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TV-News: Die Liebe von gestern: Senta Berger in "Weißt Du noch"

Die hochkarätig besetzte Beziehungskomödie "Weißt du noch" erzählt die Geschichte einer Reise in die Vergangenheit. Zwei Wunderpillen bringen den tristen Alltag eines älteren Ehepaars durcheinander.

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Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

Am Anfang einer Beziehung ist die Liebe aufregend und die Romantik groß. Doch im Laufe der Jahrzehnte schleicht sich der Alltag ein. Was tun, um die Zuneigung über die Zeit zu retten, ohne dass die Gefühle in Gleichgültigkeit oder gar Ablehnung umschlagen? 

Mit dieser Frage setzen sich Senta Berger und Günther Maria Halmer auseinander. In der wunderbaren Komödie "Weißt du noch" (Das Erste, 10. Januar, 20.15 Uhr) spielen sie Marianne und Günther. Nach mehr als 50 Jahren Ehe wollen sie die Erinnerungen an die schönen Zeiten als Paar und mit den Kindern zurückholen und ihre Liebe auffrischen - mit Hilfe einer besonderen Pille.

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Rainer Kaufmann hat ein unterhaltsames, anrührendes Kammerspiel nach dem Drehbuch von Martin Rauhaus inszeniert.Bergerund Halmer dabei zuzusehen, bereitet großes Vergnügen. Die beiden sind ein wunderbar eingespieltes Team mit großem Einfühlungsvermögen und Freude bei der Sache. Mit treffenden Dialogen, Charme und Witz lassen sie ihre Figuren darum ringen, sich an bessere Zeiten zu erinnern. Die erste Begegnung, der erste Kuss, die große Liebe, die Freude über die kleinen Kinder. Gar nicht so leicht, macht das Gedächtnis doch nicht mehr so mit. Als Günthers Freund Heinz (Konstantin Wecker) ihm eine Wunderpille anbietet, die Erinnerungen wachruft, ist er fasziniert und beschließt, die Pillen mit seiner Frau einzuwerfen.

Mit viel Feingefühl spürt der Film dem nach, was die Liebe ausmacht, was sie aber auch bedroht. Eine Vertrautheit, die ohne viele Worte auskommt, die auf unzähligen gemeinsamen Momenten und Erfahrungen beruht und auf Vertrauen. Und gleichzeitig ist da viel Ungesagtes und eine Entfremdung, weil sich keiner mehr wirklich auf den anderen einlässt, sondern jeder nur noch vor sich hin lebt. Träume, Wünsche, Ängste, Sehnsüchte - alles unter dem Ballast der Jahre verschüttet.

Marianne würde am liebsten die Hochzeitsreise nach Amalfi samt Zitronentorte noch mal neu wagen. Günther dagegen hat resigniert und will seine restlichen Tage im immer gleichen Trott verbringen. "Diese Auseinandersetzung zwischen zwei Polen, die ist den älteren Paaren recht vertraut", sagteBerger 2023 zur Kinopremiere.

Sie weiß, wovon sie spricht. Sie war mehr als fünf Jahrzehnte mit dem Filmemacher Michael Verhoeven verheiratet - bis zu dessen Tod 2024. Das Älterwerden geschieht unmerklich. "Es vergehen Jahre, die voller Erfahrungen sind und voller schöner Momente, man denkt gar nicht an das Altsein, man wird es einfach."

Irgendwo in den gealterten Körpern von Marianne und Günther stecken sie also noch, die reizvolle, junge Frau im roten Kleid und der junge Mann mit dem liebenswerten Charme. In "Weißt du noch" sind es alte Filmaufnahmen und Fotografien, mit denen die alten Zeiten lebendig werden. Rainer Kaufmann durfte dazu im Privatarchiv im HauseBerger-Verhoeven stöbern und sich bedienen. "Wir haben sehr viele Super-8-Filme überspielen lassen, auch wegen der Kinder. Michael hatte eigentlich immer eine Kamera dabei", erinnert sichBerger.

So sieht man die junge SentaBergerprivat beim Schlittschuhfahren auf dem See oder am Strand mit Sonnenhut. Auch von Halmer gibt es Aufnahmen von früher, die mit denen von SentaBergerso geschickt zusammengeschnitten wurden, dass der Eindruck entsteht, sie hätten diese Zeit gemeinsam verbracht.

Es ist eine gefühlvolle Reise in die Vergangenheit, getragen von einer leisen Wehmut darüber, dass die alten Zeiten unwiederbringlich vorbei sind und am Ende der Tod stehen wird. Allzu sentimental wird es aber nicht. Dafür sorgen viele humorvolle Momente und treffende Dialoge, die sich meist an ganz banalen Dingen entzünden.

"Der Alltag nagt an jedem Paar, lächerliche Kleinigkeiten kommen immer wieder zur Sprache, obwohl man weiß, man kann den anderen nicht ändern, er wird immer wieder das Geschirr auf die Spülmaschine stellen und nicht hinein", beschreibt esBerger. "Das ist alles Alltag, das gehört dazu. Aber ich glaube, man kann den eingefahrenen Gewohnheiten etwas entgegensetzen - und am besten geht das, wenn man sich liebt."

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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