Urban an diesem Abend besser keine Antwort. Zu Erschrecken vieler erklärte Urban jedoch, dass es in Russland weniger Korruption gäbe als in der Ukraine und er den Eindruck habe, man würde dort besser leben.

Einig waren sich BSW und AfD hingegen darüber, dass man die Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg stoppen solle und mit Russland über eine Beendigung des Krieges verhandeln müsse - zu Russlands Bedingungen. BSW-Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali konnte zwar keine Antwort darauf finden, wie man den Krieg stoppen solle, aber es seien gemeinsame Verhandlungen und Gespräche nötig.

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