Seit 30 Jahren sendet das ZDF hochkarätige Reportagen in der Reihe "37 Grad". Zum Jubiläum geht es um Julia (30), Heike (60) und Wolfgang (90). Eine Reportage über verschiedene Blicke aufs Leben.
Für die 30 Jahre alte Julia aus der Schweiz und ihre zwei Kinder beginnt der Tag seit zwei Jahren ohne den Papa. Die 60 Jahre alte Heike aus Berlin startet den Morgen früh mit einem festen Ritual: Erst Kaffee, dann Gassi gehen mit Hund Kalle. Den 90 Jahre alten Wolfgang aus Dresden treibt morgens niemand mehr aus dem Bett. Seinen Frühsport lässt er trotzdem selten ausfallen.
Drei Menschen, drei Generationen, drei Leben
Diese drei Menschen, die auf den ersten Blick nichts gemein haben, geben in einer neuen Episode der ZDF-Reportage-Reihe "37 Grad" Einblicke in ihr Leben und Antworten auf die Fragen des Lebens. Geschichten wie diese erzählt "37 Grad" nun bereits seit 30 Jahren. Am 5. November wird die Dokumentation um 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt, ab demselben Tag ist sie in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Julia verließ nach der Geburt ihrer beiden Kinder ihren Mann und ist seitdem alleinerziehend. "Mittlerweile, wo es uns allen besser geht, interessiert es mich auch überhaupt nicht mehr, wer irgendwas dazu sagt, weil es kommt darauf an, wie wir uns damit fühlen", sagt die zweifache Mama. So selbstbewusst sei sie nicht immer gewesen. "Früher war mir die Außenwirkung ganz, ganz enorm wichtig." Ihren Job in einem Gartencenter hängte sie an den Nagel und beginnt bald eine Ausbildung als Pflegehelferin.
Mit Kinderwunsch in eine Praxis, mit Krebsdiagnose wieder raus
Heike arbeitet seit den 90er Jahren im Einzelhandel. Sieben Jahre vor der Rente kommt immer mal wieder der Gedanke auf, den Job zu wechseln. "Ich möchte jetzt auch nicht auf dem Zahnfleisch in Rente gehen", sagt die 60-Jährige. Heikes langjähriger Kinderwunsch blieb unerfüllt. In mehreren Beziehungen versuchte sie, schwanger zu werden, doch es klappte nie. Mit Anfang 40 ging sie mit ihrem späten Kinderwunsch in eine Praxis und kam mit dem Verdacht auf Brustkrebs wieder heraus. "Eine Krebsdiagnose ist etwas, was dich von jetzt auf gleich in eine Blase, in eine Parallelwelt schießt", sagt Heike. Nach anderthalb Jahren besiegte sie den Krebs, konnte danach aber keine Kinder mehr bekommen.
Wolfgang verlor vor einem Jahr seine zweite Ehefrau, seine "große Liebe". Er lernt nun, den Alltag alleine zu bestreiten. "Ich bin der Meinung, man darf sich nicht abkapseln. Man darf sich um Gottes Willen nicht in eine Mitleidsblase flüchten", sagt der 90-Jährige. Wolfgang, der in DDR-Zeiten als Journalist für Wissenschafts- und Technikthemen arbeitete, will auch heute informiert bleiben. "Man muss doch mitreden können", findet Wolfgang.
Antworten auf die großen Fragen des Lebens
Drei Menschen, die das Leben durch unterschiedlichste Erlebnisse geprägt hat. Worauf kommt es an im Leben? Wie wichtig sind Disziplin und Struktur? Was ist wichtiger, Karriere oder Familie? Sind wir auf der Welt, um zu lieben? Auf diese Fragen geben Julia, Heike und Wolfgang Antwort. Darin sind mehr Ähnlichkeiten zu finden, als man denken mag.
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kns/roj/news.de