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TV: "Tagesschau" und ARD-Sender verstärken Faktenchecks

Seit Tagen schlagen die Pläne des Facebook-Konzerns Meta zum Ende von Faktenchecks Wellen, auch in Europa. Die Sorge vor Fake News und Verschwörungsmythen wächst. Die ARD will intensiver prüfen.

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Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / StockPhotoPro

Nach der Ankündigung des Facebook-Konzerns Meta, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA zu beenden, plant die "Tagesschau", ihre Aktivitäten gegen Falschinformationen auf Social-Media-Plattformen zu verstärken. Auch die ARD-Landesrundfunkanstalten intensivierten ihre Bemühungen, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit. "Die "Tagesschau" wird ihre Kapazitäten zum Faktenprüfen bis Ende dieses Jahres deutlich steigern."

Deutschlands zuschauerstärkste Nachrichtensendung bietet zum Beispiel auf ihrer Webseite einen sogenannten "Faktenfinder" mit Einordnungen an. Er beschäftigt sich mit verschiedensten Themen und ihrem Widerhall in Social Media - von der Sicherheit der anstehenden Bundestagswahl bis hin zu Alternativen für Zucker bei der Ernährung.

"Faktenfinder", "#Faktenfuchs" und andere

Zum Anschlag von Magdeburg hat der "Faktenfinder" Äußerungen des Tatverdächtigen Taleb A. im Netz untersucht und klargestellt, welche von ihnen in Social-Media-Posts aus dem Kontext gerissen wurden. Auch einzelne ARD-Anstalten unterhalten Faktencheck-Angebote wie etwa den "#Faktenfuchs" des Bayerischen Rundfunks. Diese Angebote werden von Meta oder anderen Plattformen weder beauftragt noch von ihnen finanziert.

"Insgesamt sind für NDR und ARD-aktuell derzeit sieben Mitarbeitende für Faktencheck und Verifikation im Einsatz – hier soll es bis Ende des Jahres eine deutliche Verstärkung geben", präzisierte eine NDR-Sprecherin auf dpa-Anfrage. "Etwa werden in den kommenden Monaten mögliche Kooperationen zwischen ARD-aktuell und dem Programmbereich Information des NDR im Bereich Faktencheck und Verifikation geprüft."

Auch Bilder, Videos und Audios werden geprüft

Alle journalistisch Beschäftigten wirkten mit ihrer täglichen Arbeit der Verbreitung von falschen Informationen entgegen, so der NDR. "Darüber hinaus ist für ARD-aktuell ein spezialisiertes "Faktenfinder"-Team im Einsatz, das kontinuierlich Desinformation aufdeckt und in Form aktueller Artikel auf tagesschau.de aufbereitet. Zusätzlich arbeiten im Team von ARD-aktuell verschiedene Kolleginnen und Kollegen an der forensischen Prüfung von Bild-, Video- und Audiomaterial, um die Echtheit zu verifizieren", ergänzte der Sender auf Anfrage.

"Falschinformationen gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt", erklärte Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell und zuständig für die "Tagesschau", laut Mitteilung. "Als "Tagesschau" ist es gemeinsam mit der ARD unsere Aufgabe, die Gesellschaft mit verlässlichen Informationen zu stärken. Dazu gehört in diesen Zeiten mehr denn je, Desinformation und KI-generierte Fake-Inhalte zu erkennen und zu entlarven."

Betreiber und Behörden sollten sich grundsätzlich kümmern

Jedoch sehe die ARD die grundsätzliche Verantwortung für die Eindämmung von Falschinformationen und KI-manipulierten Medien weiterhin bei den Plattformbetreibern und den zuständigen Regulierungsbehörden auf nationaler und europäischer Ebene. "Die verstärkten Anstrengungen der öffentlich-rechtlichen Sender können und sollen diese Verantwortung nicht ersetzen."

Meta-Gründer Mark Zuckerberg hatte in einem Video angekündigt, in den USA die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern für die Plattformen Facebook, Instagram und Threads zu beenden. Ein nutzerbasiertes Moderationssystem nach dem Vorbild von Elon Musks Plattform X soll die Faktenchecker ersetzen.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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